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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen
Autoren: Heroin in harten Händen
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doch…«
    »Machen Sie mich nicht unglücklich, Cotton!« flehte er. »Ich habe den Mund sowieso schon zu weit aufgerissen. Lassen Sie mich in Ruhe! Lassen Sie mich…«
    Und dann wandte er sich blitzschnell um und hetzte davon, taumelnd und stolpernd, als sei der Teufel persönlich hinter ihm her.
    Ich hetzte ihm nach.
    Irgend jemand mußte dahintergekommen sein, daß er mit dem FBI zusammenarbeitete. Irgend jemand hatte Jim Goody einen mörderischen Schrecken eingejagt. Wenn ich ihn jetzt laufenließ, war sein Leben in Gefahr.
    Der Spitzel rannte eben quer über die Straße, zusammengeduckt wie ein Wiesel.
    »Bleib stehen, Goody!« brüllte ich.
    Er verschwand um die nächste Ecke.
    Ich sprintete ihm nach. Vor mir hörte ich ein dumpfes schepperndes Geräusch.
    Dann spürte ich schmerzhaft, wie ein schwerer Gegenstand gegen meine Schienbeine prallte. Ich stolperte und schlug mit dem Kopf gegen die Hausmauer.
    Sekundenlang tanzten rote Kringel vor meinen Augen.
    Mühsam, schwankend kam ich wieder auf die Beine und taumelte ein paar Schritte vorwärts bis zur Mauerecke.
    Die Straße lag völlig ausgestorben. Jim Goody, der Spitzel, war mir entkommen. Ich hätte ihn suchen können. Aber ich wußte, daß es keinen Sinn hatte. Es gab Hunderte von Schlupfwinkeln in dieser Gegend. Jim Goody kannte sie, ich nicht.
    Ich warf einen wütenden Blick in Richtung auf den leeren Mülleimer, den mir der Spitzel vor die Füße geschleudert hatte.
    Dann schlurfte ich mit schmerzendem Kopf den Weg zurück, den ich gekommen war.
    ***
    Der Mann maß knapp eineinhalb Meter, Er trug einen schwarzen Pullover, eine schwarze Hose und hatte eine ebenfalls schwarze Maske mit schmalen Sehschlitzen über den Kopf gezogen. In der Dunkelheit war er vollkommen unsichtbar. Selbst wenn sich ein Bewohner der kleinen Stadt mitten in der Nacht hierher, in die Nähe des abseits gelegenen Zuchthauses, verirrt hätte, es wäre ihm auch auf wenige Yard Entfernung unmöglich gewesen, den Mann zu entdecken.
    Sicher und geschmeidig wie eine Katze bewegte er sich durch das Gebüsch.
    Am Fuß der hohen Mauer, die den Gebäudekomplex des Zuchthauses umgab, verhielt er einen Augenblick. Seine behandschuhten Hände zerrten das Seil los, das er um die Taille getragen hatte. Ein stabiler Metallhaken war an einem Ende befestigt. Der Mann bog den Oberkörper zurück und schleuderte das schwere Ding in die Höhe.
    Mit einem leisen Zirpen flog das Seil durch die Luft, dumpf schlug der Stahlhaken auf der anderen Seite der Mauer gegen den Stein.
    Der schwarzgekleidete Mann zog vorsichtig das Seil zurück, bis ein leichter Ruck ihm zeigte, daß der Widerhaken an der Mauerkante Halt gefunden hatte. Er zog noch ein paarmal kräftig an, um die Festigkeit der Verankerung zu prüfen, dann hangelte er sich rasch und gewandt in die Höhe.
    Auf der Mauer droben verhielt er einen Augenblick, unsichtbar dank seiner schwarzen Maskierung, holte das Seil ein, ließ es an der anderen Seite der Mauer hinab und befestigte den Stahlhaken erneut. Blitzschnell kletterte er nach unten und landete im gepflasterten Innenhof des Zuchthauses.
    Einen Augenblick sah er sich suchend um, während seine Hand in der Hosentasche wühlte.
    Dann brachte er ein zusammengerolltes Stück Papier zum Vorschein, schob es in eine der kleinen Höhlungen in der Bruchsteinmauer und tarnte es mit ein paar losen Geröllbrocken.
    Seine Hand fuhr noch einmal in die Hosentasche und nestelte ein Stück Kreide hervor.
    Sorgfältig malte er ein Zeichen an die Mauer.
    Dann nickte er vor sich hin, wandte sich ab und kletterte mit katzenhafter Geschicklichkeit wieder über die Mauer. Er war ebensoschnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    Das Kreidezeichen, das das Versteck in der Mauer markierte, fiel weder, dem Wachmann auf, der eine halbe Stunde später über den Hof patrouillierte, noch dem Fahrer des Wäschereiwagens, der gegen Morgen in den Hof einfuhr. Der Wärter, der das Abladen der Wäschebündel überwachte, trat dicht neben dem weißen Zeichen seine Zigarette aus. Aber er merkte nichts, ebensowenig wie seine Kollegen, die am späten Nachmittag den Spaziergang der Zuchthausinsassen kontrollierten.
    Einer der Männer in der grauen Anstaltstracht dagegen entdeckte das Zeichen sofort, als er den Innenhof betrat.
    Er hieß Mike O’Neill.
    Seit fünf Jahren saß er in einer Zelle. Wegen Vergehens gegen das Rauschgiftgesetz, Er war knapp zwei Yafd groß, hatte mächtige Schultern, um die sich die graue
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