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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen
Autoren: Heroin in harten Händen
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ausgespielt haben, Nick Louis«, sagte ich. »Ich bin Special Agent des FBI. Ich verhafte Sie hiermit wegen Vergehens gegen das Rauschgiftgesetz und Anstiftung zum Mord. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jezt an sagen, in einem späteren Prozeß gegen Sie verwendet werden kann!«
    ***
    »Sie haben gute Arbeit geleistet«, sagte Mr. High am nächsten Morgen. »Seit langem ist es uns nicht mehr gelungen, soviel Rauschgift auf einen Schlag sicherzustellen. Damit dürfte zumindest der Heroinhandel in der Bronx für eine Weile lahmgelegt sein.«
    »Zum Teil«, schränkte ich ein. »Nick Louis und seine Gang hatten nicht das ganze Geschäft in der Hand.«
    »Zum Teil, ja. Aber das ist schon viel. — Jedenfalls kann man Ihnen beiden gratulieren.«
    Phil und ich strahlten bei diesem aus dem Munde unseres Chefs ungewöhnlichen Lob.
    Aber ganz wohl war uns nicht in unserer Haut. Und Mr. Highs nachdenkliches Gesicht zeigte, daß er sich ebenfalls Sorgen machte. Ich konnte mir vorstellen, welche Gedanken ihm im Augenblick durch den Kopf gingen.
    Ein Schlag gegen den New Yorker Rauschgifthandel hat immer unangenehme Erscheinungen im Gefolge.
    Süchtige, die von ihren Quellen abgeschnitten sind, werden zu brutalen Killern, denen kein Mittel zu schmutzig ist, um an ihren Stoff zu kommen.
    Zwischenhändler treiben die Preise in die Höhe.
    Ihre Kunden werden zu Raubmördern, um sich Geld zu verschaffen, wenn die eigenen Mittel nicht ausreichen.
    Blutige Gangsterfehden brechen aus, wenn es darum geht, das Erbe der Bosse anzutreten, die dem FBI ins Netz gegangen sind.
    Alle diese Vorstellungen bedrängten mich, als wir Mr. Highs Office verließen. Nick Louis war verhaftet und hatte bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Seine Komplicen wetteiferten darin, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ich war weit entfernt davon, ein Triumphgefühl zu empfinden.
    Ich warf Phil einen Blick zu. Er nagte an der Oberlippe. Ich brauchte gar nicht erst zu fragen, ich sah es ihm an, daß er das gleiche dachte wie ich.
    In den nächsten Wochen hatten wir wenig Zeit, uns um die Bronx zu kümmern.
    Wir beschäftigten uns mit ein paar Fällen, die uns voll und ganz in Anspruch nahmen. Aber ich wurde das Unbehagen nicht los. Es hatte sich in einen Winkel meines Gehirns eingenistet und ließ sich nicht zum Schweigen bringen. Alle paar Tage griff ich zum Telefon, um bei der Ciy Police nach irgendwelchen besonderen Vorkommnissen zu fragen. Das Ergebnis war mager: In der Bronx passierte nicht mehr und nicht weniger als sonst auch.
    »Du hast die Telefonitis«, bemerkte Phil sarkastisch.
    Am nächsten Morgen erwischte ich ihn dabei, wie er gerade Lieutenant Dickens von der Narcotic Squad an der Strippe hatte. Das Wort Bronx fiel mindestens dreimal in ihrer Unterhaltung.
    »Die Telefonitis scheint ansteckend zu sein«, sagte ich, als Phil den Hörer aufgelegt hatte.
    Er verzog das Gesicht. »Lieutenant Dickens hat festgestellt, daß die Heroinpreise- in der Bronx auf das Dreifache gestiegen sind«, berichtete er dann ernst. »Es sieht so aus, als ob der Stoff immer noch knapp wäre. Die Narcotic Squad hat Leute auf die Zwischenhändler angesetzt, um herauszufinden, was sie Vorhaben. Aber du weißt ja selbst, wie schwer es ist, an diese Burschen heranzukommen.«
    »Gibt es ein Anzeichen dafür, daß die Cosa Nostra dort wieder Fuß gefaßt hat?«
    »Nein. Es gibt Gewalttätigkeiten, Nervenzusammenbrüche und Selbstmordversuche. Aber nichts, was nach Organisation aussieht.«
    Ich nickte. Aber ich kann nicht behaupten, daß ich beruhigt war. Das Unbehagen, das mich seit der Verhaftung von Nick Louis und seiner Gang nicht losgelassen hatte, nagte weiter an mir.
    Deshalb schlug in meinem Gehirn sofort eine Alarmklingel an, als mich zwei Wochen später Jim Goody anrief.
    Jim Goody war ein schmieriger kleiner Säufer aus der Bronx, der auf Parkbänken und in Telefonzellen nächtigte und offenbar zeit seines Lebens nur von einem Glas Fusel bis zum anderen gedacht hatte. Aber Jim Goody war nicht gewalttätig. Er war im Gegenteil ein ziemlich weichlicher Typ. Seine wässerigen Augen blinzelten ständig, das Gesicht unter dem schütteren Haar hatte einen weibischen Zug. Als er mir zum erstenmal . über den Weg gelaufen war — man hatte ihn mit einer scheußlichen Mordgeschichte in Verbindung gebracht —, mußte er mit einem hysterischen Zusammenbruch in ärztliche Behandlung. Er konnte kein Blut sehen. Seine Angst vor Waffen
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