Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte
Autoren: Annette Eickert
Vom Netzwerk:
nicht.«
    Ihre Worte kamen einem Zugeständnis gleich, was mich überraschte.
    »Umso besser.« Luzifer ließ von mir ab. »Aurie zu beeinflussen ist ein Kinderspiel. Seraphiel liefert falsche Hinweise, und im Gegenzug erhalten wir wertvolle Informationen, ohne dass sie es merkt. Aurie ist berechenbar. Wenn man sie nur genug reizt, prahlt sie gerne.«
    » Damit ist es beschlossene Sache ?« , erkundigte sich Uriel, obwohl er dabei noch immer so aussah, als wäre ihm der Plan nicht sehr geheuer.
    » Sieht wohl so au s« , entgegnete Taria seufzend.
    Auch sie schien sich nicht damit anfreunden zu können, aber zumindest hatte sie mich nicht mehr als Dummkopf bezeichnet. Womöglich hielt sich mich doch nicht für ganz unfähig, aber ich spürte, dass ihre nagenden Zweifel ein wenig nachließen. In diesem Moment beschloss ich, dass sie mit ihrer Denkweise gar nicht völlig falsch lag. Ich würde hoffentlich meine alte Form wiedergewinnen, was sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen würde, aber dann musste auch sie akzeptieren, dass ich wieder da war.
    » Wenn wir über Metatrons neue Pläne Bescheid wissen, dann ziehen wir uns nach Oxan zurück und überlegen gemeinsam, wie wir ihn künftig aufhalten können, um ihn am Ende vom Thron zu stoßen . «
    Im Stillen fügte ich hinzu: Und wie wir ihn endgültig vernichten werden, damit der Spuk ein für alle Mal ein Ende findet.
     

     
    Vermutlich hatte ich mich selbst überschätzt.
    Oder liegt es daran, dass Luzifer und Raphael die richt igen Argumente zum falschen Zeitpunkt zu mir sagten?
    Dieser eine Gedanke wirbelte immer wieder im Kreis durch meinen Kopf und machte mich nervöser, als ich es ohnehin schon war. Einerseits wollte ich beweisen, Seraphiel war zurück und gehörte der Rebellion an, andererseits hatte ich ständig Angst. Die Frucht vor meinem eigenen Versagen, Furcht davor, dass ich noch lange nicht bereit war, in den Herrscherpalast zurückzukehren und mich im schlimmsten Fall meinem Bruder gegenüberzusehen. Im Ernstfall war ich wehrlos. Ich konnte weder fliegen noch ein Schwert richtig führen. In meinen Erinnerungen hatte das alles so leicht ausgesehen, doch die Realität sah ganz anders aus. Insgeheim war es zum Haareraufen, dass ich zwar wusste, wie ich meine alte Klinge im Kampf benutzt hatte, aber jetzt nicht in der Lage war, dieses Wissen umzusetzen.
    Zu meiner Beruhigung wich mein bester Freund mir nicht mehr von der Seite. Seine unmittelbare Nähe besaß eine positive Wirkung auf mich. Und er würde mich niemals im Stich lassen.
    Taria und Uriel marschierten voraus, Luzifer direkt hinter ihnen. Raphael und ich folgten den Dreien mit ein wenig Abstand. Noch befanden wir uns in dem neuen, geheimen Fluchttunnel. Er führte direkt mitten ins Herz der Unterstadt.
    Ein paar Engel des Widerstandes, darunter Naz und Joel, waren vor einer Stunde bereits aufgebrochen, um den Weg bis zum Herrscherpalast auszukundschaften, und, wenn notwendig, mit Gewalt frei zu räumen. Was so viel bedeutete: Jeden, der Fragen stellte, die ihn nichts angingen, und Wachsoldaten des Palastes bei der geringsten Schwierigkeit zu eliminieren. Mir gefiel der Befehl nicht, doch Luzifer hatte ihn gegeben. Luzifer war während meiner Abwesenheit zum neuen Anführer der Rebellen erhoben worden, nun hörten alle auf ihn. Das war auch gut so, denn ich hätte momentan nicht viel ausrichten können, nur über das Thema sinnlose Gewalt mussten wir beide bei Gelegenheit ein Wort mit ihm wechseln.
    » Raphael …« , flüsterte ich, denn ich wollte nicht, dass die anderen mitbekamen, was ich zu ihm sagte .» Würdest du mir verraten, was Taria wirklich gegen mich hat ? «
    Aus den Augenwinkeln schielte er mich an, während wir weiterliefen .» Hmmm. Das ist ein bisschen kompliziert. Kannst du dich wirklich nicht an sie erinnern? Spürst du vielleicht etwas, wenn du sie ansiehst ? «
    » Nein. Aber ich wünschte, ich könnte es . «
    » Es tut mir leid . «
    » Du musst dich doch nicht bei mir deswegen entschuldigen .« Argwöhnisch zog ich eine Augenbraue hoch.
    » Ja und nei n« , erwiderte er und holte tief Luft .» Ich hätte sie einfach früher in unsere Pläne einweihen sollen. Ich kann verstehen, dass sie sauer ist, weil wir sie einfach heute damit überfallen haben. Wenn man so will, wurde sie einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Es war außerdem ein bisschen viel für sie die letzte Zeit. Sie braucht eben noch ein wenig mehr Zeit, um sich an dich und dein neues
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher