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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte
Autoren: Annette Eickert
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Metatron ist so dumm. Nenne mir nur einen vernünftigen Grund, warum Raphael jemandem wie dir geheime Informationen zum Widerstand erzählen sollte? Mir fällt keiner ein. Ich sage es noch einmal, das riecht nach einer Falle , und du bist so dumm und willst freiwillig hineintappen.«
    Einen Moment herrschte absolutes Schweigen. Verärgert saß ich da und glaubte kaum, was sie da eben gesagt hatte. Taria stellte mich nicht nur wie den letzten Idioten hin, sondern behandelte mich auch so. Indes war ich auch wütend über mich selbst. Als Metatron den Handel mit mir abgeschlossen hatte, war ich im Nachhinein nur froh gewesen, mit heiler Haut davongekommen zu sein. Mittlerweile sah ich die ganze Situation aus einem anderen Blickwinkel. Jedoch war ich zu dieser Zeit noch Damian gewesen, unwissend, ängstlich und verwirrt. Äußerlich war ich es immer noch, aber nun war ich beide: Damian und Seraphiel. Und diese Tatsache verschaffte mir eindeutig einen Vorteil, was ich ihr auch sagte. Schließlich stand ich auf und tigerte nervös auf und ab.
    » Wenn du mich schon für den größten Trottel der Himmelssphäre hältst, dann verlasse doch den Widerstand, oder komme mit. Ich bin und werde wieder Seraphiel sein . «
    Während ich versuchte, mich wenigstens einigermaßen im Zaum zu halten, bemerkte ich, wie Raphael und Uriel erschrocken zusammenzuckten. Luzifer saß stattdessen ruhig auf dem Stuhl und lauschte. Doch die silbrigen Punkte in seiner Iris verrieten ihn, er war interessiert und zugleich höchst amüsiert. Taria dagegen presste ihre Lippen aufeinander und schien tatsächlich sprachlos zu sein. Diesen kleinen Sieg verbuchte ich für mich, und er fühlte sich gut an.
    » Ich habe noch eine viel bessere Ide e« , meinte Luzifer plötzlich, stand auf und stellte sich neben mich. Sein Gesicht war eine undefinierbare Maske, und nicht einmal ich, der ihn als einen sehr guten Freund bezeichnen konnte, wusste, was er vorhatte. Aus den Augenwinkeln sah ich zu Raphael, der ziemlich geknickt auf dem Stuhl hockte und die Tischplatte anstierte.
    » Mittlerweile wird jeder im Raum begriffen habe n« , begann Luzifer mit seiner Sicht der Dinge ,» dass unser aller Freund, Seraphiel, zurückgekehrt ist. Es wird noch eine Weile dauern, bis sich dieses Ereignis in unseren Köpfen manifestiert hat. Aber ich weiß jetzt schon, dass hinter Damians Gesicht Seraphiel existiert. Vielleicht werden auch schon bald seine restlichen Erinnerungen und Fähigkeiten zurückkommen, doch mit Gewissheit kann selbst ich es nicht vorhersagen. Metatron hat Damian kennengelernt, und in seiner fabelhaften Überheblichkeit für sich eine Chance beim Schopf gepackt. Er will mehr über uns erfahren. Wir aber auch mehr über ihn. Und das ist der Grund, warum ich Raphaels Plan gut finde und ihm zustimme . «
    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann unbeirrt fort :» Nun gibt es allerdings ein Problem .» Luzifer stellte sich hinter mich und legte mir seine Hände auf die Schultern .» Erstens wird jedem aufgefallen sein, dass Seraphiel wieder seine Aura besitzt. Jeder, der ihn anschaut, spürt sofort, dass er ein Engel und kein Mensch ist. Ihm fehlen zwar die … sagen wir … die notwendigen Voraussetzungen, sich geistig oder körperlich gegenüber Metatron zu behaupten. Doch er hat unsere Fähigkeiten . «
    » Genau das ist es !« Raphael sah auf, erhob sich und positionierte sich auf der anderen Seite neben mir .» Luzifer kann Metatron beeinflussen, ich die Wachen. Taria und Uriel, ihr versteckt euch, und falls es zu einem Kampf kommen sollte, dann sind wir alle zur Stelle . «
    Langsam sickerte die Erkenntnis durch. Sie alle sollten mir hilfreich zur Seite stehen, doch ich war der Köder. Unbewusst schluckte ich einen wachsenden Kloß im Hals herunter und versuchte, nicht allzu hektisch zu atmen. Plötzlich wurde ich mir zum ersten Mal der gesamten Tragweite des Plans bewusst. Aber trotzdem. Ich war Seraphiel, wenn auch gefangen im Körper eines Menschen, meinem zweiten Ich. In diesem Moment verspürte ich allerdings weniger Angst als vielmehr Respekt. Wenn Luzifer und Raphael an mich glaubten, dann glaubte ich auch an sie. Dennoch, das Risiko war groß und unabschätzbar.
    » Nehmen wir mal an, das Ganze würde wirklich funktioniere n« , sagte Taria, und ihr Ton klang gar nicht mehr so angriffslustig, eher neugierig, »dann soll sich Damian nicht mit Metatron, sondern mit Aurie treffen. Nur meine Meinung, dass es eine Falle ist, ändere ich
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