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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega
Autoren: Andrew Vachss
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wissen.
    »Mark, falls du mir erklären willst, daß du ein kranker Mann bist und daß du dir nicht zu helfen weißt, hab ich nicht die Zeit zuzuhörn, okay?«
    »Nein«, sagte er, »das meine ich nicht. Lassen Sie mich bloß ...«
    »Oder vielleicht willst du mir sagen, wie sehr dich die Alte drum gebeten hat – oder wie sehr ihr das Ganze echt gefallen hat – isses das, Mark?«
    »Ja, ich wollte bloß ...«
    »Weil, wenn’s das ist«, erklärte ich ihm und hob die Pistole zu seinen Augen, »verspritz ich dein schmieriges Gesicht überall im Auto, verstehst du?«
    Der Freak gab keinen Ton von sich – ich hatte seine beiden Möglichkeiten genannt, und eine dritte konnte er sich nicht denken. Ich zog die Schlüssel aus der Zündung, stieg aus dem Auto und ließ ihn mit Max im Inneren. Der Kofferraum enthielt zwei Kartons mit Zeitungsausschnitten über Kinder plus eine Sammlung Magazine, gegen die Penthouse wie Schöner wohnen wirkte – Geschundene Schönheiten, Frauen in Ketten, Z ucht & Leder, sämtliche Wichsvorlagen für Hobbynotzüchtler. Ich nahm das Zeug raus und stapelte es auf dem Boden; dann stieg ich wieder ins Auto. Das Handschuhfach enthielt zwei Behälter mit der nichtsnutzigen »Keule«, die es in jedem Laden gibt, einen Gummiknüppel und eine Rolle Plastikfolie. Eine Christophorusmünze baumelte vom Rückspiegel. Noch immer keine Überraschung.
    »Wo arbeitest du, Mark?« fragte ich ihn in freundlichem Ton.
    »E-Werk. Ich bin Ingenieur. Ich bin da schon seit ...«
    »Das reicht, Mark!« sagte ich und stupste ihm mit dem Schalldämpfer in die Rippen. »Beantworte bloß meine Fragen, okay?«
    »Sicher«, sagte der Freak, »ich wollte bloß ...«
    Ich stupste ihn wieder, härter als vorher. »Mark, du und ich haben ein Problem, verstanden? Mein Problem ist, wie ich dich dazu bringen kann, daß du solche Sachen nicht wieder machst, okay?
    Und dein Problem ist, wie du hier lebendig rauskommst. Hast du irgendwelche guten Vorschläge?«
    Die Worte des Freaks verhedderten sich ineinander, während sie rauszukommen versuchten. Ich schätze, am Telefon war er besser. »Sehen Sie, ich will nie ... ich meine, Sie müssen nicht befürchten ...«
    »Yeah, Mark, ich muß befürchten. Leute haben mich bezahlt, damit ich befürchte, verstehst du, was ich sage?«
    »Sicher, sicher. Das hab ich nicht gemeint. Ich ruf sie nie wieder an, ich schwör’s.«
    »Yeah, das is’ richtig – das wirste nicht«, erklärte ich ihm. »Jetzt steig aus dem Auto, okay? Hübsch langsam.«
    Er versuchte nicht zu fliehen. Max und ich geleiteten ihn tief in den Wald, bis ich fand, wonach ich suchte – einen flachen Stumpf, wo die Parkverwaltung aus irgendeinem dummen Grund einen gewaltigen Ahorn abgeholzt hatte.
    »Mark, ich möchte, daß du dich hinkniest und die Hände auf den Baum legst – wo ich sie sehen kann.«
    »Ich ...«, sagte der Freak, doch das war vergebliche Liebesmüh.
    Max’ geballte Hand zwang ihn zu Boden. Ich ließ ihn da knien, als ob ich alle Zeit der Welt hätte.
    »Mark, wie ich sehe, bist du feldmäßig aufgemotzt – echt hübsch.
    Wenn du zum Krankenhaus fährst, sagst du ihnen, du warst draußen im Wald, hast rumgeblödelt, bist hingefallen und hast dich selber verletzt, okay?«
    »Selber verletzt?« winselte er.
    »Yeah, Mark, selber verletzt. Weil du genau das heute getan hast – du hast dich selber verletzt. Du verletzt dich immer selber, wenn du Leute anzuscheißen versuchst, klar?«
    »Bitte ... bitte nicht. Ich halt keinen Schmerz aus. Mein Doktor ...«
    Ich nickte Max zu. Ich sah im Morgenlicht seinen Fuß zucken, und ich hörte das Knacken – nun hatte der Freak nur noch einen Schenkelknochen, der von oben bis unten durchging. Sein Gesicht wurde leichenblaß, und Erbrochenes drang aus seinem Mund, aber er bewegte keinmal die Hände. Sogar Schleim kann lernen. »Jedesmal, wenn du aufrecht zu gehen versuchst, Mark, will ich, daß du dran denkst, wieviel Spaß du heute morgen im Park gehabt hast, okay?« fragte ich ihn.
    Das Gesicht des Freaks war vor Schmerz verzerrt, seine Lippen bluteten, wo er auf sie gebissen hatte. »Ja!« stieß er hervor.
    »Und jedesmal, wenn du eine Nummer wählen willst, Mark, will ich, daß du an heute denkst – wirst du das?«
    »Ja, ja!« flennte er wieder. Max langte rüber und nahm eine seiner Hände sacht von dem Baumstumpf. Ein rasches Drehen hinter dem Rücken des Freaks, ein weiteres lautes Schnappen, und der Arm war nutzlos. Man nennt es eine Spiralfraktur
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