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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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wird. Ich
hab nämlich auch viele literarische Anspielungen im Text untergebracht. Vielleicht sorgt sie ja dafür, dass ich dieses Jahr richtige Artikel für die Schülerzeitung schreiben darf und nicht bloß den Speiseplan der Schulcafeteria! Oder ich schreibe einen Roman, der dann veröffentlicht wird, so wie dieses Mädchen, von dem ich in der Zeitung gelesen hab. Sie hat einen scharfzüngigen Enthüllungsroman über ihre Mitschüler geschrieben und jetzt redet keiner mehr mit ihr und sie muss per Internet fernunterrichtet werden.
    Obwohl... das klingt nicht so lustig.
    Aber ich hätte nichts dagegen, mal über was anderes als über panierte Hähnchenflügel zu schreiben.
    Oh nein, gerade ist das Fenster vom Instant Messenger wieder aufgegangen. Lilly wieder. Maaaann! Ist der nicht klar, dass es schon nach elf ist? Ich brauch doch meinen Schönheitsschlaf, damit ich...
    Och Menno, ich wollte gerade sagen, damit ich für Michael gut aussehe, aber den sehe ich morgen in der Schule ja gar nicht. Wozu mach ich mir überhaupt Gedanken um mein Aussehen?
    FtLouie: Was gibt’s schon wieder?
     
    WomynRule: Bisschen sehr empfindlich heute, was? Hast du mit meinem Bruder fertig telefoniert?
     
    FtLouie: Ja.
     
    WomynRule: Ihr beiden macht mich echt krank, weißt du das eigentlich?
     
    Arme Lilly. Sie war so lange mit Boris zusammen, dass sie sich nur schwer damit abfinden kann, jetzt keinen Freund mehr zu haben, der anruft, um ihr eine gute Nacht zu wünschen. Was übrigens nicht heißt, dass Michael angerufen hat, weil er gleich ins Bett will. Er wusste bloß, dass ich gleich ins Bett gehe.
Michael hat’s gut, der kann voll lange aufbleiben. Zwar hat er insgesamt achtzehn Seminare belegt (damit er das Grundstudium in drei, statt vier Jahren hinter sich bringt, weil er nämlich ein Jahr Pause einlegen will, wenn ich mit der Schule fertig bin, damit wir dann ein Jahr lang zusammen für Greenpeace Wale retten können, bevor ich mit dem Studium anfange und er weiterstudiert), aber er hat extra nur solche Vorlesungen und Seminare ausgesucht, die nach zehn anfangen, damit er ausschlafen kann.
    Einen so vorausschauenden Menschen muss man einfach bewundern, finde ich. Mich überfordert es schon, mir jeden Tag zu überlegen, was ich zu Mittag essen soll, weshalb mich Michaels Organisationstalent um so mehr beeindruckt.
    Er ist echt ein total guter Organisator. Normalerweise hätte er für seinen Umzug ins Studentenheim am Wochenende auch bloß eine halbe Stunde gebraucht, weil er alles so perfekt vorbereitet hatte – dass er länger gebraucht hat, lag nur an den kaputten Aufzügen. Ich war mit seinen Eltern und Lilly dort, um ihm zu helfen und mir das Zimmer anzugucken und vor allem um ihn nach der langen Trennung wiederzusehen. Na ja. Ich weiß zwar nicht, wie viel Miete so ein Zimmer im Studentenheim kostet, aber ich fand es jetzt nicht so beeindruckend. Michaels Zimmer ist so eine kleine Schachtel mit nackten Backsteinwänden und das Fenster geht auf einen Lichtschacht raus.
    Nicht dass das Michael was ausmachen würde. Ihn hat bloß interessiert, ob es genügend Anschlüsse für seine Computer gibt. Er hat noch nicht mal im Badezimmer nachgeschaut, ob da einer dieser stinkigen PVC-Duschvorhänge hängt oder einer aus diesem Gummimaterial, das noch schlimmer stinkt. (Ich hab für ihn nachgeschaut: Gummi. Bäh.)
    Männer sind schon komisch.
    Seinen Mitbewohner hab ich nicht kennen gelernt, weil der noch nicht eingezogen war, aber auf dem Schild neben der Tür stand schon sein Name: Doo Pak Sun. Hoffentlich ist dieser
Doo Pak Sun nett und hat keine Katzenallergie. Ich hab nämlich vor, SEHR VIEL Zeit in diesem Zimmer zu verbringen. Na ja, jedenfalls hatte ich Mitleid mit Lilly, weil sie keinen liebenden Freund mehr hat, und hab versucht, sie ein bisschen aufzumuntern.
    FtLouie: Bist du nicht froh, dass du jetzt die ganze Wohnung für dich allein hast? Das hast du dir doch immer gewünscht. Jetzt kann dir Michael nicht mehr ständig den O-Saft wegtrinken und die Honey Nut Cheerios wegfressen.
     
    WomynRule: Denkste! Jetzt muss ich zusätzlich zu meinem auch noch Michaels Teil der Hausarbeit übernehmen, und was meinst du, wer sich jetzt um Pawlow kümmern muss?
     
    FtLouie: Tu nicht so. Ich weiß genau, dass Michael dir Geld dafür gibt.
     
    WomynRule: Bloß zwanzig Dollar die Woche! Ich hab’s mir ausgerechnet. Das ist genau ein Dollar pro aufgeschaufelter Kackwurst.
     
    FtLouie: Bäh! So genau wollte ich es auch nicht
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