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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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so schön hinter uns gebracht, während du in Genovia warst. Jetzt können wir wieder bei Null anfangen.«
    OH, ENTSCHULDIGE BITTE VIELMALS, MOM! Vielleicht bin ich eine Babyschleckerin, aber ist es jetzt etwa schon ein Verbrechen, Mitgefühl für seinen einzigen kleinen Bruder zu empfinden? O Maaaaann, echt!
    Also, wo war ich stehen geblieben?
    Ach ja. Schule. Ohne Michael.
    Mal ehrlich, wozu geh ich da überhaupt hin? Ja klar, ich weiß schon, dass man in die Schule geht, weil man dort alles Mögliche lernt. Aber die Lernerei hat mir viel mehr Spaß gemacht, als ich noch hoffen durfte, Michael zufälligerweise am Trinkwasserspender oder woanders rumstehen zu sehen. Ab jetzt hab ich (von Samstag und Sonntag abgesehen) die ganze Woche lang rein gar nichts, auf das ich mich freuen könnte. Ich behaupte nicht, dass das Leben ohne Michael nicht lebenswert wäre. Aber ich darf ja wohl sagen, dass es, wenn er in der Nähe ist (oder wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass er in der Nähe sein KÖNNTE), um einiges interessanter ist.
    Der einzige Lichtblick im kommenden Schuljahr, das aller Voraussicht nach ansonsten keine Lichtblicke aufweisen wird, ist Englisch. Weil wir nämlich eine neue Lehrerin kriegen, Ms Martinez, die sich richtig für ihr Unterrichtsfach begeistert. Das heißt, falls der Brief, den sie uns letzten Monat geschickt hat, als Hinweis gewertet werden kann:

AEHS

An alle Teilnehmer des Englischkurses der Stufe 10 bei Ms Martinez
    Hallo!
    Erschreckt bitte nicht, weil ihr einen Brief von mir bekommt, bevor das neue Schuljahr überhaupt begonnen hat, aber da ich ganz neu als Lehrerin an der Albert-Einstein-Schule anfange, wollte ich mich euch gern vorstellen und die Gelegenheit wahrnehmen, auch etwas über euch zu erfahren. Ich heiße Karen Martinez und habe Anfang des Jahres mein Studium an der Universität Yale mit einem Magister in englischer Literatur abgeschlossen. In meiner Freizeit fahre ich gerne Inlineskates, mache Tae Bo, sehe mir die vielen schönen Sehenswürdigkeiten New Yorks an und lese (natürlich) viele Klassiker wie z.B. »Stolz und Vorurteil« von Jane Austen.
    Ich hoffe, dass ich im kommenden Schuljahr Gelegenheit habe, euch alle kennen zu lernen. Ihr könnt mir dabei helfen, indem ihr zu unserer ersten Englischstunde ein kurzes Selbstporträt mitbringt und einen Probeaufsatz (nicht mehr als 500 Wörter), in dem ihr erzählt, was ihr in den Sommerferien gelernt habt. Ihr wisst ja: Selbst wenn die Schule während der Sommermonate geschlossen ist – im Leben lernt man immer etwas dazu!

    Es tut mir Leid, dass ich euch schon vor Schulbeginn eine erste Hausaufgabe aufgebe, aber dadurch könnt ihr mir helfen, das Beste aus eurer schriftstellerischen Begabung herauszuholen – versprochen! Ich wünsche allen noch viel Spaß in den Ferien!
    Herzliche Grüße,
    K. Martinez
     
    Ich finde, man merkt, dass Ms Martinez so eine richtige Vollblut-Lehrerin ist. Wobei es aber auch mal Zeit wurde, dass wir an der AES Lehrkräfte bekommen, die sich wirklich für ihre Schüler interessieren – Mr G natürlich ausgenommen.
    Frank, meine ich.
    Ms Martinez klingt echt nett, und das freut mich auch deshalb besonders, weil sie die neue Betreuungslehrerin der Schülerzeitung wird, bei der ich natürlich weiter mitmache. Ich hab das Gefühl, dass ich eine Menge von ihr lernen kann, auch weil wir viele gemeinsame Interessen haben (»Stolz und Vorurteil« fand ich zum Beispiel auch voll gut, vor allem in der neuen Verfilmung mit Colin Firth, und ich war auch schon mal Inlineskaten). Für mich als zukünftige Schriftstellerin ist es ja besonders wichtig, dass das Beste aus meiner Begabung herausgeholt wird, und ich hab irgendwie schon jetzt das deutliche Gefühl, dass Ms Martinez mein Mr Miyagi werden könnte. Das, was Mr Miyagi für Karate Kid gewesen ist, meine ich. Also, auf meine schriftstellerische Karriere bezogen. Nicht auf Karate.
    Ich hab echt lang über diesem Aufsatz über die Sommerferien gebrütet, aber das Selbstporträt war auch nicht ohne. Ich konnte ja schlecht schreiben: »Hallo, ich heiße Prinzessin Amelia Mignonette Grimaldi Thermopolis Renaldo. Wahrscheinlich wissen Sie ja schon so einiges über mich aus den zwei Filmen, die über mein Leben gedreht worden sind.«
    Wobei ich sagen muss, dass in beiden Verfilmungen mit den
Fakten ganz schön großzügig umgegangen wurde – mit der Realität haben die nicht mehr viel zu tun. Ich fand es schon im ersten Film schlimm genug, dass Dad
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