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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Erstaunen war nichts gegen LILLYS! Nachdem Boris »Oh, hey! Na, wie geht’s euch?« zu uns gesagt hat, drehte sie sich zu ihm um und starrte ihn eine volle Minute lang stumm an. Er hat sogar eine andere STIMME. Sie klingt jetzt irgendwie tiefer, da ist dasselbe passiert wie bei dem Schauspieler von Harry Potter.
    Lilly glotzte ihn an, machte einen ganz spitzen Mund... und marschierte wortlos ins Schulgebäude. (Später hab ich sie dann auf dem Mädchenklo gefunden, wo sie sich vor dem Unterricht noch schnell mit Lipgloss schminkte, ein paar der Baby-Spangen aus den Haaren zog und ihre Linsen einsetzte.) Sobald Lilly weg war, hab ich Tina am Arm gepackt und gefragt: »O GOTT, WAS HAST DU MIT BORIS GEMACHT?????« Das hab ich ihr natürlich ins Ohr geflüstert, weil Boris es nicht hören sollte.
    Tina hat geschworen, dass sie nichts damit zu tun hat. Aber sie hat gesagt, wir sollen Boris auf keinen Fall darauf ansprechen, weil er überhaupt nicht wüsste, dass er jetzt ein Sexgott ist. Tina möchte ihn so lang wie möglich im Dunkeln darüber lassen, weil sie Angst hat, dass er sich sofort eine neue, schlankere Freundin sucht, sobald er es weiß.
    Bloß dass Boris das nie machen würde. Wenn er Tina anschaut, glimmt jedes Mal das Feuer der Liebe in seinen Augen auf, was man jetzt ohne die Brille noch deutlicher sehen kann. Wahnsinn, echt! Wer hätte gedacht, dass sich ein Mensch in ein paar Monaten so verändern kann?
    Gerade fällt mir ein, dass Tinas Sorge vielleicht doch nicht
ganz unbegründet ist: Dadurch, dass die Zwölftklässler vom letzten Jahr abgegangen sind, gibt es an der Schule plötzlich ganze Horden komplett ungebundener, superhübscher Mädchen. Mädchen wie Lana Weinberger zum Beispiel. Nicht dass sich Boris JEMALS für Lana interessieren würde, aber ich hab mitgekriegt, wie sie vorhin am Trinkwasserspender stand und ihn mit gekrümmtem Zeigefinger zu sich heranwinken wollte, bevor ihr klar wurde, wer er ist. Worauf sie sich den Finger schnell in den Hals steckte, als müsse sie bei seinem Anblick kotzen.
    Es gibt also auch Menschen, die sich während der Ferien KEIN STÜCK verändert haben.
    Shameeka hat übrigens gehört, dass zwischen Lana und Josh alles aus sein soll. Anscheinend hat ihre Liebe die räumliche Trennung nicht überlebt – Lana hat die Ferien nämlich im Ferienhaus der Weinbergers in East Hampton verbracht und Josh in Southampton. Die knapp acht Kilometer dazwischen waren wohl zu viel. Vielleicht lag es auch daran, dass Josh ab Herbst in Yale studiert und Tanga-Bikinihöschen diesen Sommer groß in Mode waren.
    Also bitte. Acht Kilometer sind gar nichts. Wie wär’s mit achtTAUSEND Kilometern? So weit ist Genovia nämlich von New York entfernt und Michaels und meine Beziehung hat die Sommerferien trotzdem unbeschadet überstanden.
    Arme, arme Lana. Sie tut mir echt soooo was von Leid. SO WAS VON GAR NICHT nämlich. Zum ersten Mal in meinem Leben hab ich einen Freund und Lana hat keinen. Es ist vielleicht nicht sonderlich prinzessinnenhaft, sich am Unglück anderer zu erfreuen, aber... muhahaaahahaar !!
    Ich bin froh, dass Josh jetzt weg ist. Endlich komme ich mal an meinen Spind ran, weil Josh und Lana nicht immer wild rumzüngelnd davorstehen.
    Wobei ich sagen muss, dass der Schüler, der Joshs Spind übernommen hat, ziemlich knuffig aussieht. Ich hab ihn noch
nie bei uns gesehen, also ist er wahrscheinlich Austauschschüler. Aber in der Unterstufe ist er bestimmt nicht. Er hatte nämlich Bartstoppeln. Um acht Uhr morgens! Und als er meine Stiefel bei dem Versuch, seine Sporttasche in den Spind zu quetschen, aus Versehen mit seinem Latte Macchiato bespritzte, hörte sich sein »Oh, Entschuldigung« irgendwie voll südamerikanisch an, wie bei diesem reichen Typen, mit dem Audrey Hepburn in »Frühstück bei Tiffany« nach Südamerika abhauen wollte, bevor sie wieder Vernunft annahm (oder endgültig den Verstand verlor, wie Grandmère es sehen würde).
    Jetzt sitzen wir gerade im Klassenzimmer und müssen uns über Lautsprecher tausende organisatorische Ankündigungen anhören. GÄHN. Und heute Nachmittag ist eine Infoveranstaltung, dafür kriegen wir in der siebten früher frei. Wen interessiert das ganze Gelaber schon? Mr G (FRANK. FRANK!) sieht so müde aus, wie ich mich fühle. Ich schwöre, ich liebe Rocky mit jeder Faser meines Seins – sogar fast so sehr wie Fat Louie -, aber dieses Kind hat Lungen. Wahnsinn! Er hört einfach nicht auf zu brüllen, wenn ihm nicht jemand
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