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Brunftzeit

Brunftzeit

Titel: Brunftzeit
Autoren: Humfrey Hunter
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Gedanken wehren, dass diese wütende Frau im Alter von zweiundzwanzig, vielleicht dreiundzwanzig Jahren vermutlich ebenfalls einem einige Jahre älteren Mann den Vorzug gegeben hätte. Auch sie hatte einen reifen Mann mit großer Wahrscheinlichkeit cool gefunden. Uns gleichaltrige Jungen hätte auch sie mit einem gönnerhaften Blick und einem entsprechenden Spruch abgekanzelt: »Ältere Männer sind viel besser. Sie sind richtige Männer, wisst ihr, keine kleinen Jungen, so wie ihr.«
    Pech gehabt, Schätzchen! Das Blatt hat sich gewendet.
    Natürlich habe ich das nicht laut gesagt – so mutig bin ich dann auch wieder nicht. Außerdem wollte ich vermeiden, dass ihr Drink in meinem Gesicht landet. B war weniger zurückhaltend und verbrachte den Rest des Abends mit dem Inhalt eines Glases Pinot Grigio im Haar.
B trifft eine Entscheidung
    Der Abend hatte im Hinblick auf B’s Dilemma also nicht den erhofften Durchbruch gebracht und so fragte er mich einige Tage später um Rat. Er mochte die Frau, das war offensichtlich, also riet ich ihm, was auch er mir wahrscheinlich geraten hätte, wäre ich mit derselben Frage zu ihm gekommen.
    »Ich kann dir fünf Gründe nennen, weshalb du dumm wärst, wenn du die Frau laufen lässt«, sagte ich. »Erstens: Sie ist einundzwanzig – und du liebst schöne Frauenkörper. Zweitens: Alle deine Kumpel werden neidisch sein. Drittens: Sie ist jung und wird dich nicht vom Fleck weg heiraten wollen. Viertens: Wenn du Schluss machst, dann allein aus Gründen des Gruppenzwangs – und das tun nur Versager. Fünftens: Sie ist Studentin und erwartet also vermutlich nicht, dass du Unsummen für sie ausgibst. Du kannst also nur gewinnen.«
    So weit die Argumente pro weiterer Dates. Auf der Suche nach Kontra behelligten wir zwei Freundinnen.
    Als erstes Argument führten sie die Höhe der Studiengebühren der Saunabekanntschaft ins Feld. Da B im Gegensatz zu ihr längst einen vernünftigen Job ausübe, gebe es schon aus diesem Grund kaum Gemeinsamkeiten. Oder? Zweitens betonten sie, die Freundinnen der jungen Frau seien zwar durchaus hübsch, aber eben auch erst einundzwanzig und damit vorrangig ebenfalls mit der Höhe der Studiengebühren sowie mit Vorlesungsinhalten beschäftigt, während B’s Freunde längst in Lohn und Brot und vor Fragen wie Ehe und Familie stünden. Wie sollten sich diese Gruppen, anders als Öl und Wasser, überhaupt mischen? Als eine der Ratgeberinnen die Frau gar scherzhaft als »das Kind« bezeichnete, schauderte B sichtbar.
    Einen Entschluss traf er trotzdem erst am nächsten Tag.
    Da nämlich rief ihn eine Freundin an und fragte, als er ans Telefon ging: »Hallo? Ist da B, unser pädophiler Freund?«
    In diesem Augenblick wurde jegliche Chance auf weitere Dates mit der Einundzwanzigjährigen im Keim erstickt. Man könnte behaupten, der Gruppenzwang habe ihn in die Knie gezwungen, zumindest aber war er von da an nicht mehr Zielscheibe öffentlichen Hohns.
    Ich persönlich bin der Meinung, dass B einen Fehler gemacht hat. Wenn er über die Frau sprach, dann meist nicht mit der überheblichen Großmäuligkeit, die man bei einem Typen wie ihm erwartet, sobald er mit einer wesentlich jüngeren Frau ausgeht. Ganz ohne kam er natürlich nicht aus, auch B kann nun einmal nicht aus seiner Haut, aber er erzählte ebenauch häufig, dass sie viel miteinander lachten und er sich in ihrer Gegenwart wohlfühle – ich hatte ihn lange nicht so über eine Frau reden hören. Weshalb es meines Erachtens keine gute Idee war, den Kontakt zu ihr abzubrechen, irgendwie lief die Sache doch grundsätzlich gut. Aber ich hatte diese Entscheidung eben auch nicht zu treffen.
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    Single-Geheimnis
    Männer messen dem, was ihre Freunde beiderlei Geschlechts über sie und ihre Verabredungen denken, große Bedeutung bei. Es gibt nur wenige Dinge, die uns wichtiger sind als die Zustimmung der Menschen, die uns nahestehen.
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Das hier liegt mir auf der Seele
    Die bisher aufgeführten Geschichten zeigen, dass Männer beim Anbaggern einer Frau auf viele verschiedene Weisen vorgehen. Das muss auch so sein, denn Menschen sind nun einmal verschieden. Außerdem reagiert jede Frau anders auf ein und dieselbe Anmache.
    Und genau deshalb nerven mich Bücher wie Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden: The Rules und Der Aufreißer: So kriegt Mann jede Frau rum so enorm.
    Die Kernaussage in Der Aufreißer lautet: Männer, zeigt euch humorvoll und interessiert und folgt einfach den Ratschlägen des Buches,
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