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Brunftzeit

Brunftzeit

Titel: Brunftzeit
Autoren: Humfrey Hunter
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wie man Schritt für Schritt eine Frau für sich gewinnt. Ich persönlich habe allerdings eher den Eindruck, das Buch hilft Männern, Frauen auszunutzen, die entweder unter mangelndem Selbstwertgefühl leiden und/oder zu jung sind, um die Masche durchschaut zu haben. Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden hingegen rät Frauen, es den Männern nicht zu leicht zu machen. Meiner Meinung nach ist es allerdings eher ein Leitfaden dafür, einen verunsicherten Kerl um den Finger zu wickeln.
    Mehr kommt da nicht.
    Nicht gerade der Weisheit letzter Schluss, oder?
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich hätte nichts dagegen, auch nur ein Viertel der Auflagen von Neil Strauss, Ellen Fein und Sherrie Schneider zu erreichen. Ihre Herangehensweise aber lässt mich kalt.
    Für mich liegt das Problem beider Bücher darin, dass Romantik bewusst eingefädelt und damit völlig unromantisch wird. Ich stoße mich speziell an Der Aufreißer , gerade weil ich Schwestern und viele liebe Freundinnen habe – die Vorstellung, sie durch eine solch leichte Manipulation in fremde Betten gelockt zu wissen, bereitet mir ein gewisses Unbehagen.
    Und natürlich habe ich Der Aufreißer trotzdem gelesen. Es ist ein hervorragendes Buch, wunderbar witzig und ausgezeichnet geschrieben. Allerdings ist es das einzige Buch, dessen Lektüre in der Öffentlichkeit ich mich je geschämt habe. Normalerweise bin ich in dieser Hinsicht vollkommen schmerzfrei. Ich habe Jilly Cooper in der Londoner U-Bahn gelesen, was für einen 1,95 m großen Mann vielleicht ungewöhnlich erscheinen mag, aber das war mir egal.
    Aber angesichts der Blicke, die mich bei der Lektüre von Der Aufreißer in der U-Bahn trafen, konnte ich mich eines gewissen Unbehagens nicht erwehren. »Guck dir den Kerl da an«, schienen die Leute zu denken. »Er ist entweder ein Totalversager, der selbst die Kontaktaufnahme zu Frauen nur per Anleitung geregelt bekommt, oder er ist einer von den Typen, die zur Befriedigung ihres Egos jede Frau ins Bett zerren.«
    Woher ich das weiß?
    Weil mir jedes Mal, wenn ich einen Mann sehe, der in die Lektüre von Der Aufreißer vertieft ist, genau diese Gedanken durch den Kopf gehen.
    Wenn Sie also einen Mann sehen, der dieses Buch liest – erwägen Sie zumindest die Möglichkeit, dass er es vielleicht nur aus Unterhaltungszwecken tut.
    So wie ich.
    Ehrlich.
Meine persönliche The Rules -Geschichte
    Eines Abends, als ich mit meinem Freund Charlie und einigen seiner Arbeitskollegen unterwegs war, wies er auf eine hinreißende Frau. Er bemerkte, sie sei Single und bot mir im selben Atemzug an, mich ihr vorzustellen.
    »Gute Idee«, sagte ich, »muss ich sonst noch was wissen?«
    »Sie ist blond, witzig, intelligent und hat einen tollen Körper. Was willst du mehr?«
    »Super. Auf geht’s!«
    Aber Charlie rührte sich nicht vom Fleck. »Doch, da ist tatsächlich noch was. Sie hat Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden: The Rules gelesen. Und befolgt diese Regeln.«
    Ich musste nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde überlegen.
    »Ach, lass mal lieber«, sagte ich. »Da treffe ich mich dann doch lieber mit einer aufblasbaren Gummipuppe.«
Eine letzte Buchkritik
    Als krönenden Abschluss möchte ich Ihnen ein paar Bemerkungen zu meinem vermutlich bis in alle Ewigkeit absoluten Lieblingsbuch in Sachen Beziehungen nicht vorenthalten, das da heißt: Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben und die netten Frauen leer ausgehen . Demnach lieben Männer also schreckliche Frauen. Ist das so? Ichkenne weiß Gott viele Männer, aber mir fällt kein einziger ein, der schreckliche Frauen liebt.
    Ich kenne noch nicht einmal einen, der sie auch nur ansatzweise mag .
    Mir ist natürlich klar, dass dieses Buch Frauen nicht anleiten will, schrecklich zu sein. Es ermutigt sie lediglich, sich selbst auch in Gegenwart eines Mannes treu zu bleiben und sich außerdem von keinem Mann einreden zu lassen, sie seien nicht gut genug. Dieser Botschaft kann ich voll und ganz zustimmen.
    Man muss sich dabei ja nicht gleich wie ein Miststück benehmen.
Warum Männer schnell durcheinandergeraten, wenn sie jemanden mögen
    Einer der nervigsten Wesenszüge der Spezies Mann ist die Tatsache, dass ihre Mitglieder ohne Probleme mit Frauen ausgehen, die sie zwar ganz nett finden, bei denen sie aber keinesfalls das Potenzial für eine längerfristige Beziehung sehen. In diesen Fällen werden Männer weder nervös, noch reden sie dummes Zeug, das ihr weibliches Gegenüber an
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