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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos
Autoren: James White
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sein mochten, wahrscheinlich gegen solche von einer geflügelten Art. Ferner sei er der Meinung, daß die unbeholfene Methode der Nahrungsaufnahme diese Geschöpfe zu ständiger Fortbewegung zwinge, wenn sie sich hinreichend ernähren und aktiv bleiben wollten. Sobald sie sich zu ihrem gegenwärtigen hohen technologischen Stand entwickelt hätten, sei eine sich ständig ergänzende Nahrungsquelle in Form der breiten schwarzen Streifen das Mittel zur Eroberung neuen Lebensraums außerhalb ihres natürlichen Reviers gewesen. Man könnte gut beobachten, wie das Lebewesen den schwarzen Belag während seiner Fortbewegung aufsauge, und wie eine grünliche, dicke Flüssigkeit nachsickere, sich alsbald verfärbe und die absorbierende Flüssigkeit ersetze.
    »Es ist eine plumpe, langsame Spezies«, schloß Terrins. »Als die Insassen dieses Schiffs beim Aufprall vorwärtsgeschleudert wurden, konnten sich selbst die Leichtverletzen nicht aus eigener Kraft befreien und auf ihre Nahrungsbahnen zurückkehren.«
    Stephens, der sichtlich beeindruckt war, wandte sich um und betrachtete wieder den Fremden, den sie »geheilt« hatten. Plötzlich streckte er seinen Arm aus und sagte: »Sehen Sie! Was macht er da …?«
    Der Fremde bewegte sich langsam die Nahrungsbahn entlang, die an einer der wenigen unbeschädigten Schalttafeln vorbeiführte, und die Fangarme hantierten mit den gekerbten, aufgerauhten Hebeln und Schaltern.
    »Ich weiß nicht«, sagte Stephens besorgt, »aber ich glaube, wir sollten nicht zu viele von diesen Dingern auf ihre Füße stellen. Wer kann sagen, was sie alles anstellen würden. «
    Plötzlich ging die Beleuchtung an. Es war ein hartes, grünliches Licht, das die Gesichter der Männer aller Farbe beraubte, und es ging von durchlaufenden Röhren aus, die verschiedene Bruchstellen aufwiesen, was ihre Leuchtkraft jedoch nicht minderte. Der Fremde verließ die Schalttafel und kam wieder näher. Als er so heranglitt, sprang Thompson plötzlich auf, und der Fremde, kaum zwei Schritte von ihm entfernt, hielt an und schien zurückzuschrecken.
    »Thompson, du scheußliches, zweiäugiges Ungeheuer, du« sagte Malloy höhnisch. »Steh still, du erschreckst das arme Ding zu Tode.«
    Terrins mußte gegen seinen Willen lachen. »Das ist wahr, wissen Sie«, sagte er. »Wir müssen ihm ziemlich beängstigend erscheinen, und unheimlich groß obendrein. Nun, diese Beleuchtung ist jedenfalls besser als das Licht unserer Taschenlampen, also sehen wir zu, daß wir seinen Kollegen hier möglichst schnell verarzten.«
    Aber der Fremde hatte offenbar aridere Ideen.
     
    Stephens zischte eine Warnung, als das Geschöpf wieder näherkam und zögernd einen Fangarm zu den drei Männern ausstreckte, die über seinem Gefährten kauerten. Malloy, der gerade damit beschäftigt, eine fünfzehn Zentimeter lange Schnittwunde neben dem Auge des zweiten Patienten zu verbinden, gab einen leisen Schreckensschrei von sich, als der Fangarm sich sanft um seine Handgelenke wickelte und leicht daran zog, bevor er sie wieder freiließ. Dies wiederholte sich bei den Händen oder den Handgelenken von Thompson und Terrins, und dann begann der seltsame Prozeß wieder bei Malloy.
    Nach ein paar Minuten sagte Malloy: »Wissen Sie, Sir, ich glaube, er will nicht, daß wir an seinem Kollegen hier arbeiten. Er versucht unsere Hände fortzuziehen.«
    Er ließ sich auf seine Fersen zurücksinken.
    Das war es wahrscheinlich, dachte Terrins. Der Fremde mußte besser wissen als sie, ob sie mit dieser Therapie ihre Zeit vergeudeten oder nicht. Wenn der Fall, an dem sie arbeiteten, hoffnungslos war und der Fremde es wußte, dann würde er ihnen als nächstes zeigen, welchem von seinen Gefährten sie wirklich helfen konnten …
    Tatsächlich wickelten sich alle drei Fangarme um Malloys Arm, und diesmal ließen sie nicht los. Der Fremde mühte sich und zog und suchte Malloy zum Folgen zu bewegen. Malloy starrte den fleischigen Burschen an. Sein Mund war offen, und seine Augenbrauen waren fast bis zum Haaransatz hinaufgezogen. Terrins sagte schnell: »Folgen Sie ihm ruhig, Malloy.«
    Malloy stand auf und ließ sich führen, und der Fremde zog ihn zu dem Trümmerhaufen von Metallplatten und Geräteteilen an der vorderen Wand, wo er ihn losließ und mit allen drei Fangarmen auf einen weiteren seiner Schicksalsgenossen zeigte, der halb begraben unter dem Wirrwarr lag. Während Malloy, Thompson und Stephens an die Befreiung gingen, rief Terrins den Hubschrauber und
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