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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos
Autoren: James White
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müsse bei der Arbeit nicht nahe an dem Metall stehen, das er auftrenne. Malloy war ganz enthusiastisch über das Gerät und überlegte laut, ob der Fremde es ihm vielleicht als Andenken überlassen würde, als Prices Stimme aus dem Kopfhörer krachte.
    »Sir! Londonderry erhielt soeben Nachricht, daß das Schiff über den Vereinigten Staaten plötzlich den Kurs geändert hat. Sie haben den neuen Kurs berechnet und festgestellt, daß er auf uns gerichtet ist!«
    Stephens hatte die Meldung mitgehört, denn ein Kopfhörer war noch an seinen Mützenrand geklemmt. Sein Gesicht wurde noch um einen Ton blasser.
    »Es ist ein Sender!« rief er. »Das Ding, an das sie heran wollen, ist ein Radiosender! Sie haben ihre Freunde verständigt …«
    »Das da ist das Gerät, von dem ich gesprochen habe«, fiel Malloy eifrig ein. Die letzte Entwicklung schien ihm völlig entgangen zu sein, und er zeigte freudig zur Rampe.
    Der Fremde Nummer zwei stand im Durchgang. Das von Malloy so bewunderte Werkzeug, das über eine Distanz durch Metall schneiden konnte, lag in einem ausgestreckten Fangarm und war in den Raum gerichtet.
    »Bewegt euch nicht!« sagte Stephens scharf. »Hört gut zu …« Er berichtete Malloy und Thompson, was geschehen war, und während er redete, arbeiteten die zwei Fremden, die er abgewehrt hatte, sich an ihm vorbei, um ihre unterbrochene Arbeit am Radio wieder aufzunehmen. Er fuhr fort: »Dieses andere Schiff muß auf ihre letzte Sendung eine Peilung gemacht haben, darum hat es plötzlich den Kurs geändert. Aber ich glaube nicht, daß es uns finden wird, es sei denn, die Fremden hier senden ständig oder mit nur kurzen Unterbrechungen weiter. Eine Peilung auf sechstausend Kilometer reicht bestimmt nicht aus, um uns mit der nötigen Genauigkeit zu lokalisieren.«
    Er wandte sich zu Terrins: »Stimmen Sie mir zu, Sir? Unsere einzige Möglichkeit, aus dieser Lage freizukommen, ist, daß sie uns nicht finden. Aber dieses andere Schiff wird schnell kommen, und es wird hier sein, bevor wir nach draußen graben können. Und wissen Sie, was uns passieren wird, wenn wir gefangen werden? Dann werden wir die Musterexemplare sein, die Versuchstiere …«
    »Die Störung ist wieder da«, sagte Price.
    »Verschwindet!« schrie Stephens wütend und hieb nach dem Fremden, der sich an ihm vorbeigedrängt und einen Tentakel durch den Schrott gesteckt hatte. Seine Waffe war die verbogene Metallplatte, die er noch in den Händen hielt. Es gab ein Geräusch wie von zerreißender Kleidung, und ein fußlanger Riß erschien in der Flanke des bereits wundenbedeckten rosa Körpers. Der Schwung seiner Bewegung brachte ihn aus dem Gleichgewicht; er glitt auf der schwarzen Schmiere aus und fiel, welchem Umstand er sein Leben verdankte.
    Die Wand hinter ihm glühte an der Stelle, wo eben noch Stephens’ Bauch gewesen war, hellorange auf, und Terrins konnte die Hitzeausstrahlung über drei Meter hinweg fühlen.
    Auf der menschlichen Seite war von da an fast alles Handeln instinktiv.
    Es war einige Minuten später. Terrins und Leutnant Stephens machten sich hinter den Resten eines niedrigen Schaltpultes so klein wie möglich. Malloy und Thompson hatten einige Meter weiter ähnliche Deckung gefunden. Der Fremde Nummer zwei hielt sie mit seinem Schneidbrenner in Schach – selbst in seinen Gedanken weigerte sich Terrins, einen Energiestrahler oder etwas ähnlich Unheimliches darin zu sehen – und rückte ständig näher, flankiert von Nummer eins und einem anderen Fremden. Drei Fremde kamen von vorn auf sie zu, und zwei waren hinter ihnen. Von den letzteren hatte der, den Stephens mit der Metallplatte aufgeschlitzt hatte, jede Bewegung eingestellt und schien tot zu sein. Der andere hatte seinen Platz am Sender eingenommen. Und vom Hubschrauber meldete Price wieder Radiostörung.
    »Wir müssen dieses Signalisieren unterbinden!« sagte Stephens.
    Terrins antwortete nicht. Seltsamerweise fühlte er keine große Angst, aber er war enttäuscht und verletzt und sehr zornig. Als er diesen ersten Fremden erfolgreich behandelt hatte, war das Bewußtsein einer persönlichen Leistung in ihm gewesen, beinahe ein Stolz – und er hatte es für selbstverständlich gehalten, daß der Patient besagte Behandlung mit einem gewissen Maß von Dankbarkeit vergelten würde. Aber statt Dankbarkeit zu zeigen, versuchten diese Lebewesen ihre Helfer mit einer Waffe zu rösten…
    Stephens Stimme unterbrach seine Gedanken. Als der Pilot sah, daß er vom
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