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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos
Autoren: James White
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Korvettenkapitän keine Hilfe erwarten konnte, hatte er kurz entschlossen das Kommando übernommen.
    »… Malloy! Thompson! Sucht in eurer Nähe alles lose Metall zusammen. Wenn ich das Zeichen gebe, werft ihr das Zeug auf den mit der Waffe. Ihr müßt ihn für ein paar Sekunden ablenken. Ist das klar? Achtung … jetzt!«
    Ein Sortiment von Metallstücken hagelte auf den Fremden Nummer zwei, prallte von ihm ab oder knallte hinter ihm gegen die Wand. Stephens sprang auf, einen meterlangen verbogenen Metallstreifen in der Rechten. Mit zwei Sätzen war er bei dem Fremden am Radiosender, holte beidhändig wie mit einem Schwert aus und schlug zu. Terrins sah den zitternden Körper des Fremden und die zuckenden und sich krümmenden Stümpfe seiner drei Fangarme, und dann warf Stephens sich mit einem Aufschrei in Deckung. Sein linkes Hosenbein war ein versengter Lumpen, und das Fleisch darunter war von einem rohen Hellrot, aber sein schmerzverzerrtes Gesicht machte eine Grimasse, die als ein Grinsen gemeint sein mußte, als Price meldete, daß die Störung verschwunden sei.
    Die restlichen drei Fremden rückten langsam vor.
    Aus Londonderry kam die Meldung, daß das zweite Schiff fünfhundert Kilometer vor der irischen Küste gesichtet worden sei. Der Kapitän eines Hochseefischers hätte es beobachtet und mitgeteilt, daß es ungeheuer schnell fliege, so schnell, daß der Bugteil weißglühendes Licht verstrahle. In Nordirland seien zwei Geschwader De Havilland XIO gestartet, und ein Geschwader Javelins sei aus Schottland unterwegs…
    »Wenn sie uns noch einmal anpeilen können, sind wir verloren«, sagte Stephens durch zusammengebissene Zähne. Sein Gesicht war weiß und verschwitzt, er befand sich an der Schwelle eines Schocks, und Terrins’ Arzttasche war im Nebenraum.
    Im stillen fragte sich Terrins, ob eine weitere Peilung notwendig sei. Die Radiogeräte dieser Fremden mochten darin ein wenig anders sein als die von Menschen verwendete Sorte. Aber wenn das so war, dann gab es überhaupt keine Hoffnung mehr für sie.
     
    Stephens krallte sich mit seinen Fingernägeln an sein schwindendes Bewußtsein. »Wenn dieses Ding noch ein Stück näherkommt«, sagte er, »dann kann es uns mühelos einen nach dem anderen erledigen. Wir müssen uns verteilen und aus drei Richtungen gleichzeitig angreifen.« Er versuchte sich auf Händen und Knien aufzurichten und sank stöhnend zurück, als das verbrannte Fleisch seines linken Unterschenkels den Boden berührte.
    »Ich glaube, ich weiß, was Sie denken«, sagte Terrins. Er wußte auch, daß er nicht länger untätig bleiben durfte. Thompson und Malloy erwarteten seine Anweisungen, nachdem Stephens ausgefallen war. Außerdem fühlte er sich jetzt noch viel zorniger als vor einigen Minuten, und Dinge wie Logik oder Vorsicht schienen in die Randbereiche seines Denkens verdrängt zu sein. Er nahm seinen Kopfhörer ab und warf ihn Stephens mit der Instruktion zu, daß er mit Price Verbindung halten sollte, dann besprach er mit Malloy und Thompson die nächsten taktischen Mannöver.
    Während Terrins sich kurz hinter seiner Deckung zeigte und Metallstücke schleuderte, um den bewaffneten Fremden abzulenken, begannen die beiden anderen Männer ihren Zangenangriff. Aber volle fünf Minuten vergingen, bis sie günstige Ausgangspositionen erreicht hatten und Terrins das Signal zum Sturm geben konnte.
    Mit einem Sprung war er auf dem Schaltpult und schleuderte einen Maschinenteil, und mit dem zweiten Sprung landete er kaum zwei Meter vor dem Fremden. Die Waffe des Fremden schwang herum und richtete sich auf Malloys rennende Gestalt. Terrins hörte Malloy kreischen und sah seinen Arm vom Ellbogen abwärts qualmen, verschrumpfen und abfallen, und dann schwang die Waffe zurück, und er warf sich vorwärts gegen den rosigen Wurstkörper und riß ihn mit sich von der Nahrungsbahn und zu Boden. Die Waffe malte einen feurigen Zickzack über die Decke, dann hörte er sie auf den Boden klappern.
    Als Terrins sich aufrichtete, um nach der Waffe Ausschau zu halten, sah er, daß Thompson mit einem zerfetzten Metallstück auf den Fremden Nummer eins einschlug. Die Pflaster und Verbände, die Malloy und er so sorgfältig angelegt hatten, waren braun verfärbt oder hingen lose von frisch aufgerissenen Wunden. Plötzlich packte ihn wütender Zorn auf Thompson, und er sprang auf und stieß den anderen vor die Brust, daß er zurücktaumelte.
    Dann kam Stephens’ Stimme, schwach aber nur allzu
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