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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger
Autoren: Dale Brown
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durch weitere Angriffe so zu zermürben, dass Sie einmarschieren und die Macht übernehmen können.«
    »Nennen Sie das etwa eine Entschuldigung, Thorn?«, fragte Grislow aufgebracht.
    »Ich nenne es die Wahrheit, General«, antwortete Thorn. »Ich bin bereit, die Wahrheit einzugestehen – aber sind Sie das auch?«
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander, Thorn«, sagte Grislow auf Englisch, nachdem er längere Zeit auf Russisch herumgebrüllt und geflucht hatte. »Ich lasse auf keinen Fall zu, dass Sie mutwillig einen russischen Stützpunkt angreifen – und erst recht keinen russischen Bomber stützpunkt. Falls Sie’s nicht wissen sollten: Ich war selbst Bomberpilot – und Ihr Schlag gegen dieses Ziel war wie ein Schlag gegen meine eigenen Kinder.« Grislow machte eine kurze Pause, dann fragte er: »Kann ich bitte General McLanahan sprechen?«
    Der Präsident nickte McLanahan zu, schaltete die Freisprecheinrichtung ein und sagte dann: »Bitte weiter, General. McLanahan kann Sie hören.«
    Alle starrten jetzt Patrick an. »Was gibt’s, General?«, fragte er.
    »Ich weiß, dass Sie den Angriff auf den Stützpunkt Friedrich Engels geplant haben, McLanahan«, sagte Grislow. »Sie haben mit General Kasimow gesprochen und ihm alle russischen Ziele, die in Turkmenistan angegriffen werden würden, samt dem Angriffszeitpunkt genannt. Das alles konnten sie nur wissen, wenn Sie die Angriffe selbst geplant und befehligt haben. Sie sind der McLanahan, der vor kurzem an Luftangriffen auf russische Truppen auf dem Balkan und auf das Flugforschungszentrum N.J. Shukowski beteiligt war. Und Sie sind natürlich auch der McLanahan, der schon früher an den Angriffen auf russische Truppen in Litauen und vor einigen Jahren vermutlich auch an der Zerstörung des Großlasers zur Satellitenabwehr im sibirischen Kawasnija beteiligt war. Ich bin mir ziemlich sicher: Nach einigen Recherchen ließe sich nachweisen, dass Sie im Lauf der Jahre an vielen wichtigen verdeckten Einsätzen der US-Streitkräfte beteiligt waren – über China, Taiwan, dem Iran.«
    Die überraschten Mienen verwandelten sich in schockierte Gesichter. Viele der Anwesenden wussten ein wenig über Patrick McLanahans militärische Abenteuer, aber niemand – nicht einmal Expräsident Martindale – wusste, dass Patrick in den vergangenen fünfzehn Jahren weltweit an praktisch allen größeren Konflikten beteiligt gewesen war.
    »Ich könnte noch viel aus Ihrer Vergangenheit erzählen, General«, sagte Grislow. »In Russland wären Sie ein Nationalheld, vielleicht sogar Präsident. Weshalb Sie in Ihrem eigenen Land nur ein unbedeutender Luftwaffenoffizier ohne wirkliche Befehlsgewalt oder Kompetenzen sind, ist mir ein Rätsel, aber das braucht uns hier nicht zu kümmern.
    Ich rede mit Ihnen, um Ihnen hier und jetzt zu erklären, dass wir in Zukunft Feinde sind, General Patrick McLanahan, Sie und ich«, fuhr Grislow mit amüsiertem, aber bedrohlichem Spott in der Stimme fort. »Sie haben Ihre Bomberverbände in all diesen Jahren meisterhaft eingesetzt und besitzen vielleicht einen gewissen technologischen Vorsprung. Aber Sie sind schwach wegen schwacher Oberbefehlshaber wie Thomas Thorn. Solange Sie von Männern wie ihm befehligt werden, können Sie mich nicht aufhalten, wenn ich gegen Sie vorgehe. Und ich werde Sie vernichten, General. Ihre Freunde, Ihre Stützpunkte, Ihre Flugzeuge – sogar Ihr geliebter Sohn Bradley – werden vor Ihren Augen zerstört, bis endlich auch Sie vernichtet werden. Sie werden zerstört, weil sie ohne nachzudenken die Befehle schwächerer Männer ausführen und es sogar für Ihre Pflicht halten, das zu tun. Ich werde Sie und alle vernichten, die Ihnen irgendwie nahe stehen.«
    »Hören Sie, Sie verdammter Hundesohn, wenn Ihre eigenen Offiziere und Leute Sie nicht vorher erledigen, geben wir Ihnen den Rest, das garantiere ich Ihnen!«, brüllte Vizepräsident Busick los. »Sie sind nur ein billiger, selbst ernannter Generalissimus!«
    »Dabei kämpfen dann meine Bomber gegen Ihre Bomber, General McLanahan«, fuhr Grislow fort, ohne auf Busick einzugehen.
    »Die Schlacht findet in meinem Revier, zu meinen Bedingungen statt. Sie können sich nicht aussuchen, wo und wann sie stattfinden soll, weil Sie dazu zu schwach sind – und Sie sind schwach, weil Sie schwachen Führern folgen. Sammeln Sie also Ihre Flugzeuge und Drohnen und Lenkwaffen wie ein Kind in seinem Laufstall ein, General, und machen Sie sich auf den Showdown gefasst.«
    »Nur
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