Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
zurück. Rebecca folgte seinem Beispiel. Sie zwängten sich an dem Techniker an der Konsole unmittelbar hinter dem Platz des Flugzeugkommandanten vorbei und begutachteten den auf seinem Bildschirm dargestellten Flugweg der Vampire. Die EB-1C war soeben über dem weiten Schwemmland an der Nordküste des Kaspischen Meeres abgestützt. »Aufschlag«, sagte der Techniker. »Sie sind praktisch steuerlos und mit nur zwei Triebwerken fast hundertzwanzig Kilometer weit geflogen, und die Vampire hat noch drei Lenkwaffentreffer abbekommen, bevor sie schließlich abgestürzt ist. Das Gebiet dort ist ziemlich sumpfig, und die Maschine ist fast senkrecht trudelnd abgestürzt – vermutlich hat sie sich dreißig Meter tief in den Schlamm gebohrt.«
    Rebecca studierte die Anzeige, um sich davon zu überzeugen, dass die Vampire in einem unbewohnten Gebiet abgestürzt war. Das schien der Fall zu sein. Sie schraubte eine Wasserflasche auf, trank einen großen Schluck und gab sie an Daren weiter. »Mist, ich hasse es, eine Maschine zu verlieren«, sagte sie. »Auch wenn’s nur ein Roboterflugzeug ist.«
    Daren küsste sie zum Trost auf die Wange, dann öffnete er die Tür des Containers, in dem das virtuelle Cockpit untergebracht war. Das kleine Lagerhaus, in dem der VC-Container auf der Tropeninsel Diego Garcia stand, war angeblich klimatisiert, aber die schwüle Hitze, die ihnen beim Öffnen der Tür entgegenschlug, war trotzdem drückend. Gleich neben ihnen stand ein weiterer VC-Container, in dem eine zweite Besatzung die für Verteidigungsaufgaben eingesetzte unbemannte EB-1C Vampire über Kasachstan flog.
    »Denk daran, Rebecca«, sagte Daren lächelnd und ergriff ihre Hand, als sie den Container verließen, »jede Landung, nach der man weggehen kann, ist eine gute Landung.«
    »Ach, halt die Klappe, Daren«, wehrte Rebecca ab. Sie erwiderte sein Lächeln, merkte dann, dass er noch immer ihre Hand hielt, und drückte sie. »Bring mich einfach in mein Zimmer, mix mir einen Drink, zieh mir diese Kombi aus und geh mit mir ins Bett.«
    »Müssen wir nicht erst zu einer Besprechung wegen dieses Einsatzes oder sonst was?«
    Sie verdrehte ärgerlich die Augen, zog ihn an sich und küsste ihn.
    »Sie haben Ihre Befehle, Mister«, sagte sie mit einladendem Lächeln. »Führen Sie sie aus.«
    »Ja, Ma’am«, sagte er.
Außerhalb von Tschardschu, Turkmenistan
    Zur gleichen Zeit
    »Kontakt, zwei Transporthubschrauber im Anflug«, meldete Hal Briggs. »Und ich sehe drei weitere Kampfhubschrauber, die weiter südlich ausholen.«
    »Bei uns sind’s insgesamt sechs Transporthubschrauber und vier Kampfhubschrauber, die aus Nordwesten kommen«, sagte Chris Wohl. »Die Transporthubschrauber sind außerhalb der Reichweite meiner Waffe gelandet. Sie scheinen ihre Soldaten abzusetzen.«
    »Drei Kampfhubschrauber im Südwesten«, berichtete einer ihrer Männer. »Sie müssen direkt über die Stadt angeflogen sein. Sie ... sie schießen! Achtung, Red Team, Kampfhubschrauber eröffnen das Feuer mit Panzerabwehrraketen!«
    Hal Briggs stabilisierte die elektromagnetische Rail Gun mithilfe seines Exoskeletts, brachte den ersten Hubschrauber in die Mitte des elektronischen Visiers und wollte eben den Abzug betätigen, als alle drei Kampfhubschrauber das Feuer auf ihn eröffneten. Er sprang sofort mit einem Riesensatz zur Seite, bevor ein halbes Dutzend lasergesteuerte Panzerabwehrraketen AT-16 genau den Punkt trafen, an dem er vor einer Sekunde noch gestanden hatte. »Diese Hubschrauber haben anscheinend Lenkwaffen mit größerer Reichweite an Bord – sie haben aus gut zehn Kilometern Entfernung geschossen«, sagte Hal. Er begutachtete das Taktikdisplay in seinem Helmvisier – fast alle seiner Männer hatten auf sie abgeschossenen Raketen ausweichen müssen. Welche Sensoren die russischen Kampfhubschrauber benutzten, wusste er nicht, aber sie waren jedenfalls sehr effektiv.
    Hal sprang sofort in die Richtung, in der seiner Meinung nach die Transporthubschrauber gelandet waren. Er entdeckte die beiden, eine Mil Mi-6 und eine Mi-8, als sie gerade wieder starteten, nachdem sie ihre Soldaten abgesetzt hatten. Briggs hob seine Rail Gun und wollte eben auf den größeren Mi-6 schießen, als dicht vor ihm Erde aufspritzte. Einer der russischen Kampfhubschrauber Mi-24D hatte ihn entdeckt, mit einer Panzerabwehrrakete beschossen und nur knapp verfehlt. Die Druckwelle riss ihm die Rail Gun aus den Händen und ließ ihn mindestens zehn Meter weit durch die Luft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher