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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger
Autoren: Dale Brown
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Vereinten Stabschefs, die stellvertretende Außenministerin Hershel, General McLanahan und Expräsident Martindale. Sie alle hatten sich Grislows Tirade schweigend, aber mit finsteren Mienen, erstauntem Gesichtsausdruck und kopfschüttelnd angehört. Alle Anwesenden staunten darüber, dass der Präsident seine ruhige Gelassenheit bewahrte, während er mit diesem verrückten Massenmörder sprach.
    »Sagen Sie ihm, er soll sich ins Knie ficken, Mr. President«, riet Busick ihm. Die anderen ließen durch zustimmende Mienen oder Kopfnicken erkennen, dass sie wie er dachten. »Der Kerl ist ein verdammter Nobody – er kann dem Präsidenten der Vereinigten Staaten keine Vorschriften machen.«
    Thorn sah zu Robert Goff hinüber, seinem Freund und außenpolitischen Berater. »Er ist bloß ein billiger militärischer Muskelprotz, Thomas«, sagte der Verteidigungsminister. »Irgendwann werden die Duma und das russische Volk aufstehen und ihn verjagen – das ist nur eine Frage der Zeit. Die Vereinigten Staaten müssen den Widerstand gegen ihn anführen, sonst wird er am Ende ein zweiter Stalin.«
    Der Präsident wandte sich an McLanahan und Martindale. Beide trugen ausdruckslose Mienen zur Schau. Martindale deutete mit dem Finger auf Thorn und sagte: »Sie sind der Führer der freien Welt, Thorn, ob Ihnen das gefällt oder nicht. Seien Sie der Führer der freien Welt, verdammt noch mal.«
    Thorn verzog keine Miene. Er betrachtete McLanahan ausdruckslos, aber Patrick glaubte, in seinem Gesichtsausdruck gewisse Ressentiments oder das Gefühl, verraten worden zu sein, zu entdecken. Der Präsident drückte auf den blinkenden Knopf an seinem Telefon. »General Grislow?«
    »Wie lautet Ihre Antwort, Thorn?«
    »Meine Antwort lautet folgendermaßen: Die Vereinigten Staaten werden Entschädigungen leisten«, sagte Thomas Thorn. Busick, Martindale und selbst sein guter Freund Robert Goff wirkten erst sprachlos verblüfft, dann sichtlich angewidert.
    Sogar Anatolij Grislow war hörbar erstaunt. »Nun ... freut mich, dass Sie Vernunft annehmen wollen, Thorn«, sagte er.
    »Die Vereinigten Staaten zahlen der Regierung der Russischen Förderation den Betrag, den die Russische Föderation den Vereinten Nationen zum Wiederaufbau der Verwaltungs- und Infrastruktur in Turkmenistan zur Verfügung stellt«, fuhr Thorn fort. »Sollte es zwischen Russland und den Vereinigten Staaten zu Feindseligkeiten kommen, ist diese Zahlungsverpflichtung hinfällig.«
    »Was? Russland soll dafür zahlen, dass die Vereinten Nationen Turkmenistan wieder aufbauen?«, fragte Grislow ungläubig,. »Was für eine Art Deal wäre das? Dieses Scheißland war kurz davor, von Taliban-Wüstenratten übernommen zu werden – wir haben es davor gerettet, ein zweites Afghanistan oder Pakistan zu werden! Wir haben schon Billionen in dieses Land investiert. Wir denken nicht daran, auch nur einen einzigen Rubel zusätzlich zu investieren! Ich dachte, Sie wollten die Verantwortung für Ihre Taten übernehmen, Thorn?«
    »Ich hoffe, dass Sie sich die Sache noch anders überlegen, General«, antwortete der Präsident. »Im Vertrauen darauf, dass Russland nachzieht, stellen die Vereinigten Staaten für den Wiederaufbau Turkmenistans zweihundert Millionen Dollar bereit – und noch einmal den gleichen Betrag für die Opfer unseres Angriffs. Und was eine Entschuldigung betrifft... ja, ich werde mich bei der Bevölkerung der Russischen Föderation und der ganzen Welt entschuldigen«, fuhr Thorn fort. »In meiner Entschuldigung, die weltweit im Rundfunk übertragen wird, werde ich darlegen, weshalb wir Ihren Bomberstützpunkt angegriffen haben: Ich werde schildern, wie Ihr Verbindungsoffizier Präsident Gurisow ermordet hat; wie Russland die Stadt Mary in Turkmenistan und zuvor schon Wedeno in Tschetschenien mit Flammölbomben angegriffen hat, um möglichst viele Muslime zu töten...«
    »Das ist gelogen!«, rief Grislow wütend.
    »... und ich werde berichten, wie Sie einen russischen Jäger mit dem Auftrag losgeschickt haben, das Flugzeug einer Delegation unseres Außenministeriums abzuschießen, und wie Sie eine ganze Bomberflotte entsandt haben, um eine turkmenische Kleinstadt in Schutt und Asche legen zu lassen, damit Ihre Luftlandetruppen sie besetzen können«, sagte Thorn unbeirrt. »Ich werde erläutern, weshalb wir den Stützpunkt Friedrich Engels als Angriffsziel gewählt haben – weil Russland dort über hundert Überschallbomber zusammengezogen hatte, um Turkmenistan
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