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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger
Autoren: Dale Brown
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hoch, siebenundvierzig Meilen, fliegt mit Mach zwo an.« Die Vampire drehte sich automatisch leicht nach rechts, um den MiG-29 ein kleineres Profil zu zeigen und zugleich ihre heißen Schubdüsen für den Fall, dass sie eine Langstreckenrakete mit IR-Suchkopf abschossen, von ihnen wegzudrehen.
    »Versucht doch, uns zu erwischen, Jungs«, sagte Rebecca. Sie drückte die Taste für Sprachbefehle. »Höchstgeschwindigkeitsprofil.«
    »Höchstgeschwindigkeitsprofil«, bestätigte der Computer. Er brachte die Triebwerke sofort auf volle Leistung und ließ die Maschine steil steigen. Je höher der Bomber flog und je schneller er große Höhen erreichte, desto größer würde seine Durchschnittsgeschwindigkeit sein.
    »MiG-29 mit Radar erfasst, fünfundzwanzig Meilen«, sagte Daren. Er drückte seine Sprechtaste. »MiG-29 mit Scorpion angreifen.«
    »MiG-29 angreifen, Angriff stoppen«, antwortete der Computer. Er drehte die Vampire sofort weiter nach rechts, bis sie den Jägern fast entgegenflog, öffnete dann die vordere Bombenkammer und warf vier Jagdraketen AIM-120 Scorpion ab. Die Lenkwaffen fielen einige Meter weit durch, zündeten dann ihre Feststofftriebwerke, schossen voraus, erhielten ihre Steuerbefehle von der EB-1C und begannen die Jagd. Sobald die Luft-Luft-Lenkwaffen abgeschossen waren, drehte der Angriffscomputer den Bomber wieder nach links und auf den vorigen Kurs zurück.
    Die Scorpions folgten den übermittelten Steuersignalen bis ungefähr zehn Sekunden vor dem Aufschlag und aktivierten dann ihr eigenes Radar. Die Piloten der russischen MiG-29 erkannten erst in diesem Augenblick, dass sie angegriffen wurden, und ihr Überleben hing von ihrer Reaktion ab. In einer Angriffsformation hatte jeder Pilot eine bestimmte Ausweichrichtung und genügend Platz für ein Ausweichmanöver. Er musste es nur ausführen, ohne länger als eine Zehntelsekunde zu zögern.
    Die beiden Piloten, die überlebten, waren diejenigen, die sofort reagierten, als der Gefahrenwarner losplärrte: Sie stießen Düppel und Leuchtkörper aus und flogen so schnell wie möglich ihr Ausweichmanöver. Sobald die Scorpion in der letzten Angriffsphase auf ihr eigenes Radar umgeschaltet hatte, war sie leicht zu täuschen. Das Radar der Lenkwaffe konzentrierte sich auf das größte, hellste und langsamste Radarziel innerhalb seines schmalen Erfassungsbereichs – das im Fall zweier MiG-29 die in ihrem Kielwasser zurückgebliebene Düppelwolke aus reflektierenden Stanniolstreifen war. Aber die beiden anderen MiG-Piloten machten sich Sorgen, sie könnten die Führungsmaschine aus den Augen verlieren oder den Formationsangriff verderben, statt schnellstens zu reagieren, um sich zu retten, und wurden eine leichte Beute der Jagdraketen AIM-120 Scorpion.
    Nach Ablauf der berechneten Flugzeit der Scorpions schaltete Daren das LADAR erneut kurz ein. »Zwei Fulcrums abgeschossen«, berichtete er. »Mann, wir haben ...«
    »Warnung, Lenkwaffenstart MiG-25, AA-10, acht Uhr, hoch«, sagte die Frauenstimme des Gefahrenwarners.
    Rebecca legte die Vampire sofort in eine enge Linkskurve. Gleichzeitig befahl Daren: »AA-10 und MiG-25 mit Scorpion angreifen!«
    »AA-10 und MiG-25 angreifen, Angriff stoppen«, antwortete der Computer. Sobald der Bomber sich wieder annähernd im Geradeausflug befand, öffnete der Angriffscomputer die vorderen Bombenklappen und warf weitere vier AIM-120 Scorpion ab. Die beiden ersten Scorpions waren für die von den MiG-25 »Foxbat« abgeschossenen großen radargesteuerten Luft-Luft-Lenkwaffen AA-10 bestimmt. Nachdem die Foxbats ihre Lenkwaffen abgeschossen hatten, kurvten sie sofort weg. Die russische AA-10 hatte wie die Scorpion ein eigenes Radar, das die EB-1C Vampire etwa zehn Sekunden vor dem Aufschlag erfasste. Rebecca, die auf die anfliegenden AA-10 zuhielt, begann mit einer Serie ruckartiger Auf- und Abwärtsbewegungen, damit die russischen Raketen vielleicht zu stark korrigierten und so die Vampire verfehlten.
    Der Versuch, eine Jagdrakete mit einer anderen Luft-LuftLenkwaffe abzuschießen, hatte nicht viel Aussicht auf Erfolg – und war in diesem Fall völlig wirkungslos. Beide Scorpions detonierten weit von den schnelleren russischen Lenkwaffen entfernt, ohne irgendeinen Schaden anzurichten.
    Die erste Lenkwaffe AA-10 Alamo flog nur wenige Meter unter der Vampire hindurch und traf den nachgeschleppten Köder ALE-50, dessen Störsignale sie ansteuerte. Die zweite AA-10 schien den Bomber ebenfalls zu verfehlen und dicht
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