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Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Titel: Brother Sister - Hoert uns einfach zu
Autoren: Sean Olin
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Lauter Kreaturen, die aus der Wüste gekrochen zu sein schienen. Salamander, Schlangen, Kakerlaken und Feldmäuse, die menschliche Gestalt angenommen hatten, Essen in sich reinstopften und fast ihre Jeans, Bermuda Shorts oder grellen Surferklamotten sprengten, bis sie genau dem Klischee des übergewichtigen, hässlichen Amerikaners entsprachen, der sich in einer Fast-Food-Bude die Wampe vollschlägt. Es war, als hätten sich alle da versammelt, um sich in unser Leben einzumischen.
    Ich sagte zu Ash: »Sei bloß vorsichtig! Solche Witzbolde können einem mehr Ärger machen, als man meint.«
    »Bin ich«, sagte sie. »Ich pass auf, Will. Versprochen.«
    Zur Sicherheit legte ich einen Arm um ihre Schultern und führte sie in das Restaurant, als wär sie mein Eigentum. Sie hätten Asheley mal sehen sollen! Ich musste was tun, um sie vor den anderen zu schützen. Sie hatte ihre alberne Arbeitskleidung ausgezogen und trug ihre superkurze hellblaue Shorts und ein eng anliegendes Top, das verrutscht war, als sie im Wagen geschlafen hatte, und jetzt ihre Brüste betonte. Sie sah ebenso hinreißend wie hilfsbedürftig aus. Das Haar hing ihr ins Gesicht, als bräuchte sie jemanden, der es ihr hinter die Ohren streicht. Alles in allem sah sie aus, als könnte jeder sie auf der Stelle haben. Ich wusste, dass ich nicht der Einzige war, der das sehen konnte, deswegen …
    Jedenfalls wusste sie meine Fürsorge zu schätzen. Sie schmiegte sich an mich und schmuste mit mir.
    Die Leute starrten uns an.
    Versuchen Sie, sich diese Szene vorzustellen! Die Männer starrten sie an, dass ihnen beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Sie sabberten beinahe. Sie waren so scharf auf sie, dass der ganze Raum vor Wolllust vibrierte. Nahe dem Eingang saß ein älterer Mann mit Harley-Hemd und Schnauzbart. Er hätte Asheley fast angesprungen, als er sie sah. Ein anderer, so ’n Buchhaltertyp mit Stoffhose und Poloshirt, der mit seinem Teeny-Sohn in einer Nische saß, beugte sich zu dem Jungen rüber, zeigte auf uns und flüsterte so was wie: Guck mal, das hab ich gemeint! Das ist die Sorte Mädchen, die du jederzeit haben kannst.
    So oder so ähnlich reagierten alle. Jeder einzelne Kerl in dem ganzen Restaurant. Das müssen Sie mir glauben! Man hätte sie alle an die Wand stellen und einen nach dem anderen abknallen sollen.
    Ash kriegte von alledem aber nichts mit. Sie war müde und hatte schlechte Laune. Das machte alles noch viel schlimmer. Sie hatte keine Ahnung, was da vorging. Sie dachte, diese Typen säßen alle nur da, um ihre Burger zu mampfen.
    Sogar die Clowns hinterm Tresen zogen sie mit ihren Blicken fast aus, warfen sich vielsagende Blicke zu und grinsten dreckig. Beinahe wäre ich über den Tresen gesprungen, um ihnen eine reinzuhauen.
    Was muss man eigentlich alles anstellen, um jemanden zu beschützen? Kann ein Mädchen nicht einfach in ein Fast-Food-Restaurant gehen, ohne dass ein paar Dutzend Kerle sie gleich vergewaltigen wollen?
    Mich machte das Ganze so wütend, dass mir der Appetit verging. Am liebsten hätte ich diese Schleimbeutel kurz und klein geschlagen.
    Nein, das ist keine Fehleinschätzung. Überhaupt nicht! Sie haben meine Schwester ja gesehen. Sie können mir nicht erzählen, dass Ihnen ihre Reize nicht aufgefallen sind!
    Da, dieses Grinsen! Ich kann Ihnen doch ansehen, dass Sie ganz genau wissen, was ich meine!
    Wissen Sie was? Ich will sie sehen. Lassen Sie mich zu ihr! Was haben Sie mit ihr angestellt? Ich schwör bei Gott: Wenn Sie ihr was angetan haben, mach ich aus dem ganzen Laden hier Kleinholz!
    Was ist mit unserem Deal?! Wir hatten doch einen Deal!
    Ihnen vertrauen? Vergessen Sie’s! Wenn es um Asheley geht, vertrau ich niemandem. Aber Sie haben natürlich recht. In diesem Fall hab ich keine andere Wahl.

Asheley
    Alles brachte ihn in Rage. Einfach alles. Er konnte keinen Moment still sitzen. Ständig drehte er sich zu den anderen Leuten um, um zu sehen, ob sie uns beobachteten und was sie von uns wollten. Er dachte wohl, alle hätten sich gegen uns verschworen und würden uns jeden Moment mit gezückten Messern angreifen.
    Anscheinend konnte er nicht mehr unterscheiden, was real war und was nicht. Wo immer er hinsah, schien er einen Sexualverbrecher zu wittern, der nur darauf wartete, sich auf mich zu stürzen, sobald Will nicht mehr aufpasste.
    Aber in Wirklichkeit interessierte sich kein Mensch für uns. Es war ein stinknormales Fast-Food-Restaurant wie jedes andere auch. Gelangweilte Teenager an den
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