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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands
Autoren: Kate Milford
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man so einen Schlag versetzt.»
    Tesserian lachte wieder, als er seine Kartenkiste schloss. «Das mache ich.»
    «Bleiben Sie eine Weile in Coney Island?»
    «Nein.» Tesserian schaute zur Sonne hoch, befeuchtete mit der Zunge seinen Zeigefinger und hielt ihn in den Wind. «Vermutlich mache ich mich noch heute auf den Weg. Aber danke, dass du deinen Platz mit mir geteilt hast. Er gehört wieder ganz allein dir.»
    «Danke.» Doch noch während er das sagte, merkte Sam, dass er nicht sicher war, ob er seinen Platz überhaupt wiederhaben wollte.
    Tesserian beobachtete ihn, als wüsste er genau, woran Sam dachte. Dann stand er auf, steckte die Kiste unter seinen Arm und schlug Sam auf die Schulter. «Du solltest nicht erwarten, dass die Welt vor dem Frühstück irgendwelche Antworten für dich bereithält, Junge. Bis bald.»
    Und mit diesen Worten schlenderte der Spieler über die Culver Plaza zu den Gleisen, die aus der Stadt hinausführten. Sam schaute ihm eine Weile nach und fuhr dabei mit den Fingern über den Rand des Santine-Spiels. Dann steckte er die Karten sorgfältig ein, stand auf und setzte seinen Weg fort.
    Das Hotel Broken Land schimmerte friedlich in der Morgensonne. Es war nur eine einzige weitere Person unterwegs, als Sam über den Rasen lief, der sich am Ufer entlangzog.
    Er winkte. Susannah Asher winkte zurück und kam zu ihm.
    «Guten Morgen, Susannah. Konntest du auch nicht mehr schlafen?»
    Susannah schüttelte den Kopf. «Ich muss über so vieles nachdenken.» Sie schenkte ihm ein zweifelndes Lächeln. «Wirst du deinen Posten behalten, jetzt, wo die Krise vorbei ist? Hast du darüber nachgedacht?»
    Hüter des Bundes . Alle vier neuen Säulen mussten entscheiden, ob sie ihr Leben dem Schutz der Städte weihen würden.
    «Sicher habe ich darüber nachgedacht. Ich konnte letzte Nacht kaum schlafen deswegen.» Er sah auf seine Hände hinunter, die sich nervös ineinander verschränkten. «Susannah, es wäre mir eine große Ehre …»
    «Aber?» Sie lächelte traurig.
    «Aber …» Er schaute über den Rasen, wo die Spitzen der Zelte der Fata Morgana-Kompanie über den Wipfeln der eingetopften Bäume sichtbar waren, und dachte an Tesserians Worte. «Ich weiß bloß nicht, ob ich versprechen kann, hierzubleiben. Jedenfalls nicht für immer. Es tut mir leid.»
    Susannah legte ihm die Hand auf die Schulter. «Du musst dich nicht entschuldigen. Das ist ein wirklich guter Grund, um abzulehnen.»
    «Kannst du neue Säulen finden? Die richtigen Leute, meine ich, die dich unterstützen, wenn jemand von den anderen auch noch einen Rückzieher macht?»
    «Na ja, es ist jedes Mal anders, aber ich glaube …» Sie lächelte leicht. «Ja, ich werde sie finden, oder sie finden mich.» Sie küsste seine Wange und drückte seine Hand. «Auf Wiedersehen, Sam.»
    Auch Jin war schon wach. Sie saß auf der Treppe des Wagens mit dem grünen Buch auf dem Schoß. Sie schaute auf, als sie seine Schritte auf dem Kies knirschen hörte. «Was ist bloß mit uns allen los?», fragte sie anstelle einer Begrüßung. «Kann denn niemand mehr schlafen? Mr. Burns war auch schon vor Sonnenaufgang aus dem Bett.»
    «Con liegt noch in unserem Zimmer und schnarcht», gab Sam zurück. «Er hat sich nicht mal ausgezogen, sondern ist so, wie er war, ins Bett gefallen.» Er setzte sich neben sie. «Immer noch keine Spur von deinem Onkel?»
    «Nein, aber ich glaube nicht, dass er fort ist.» Sie zog die Augenbrauen hoch und lenkte seine Aufmerksamkeit auf das glänzende rote Mal auf ihrer Stirn. Sie hatte das Dan abgewaschen, aber auf ihrer Haut prangte immer noch ein Zeichen, wie eine Brandwunde. «Ich habe so das Gefühl, dass wir ihn finden, wenn diese Wunde verheilt ist.»

Er legte den Arm um sie, und sie rückte näher und lehnte ihre Wange an seine Schulter.

Sanft berührte Sam ihre Stirn. «Tut es weh?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Ich spüre es, aber es ist kein Schmerz.»
    Er beugte sich vor und küsste ihre Schläfe. Jin schloss die Augen. «Wann fährst du weg?», fragte er.
    «Ich weiß nicht genau. Wahrscheinlich morgen. Sobald Onkel Liaos Ofen so weit abgekühlt ist, dass er transportiert werden kann.» Ihre Stimme klang so elend, wie Sam sich fühlte.
    Er legte den Arm um sie, und sie rückte näher und lehnte ihre Wange an seine Schulter. «Du wirst wiederkommen», sagte Sam leise. «Versprich mir, dass du eines Tages wiederkommst.»
    «Sam …»
    «Ach, Himmel noch mal!» Sie zuckten auseinander, und Sam sprang auf, als
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