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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands
Autoren: Kate Milford
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es war. Warst du es?» Er machte einen Schritt auf Susannah zu. «Bist du die Wurzel?»
    «Ich war es», sagte Jin leise und trat vor Susannah. «Ich weiß nicht, was du mit der ‹Wurzel› meinst, aber es war meine Botschaft, die all dies ausgelöst hat.»
    Die Kreatur, die sich Bios nannte, trat näher und betrachtete Jin aufmerksam. «Du riechst nach Feuer.» Er schaute sie noch ein Weilchen länger an, dann nickte er. «Danke. Wir sind froh, dass wir nicht länger gezwungen sind, das Werk von Jack Höllenkohle anzuschauen.» Dann wandte er sich zum Gehen.
    «Warte», bat Jin ihn. Er drehte sich zu ihr um, und sie zuckte zusammen, als die grauen Augen in diesem glitschigen roten Gesicht sie anstarrten. «Die Dinge, die sie sagen … Kannst du … Kannst du befehlen, dass sie damit aufhören?»
    Die grauen Augen zogen sich zusammen. «Damit aufhören?»
    Die Stimmen der Dämonen erhoben sich in einem wütenden Chor. Jin schluckte eine Woge von Übelkeit und Angst hinunter und nickte. «Die Dinge, die sie sagen … die Leute werden wahnsinnig, wenn das so weitergeht.»
    «Sie sprechen nur aus, was sie gesehen haben», erwiderte Bios. «Deine Leute scheinen in dieser Welt die Zügel in der Hand zu haben. Sie sollten geradestehen für das, was sie tun.» Er verstummte kurz. «Aber vielleicht kann ich dir helfen. Einige Dinge, die meine Leute gesehen haben, sollten nicht so weitergehen. Wir können sie devnullen.»
    Susannah legte eine Hand auf Jins Arm. «Was heißt das?», fragte sie unsicher.
    «Devnull», sagte Bios. Er deutete auf das halb volle Glas auf der Bar zwischen sich und Ambrose. Das Glas vibrierte leicht und verschwand.
    «Devnull», wiederholte Bios.
    Susannah keuchte auf. «Oh nein!»
    «W-wo ist es hin?», stotterte Sam.
    Bios wandte sich zu ihm um und legte den Kopf schräg. «Devnull.»
    «Aber wo ist es hin ?»
    «Devnull», wiederholte der Dämon geduldig. «Es ist devnull. Es ist devnull gegangen. Es ist nicht.»
    Ambrose legte den Finger auf den feuchten Kreis auf der Holzplatte, wo das Glas eben noch gestanden hatte. «Es ist nicht … was?»
    «Das ist alles. Es ist nicht. Es ist devnull.» Er schaute von Ambrose zu Sam und wieder zurück. «Meine Dämonen können das, was wir sehen, devnullen. Das würde aus dieser Welt einen besseren Ort machen.»
    «Nein!», protestierte Jin. «Nein! Macht das nicht. Devnullt … gar nichts!» Sie ließ den Kopf hängen. «Das ist alles meine Schuld.»
    Sam trat neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter. «Nicht alle Menschen sind böse», sagte er zu Bios. «Nicht alles ist schlecht, so wie ihr es gesehen habt.»
    Die Dämonen gerieten wieder in Aufruhr. Bios hob die Hand und sie verstummten. «Wer ist die Wurzel?», fragte er Jin. «Du sagst, es sei deine Schuld. Bist du die Wurzel?»
    Susannah trat vor. «Ich bin nicht die Wurzel – aber ich, wir … wir sprechen für New York und Brooklyn.»
    Bios schaute auf das gelbe Papier mit dem roten Katharinenrad, das Susannah noch immer an ihrem Kragen trug. «Dies ist also die Rad-Gruppe, ja? In diesem Fall müsst ihr entscheiden. Wünscht ihr, dass wir das, was wir gesehen haben, devnullen?»
    «Nein», flüsterte Susannah. Dann, lauter und entschlossener: «Bitte nicht.»
    Einer der Dämonen trat vor. «Ich sah drei Männer in ein Haus einbrechen», sagte er ausdruckslos. «Sie töteten eine Frau und verletzten einen Mann. Die Frau und der Mann sprachen die Worte ‹Jack Höllenkohle› und ‹Säulen der Stadt› aus. Die Frau war deine Freundin. Wir verstehen das nicht.»
    «Die Frau war meine Schwester », verbesserte ihn Susannah wütend. «Ich liebte sie, und ich musste sie zurücklassen, in der Gewissheit, dass ich sie dem Tod überließ.» Sie hob die Stimme. «Es war das Schlimmste, was ich je tun musste, und ich tat es, um die Städte zu retten, für die ich spreche. Und wenn ihr … wenn ihr tut, was immer ihr da tut, wenn ihr es einfach … devnullt …» Die Stimme versagte ihr. «Wenn ihr das tut», fuhr sie erstickt fort, «dann ist sie umsonst gestorben. Wenn ich zulasse, dass ihr das tut, dann bin ich dafür verantwortlich, dass sie umsonst gestorben ist.»
    «Vielleicht hast du nicht die Dinge gesehen, die wir gesehen haben», wandte Bios sanft ein. «Vielleicht würdest du es verstehen, wenn du es gesehen hättest.»
    «Ich habe es gesehen», fuhr Susannah auf. «Glaubt ja nicht, ich wüsste nicht Bescheid. Meine Mutter … mein Vater …»
    «Und ich auch», mischte sich Jin ein,
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