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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
Autoren: Michele Bardsley
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da und klammerte sich mit den Fingern in der Lücke zwischen der Motorhaube und der Windschutzscheibe fest. Krankhaft bleich. Zerrissene Sachen. Blutrote Augen.
    „Okay“, sagte ich mit vor Panik erhobener Stimme.  „Wer ist das?“
    „Vampir“, sagte Ralph, nur dieses eine Wort.
    Na klar. Vampir. Was sonst.
    Da hätte ich den Zombie beinahe vorgezogen.
    Die Straße bog nach rechts ab, aber Ralph kriegte die Kurve nicht. Der Honda flog über Gras, wirbelte durch eine Gräberreihe, bevor Ralph es schaffte, wieder auf die Straße zu kommen.
    „Wieso steigen Sie nicht auf die Bremse? Dann fliegt er nach hinten.“
    Der Vampir hämmerte auf die Windschutzscheibe ein und zerschmetterte das Glas. Er riss das ganze Fenster raus und schleuderte es weg. Scherben flogen über das Armaturenbrett, auf den Boden und mir in den Schoß.
    Ralph stieg voll in die Eisen.
    Der Motor ging aus.
    Aber schlimmer war, dass diese entsetzliche Nemesis nicht nach hinten flog. Mein Gott! War der mit Alleskleber an die Motorhaube gepappt?
    Mit einem wahnsinnigen Starren voller Heißhunger griff der Vampir (nein, wirklich?) nach mir, als sei ich ein saftiges Steak. Sein Grinsen entblößte geschwärzte Zähne und scharfe Hauer. Voller Entsetzen stierte ich in dieses Maul.
    „Libby!“
    Ralphs schockierter Ausruf riss mich aus meiner Erstarrung. Ich zielte mit der Dose und sprühte dem Kerl das Haarspray ins Gesicht. Er schrie auf und legte die Hände vor die Augen.
    Ich wühlte in meiner Tasche herum, bis ich endlich fand, was ich suchte.
    Ich holte den Kerzenanzünder heraus, machte die Flamme an, sprühte das Haarspray darüber in seine Rich tung. Flammen züngelten nach vorn, umschlossen die  schmierigen Hände des Vampirs, die er immer noch gegen  seine Augen drückte. Sein dreckiges Haar loderte sofort  lichterloh auf.
    Er fiel vom Wagen und rollte sich auf dem Boden herum, um die Flammen zu ersticken.
    Ralph versuchte, den Motor wieder zu starten, aber der Wagen sprang nicht an. Der Vampir heulte und fluchte. Puh. Er stank wie brennender Schimmel.
    Ich hörte ein lang gezogenes, tiefes Wehklagen und blickte über die Schulter. Durch die Heckscheibe sah ich, wie der Zombie auf uns zu humpelte.
    Hysterie überwältigte mich. Was war bloß los in die ser Stadt? Mörderische Wölfe, Zombies, Vampire ... Mein Gott!
    Ralph stemmte seine Tür auf und blickte zu mir zurück. „Worauf warten Sie noch?“, rief er. „Laufen Sie los!“

 
    Ich kroch über die Sitze und durch die Fahrertür aus dem Wagen. Ralph ergriff meine Hand, und wir rannten los. Er lief immer schneller, und bald kam ich nicht mehr mit. Meine Hand entglitt ihm, während er Richtung Hauptstraße sprintete.
    Mein Herz hämmerte wie verrückt, und die Beine taten mir weh. Ich wurde langsamer und sog die kalte Luft ein, bekam aber nicht genug Sauerstoff in meine brennenden Lungen.
    „Stimmt was nicht?“
    „Aaaahhh!“ Ich stolperte zurück und starrte Ralph an. Gerade eben war er noch mindestens zwanzig Meter vor mir gewesen. Jetzt stand er unmittelbar neben mir, Ungeduld blitzte in seinen blauen Augen.
    „Wie haben Sie das gemacht?“, fragte ich. „Sie sollten bei der Olympiade antreten.“
    „Vorsicht!“ Er packte meinen Arm und riss mich vorwärts.
    Ich segelte durch die Luft. Ralph hatte offenbar keine Ahnung, wie stark er war. Ein paar Meter weiter landete ich auf den Knien. Die Umhängetasche rutschte mir von der Schulter, ging auf, und schon war der Inhalt überall verstreut. Während ich alles wieder einsammelte, nagte die Furcht an mir. Ich holte tief Luft.
    Na schön. Wenn ich meinen Augen glauben sollte, und außerdem über zwanzig Jahren elterlicher Versicherungen, dann hatte ich soeben tatsächlich meinen ersten Zombie und meinen ersten Vampir gesehen. Broken Heart war also wirklich eine Stadt, in der das Übernatürliche existierte.  War dieses Wesen vorhin auf der Motorhaube wirklich ein  Vampir gewesen?
    Oder wurde ich langsam wahnsinnig?
    „Om mani padme hum.“ Man hatte mir beigebracht, diese Silben auszustoßen. Singen war für mich so natürlich wie atmen. „Om mani padme hum.“
    Dieses Mantra sang ich wieder und wieder, während ich Schlüssel, Portemonnaie, Kerzenanzünder - ach, hier steckt das verdammte Pfefferspray - Kaugummis, Lupe, Taschenwörterbuch und Filzmarker zurück in die Tasche räumte. Als ich damit fertig war, hatte ich mich beinahe wieder unter Kontrolle.
    Ich zog den
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