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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
Autoren: Michele Bardsley
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schließlich zu der Pinie und versteckte mich unter ihren herabhängenden Asten. Die Nadeln stachen mir ins Gesicht, und ich kauerte mich hin. Jetzt konnte ich den entschlossenen Gesichtsausdruck des Mannes erkennen. Er hatte braunes, kurz geschnittenes Haar. Ein nettes, freundliches Gesicht. Nicht gerade überwältigend hübsch, aber ganz angenehm.
    Ich kauerte unter dem Baum und beobachtete ihn, wie er einen schmalen Graben zog. Dort steckte er die Blumen hinein und arrangierte sie. Ich habe keine Ahnung, wieso ich überhaupt dort hocken blieb. Heimlich einem Mann bei so einer herzzerreißenden Tätigkeit zuzusehen war wirklich nicht nett. Ich glaube, aus irgendeinem Grund konnte ich einfach nicht verschwinden. Ich hatte so ein Gefühl, jemand sollte bei seiner Totenwache bei ihm sein, obwohl er von meiner Gegenwart gar nichts ahnte. Dämlich, oder?
    Wind kam auf und schnitt mir ins Gesicht wie Ginsu-Messer. Ich presste die Lippen zusammen, damit mir nicht die Zähne klapperten.
    Der Mann war fertig damit, die Blumen zu arrangieren, befestigte sie mit etwas Erde und klopfte sie mit der Unterseite der kleinen Schaufel fest.
    Er starrte das Grab an, und ich starrte ihn an. Irgendetwas an ihm beunruhigte mich. Sein Gesicht war ein bisschen zu blass. Eigentlich hatte ich nichts gegen jemand, der nicht gern in der Sonne briet. Nein, es war diese völlige Reglosigkeit, die mich wahnsinnig machte.
    „Du kannst jetzt rauskommen.“ Er erhob sich, klopfte sich die Jeans ab, drehte sich um und blickte direkt zu der Pinie. Er sah mich an.
    Wodurch hatte ich mich bloß verraten? Auch wenn ich ihn gerade eben noch als mein Sicherheitsnetz betrachtet hatte, war mir doch klar, dass ich jetzt nicht einfach zu ihm hinspazieren und mich vorstellen sollte. Im Lauf der Jahre hatte ich gelernt, dass vieles nicht so war, wie es zunächst erschien. Er wirkte nett und klang auch nett, aber nun ja, das tat so mancher Serienmörder auch - bis er einem plötzlich ein Messer an die Kehle hielt.
    „Du fürchtest dich nicht. Du wirst zu mir kommen“, sagte er. Seine Stimme wurde eine Oktave tiefer - und sehr verführerisch.
    Na sicher, Mr. Sexy Stimme. Meine Gedanken rasten, während ich die Pinie umklammerte. Ach, zum Teufel damit. Ich sprang unter den Ästen hervor und rannte auf den Wald zu.
    Zwei Sekunden, bevor ich die Tiere erblickte, hörte ich schon das wütende Knurren. Zwei große, sehr verärgerte Wölfe kamen auf mich zugerast.
    GroßerGottGroßerGottGroßerGott!
    „Aaaaaahhhh!“ Mein Schrei hallte in dem dichten Wald wie ein Echo. Mitten im Lauf drehte ich um und rannte mit hämmerndem Herzen und verkrampftem Magen wieder zurück. Das Knurren wurde zu einem wilden Bellen.
    Ich rannte an der Pinie vorbei. Der Mann war immer noch da! Mein Lebensretter vor dem Grab! Sein Gesicht war erst verwirrt, dann alarmiert. Seine Augen weiteten sich, und er ließ die Schaufel fallen, was gut für mich war, denn ich sprang ihm direkt in die Arme.
    Er fing mich auf, stolperte zurück und wollte mich gleich wieder fallen lassen.
    „Halten Sie mich fest!“, kreischte ich. „Halten Sie mich fest! Retten Sie mich! Sofort!“

 
    Der Mann nahm mich in die Arme und hielt mich fest. Ich drückte mein Gesicht an seine Schulter und klammerte mich an ihn, als sei er Superman. Ich wünschte nur, er wäre tatsächlich Superman - dann könnte er mit mir aus der Gefahrenzone wegfliegen.
    „S-sind sie weg?“, fragte ich. Meine Umhängetasche schlug gegen meine Hüfte. „Haben S-sie sie verjagt?“
    „Nein.“ Seine Hände zuckten an meinem Rücken. „Ähm ... oh. Sie ... äh, Sie keuchen meinen Hals an.“
    „Na und?“ Ich war zu Tode erschrocken, und der beklagte sich über meinen Atem?
    Er schluckte schwer. „Da bin ich ziemlich empfindlich.“
    „Ach ja? Hier?“ Ich blies noch einmal auf seine Haut.  Warum fragte ich ihn bloß so etwas, ob er unterhalb seines linken Ohrs empfindlich sei? Das zu wissen, spielte nun wirklich keine große Rolle.
    „Hm-mmm.“ Er klang völlig verwirrt.
    Nun ja, das war ich auch. Ich hob den Kopf und blickte zurück. Nur ein paar Meter entfernt rannten die beiden Wölfe auf und ab. Ihr Fell war dick und glänzend - wie schwarze Seide schimmerte es im Mondlicht.
    „Was machen die da?“, wisperte ich.
    „Sie versuchen, sich zu entscheiden, ob sie Sie fressen sollen oder nicht.“
    Ich schrie auf und wollte mich an ... an ... „Wer sind Sie?“
    „Ralph
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