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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
Autoren: Michele Bardsley
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Ich war unglaublich erschöpft und wahrscheinlich würde ich in wenigen Minuten umkippen. Vampire sind in ihren Schlafgewohnheiten nun mal etwas eingeschränkt. Kaum geht die Sonne auf, schlafen sie ein, kaum geht sie unter, wachen sie auf. Wecker überflüssig.
    „Dein Hemd“, sagte ich. „Könntest du ...“
    Er brabbelte etwas auf Gälisch, und zu meiner großen Überraschung verschwand sein Hemd. Jetzt lag er mit bloßem Oberkörper vor mir, seine Brust bedeckte ein Flaum dunkler Haare. Tamara hatte recht - sein Waschbrettbauch war geil.
    „Jessica hat mir erzählt, dass Patrick diesen Trick auch immer benutzt“, sagte ich, als ich ihm mit den feuchten Tüchern Blut und Schmutz abtupfte. Ich versuchte gelangweilt zu klingen, aber Kleider verschwinden - und wieder auftauchen - zu lassen, war schon durchaus beeindruckend. Und es gab nur wenige Vampire, die diese Fähigkeiten beherrschten - so wie Patrick und Lorcan O’Halloran.
    „Das kann ich auch mit der Hose.“ Er öffnete seine Augen, die belustigt glänzten.
    „Lieber nicht.“ Ich betrachtete seine Jeans. „Falls du dich nicht irgendwo verletzt hast ...“
    „Oh, meine Liebe, ich habe Schmerzen“, hauchte er mit einschmeichelnder Stimme. Mit der Hand griff er nach meinem Haar und flatterte darin herum wie ein Schmetterling in einem Spinnennetz. „Schmerzen der Sehnsucht. Nach dir.“
    Ganz klar: Er hatte Wahnvorstellungen. Wäre er nicht völlig neben sich gewesen, hätte dieser Satz sicher bei mir gezogen. Denn es war wirklich sehr lange her, dass man mich begehrt, geschweige geliebt hatte. Darüber verärgert, in welche Richtung meine Gedanken gingen, deckte ich Lorcan zu und nahm mir ein Kissen. Der Sitzsack war ja auch ganz nett.
    Als ich aufstand, hielt Lorcan mich am Handgelenk fest. „Wir können doch beide im Bett schlafen. Ich beiße nicht.“
    „Na klar.“
    Das sollte keine Anspielung auf seinen tödlichen Vampirbiss werden, aber es war zu spät. Und warum sollte ich eigentlich so tun, als hätte er mich gar nicht verwandelt? Doch als sich jetzt seine Augen verdrehten und er mein Handgelenk losließ, rutschte mir das Herz in die Hose.
    „Vergib mir, Eva.“
    Er presste die Worte in wahrer Seelenpein hervor. Mir schien es fast, als hätte ich etwas ganz Empfindliches, Zartes in der Hand gehalten und es wäre zerbrochen, weil ich es zu fest gedrückt hatte.
    Ich schämte mich und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ruh dich jetzt aus“, sagte ich. „Du kannst mir morgen erzählen, was passiert ist.“
    „Damnú air! Sei doch nicht so nett zu mir!“ Er zog an mir, sodass ich neben ihm auf dem Bett landete. Der Versuch, wieder aufzustehen und ihm zu entkommen, wurde im Keim erstickt.
    Es begann zu dämmern - das wusste ich, ohne es zu sehen. Die schwere Decke des Schlafs breitete sich über mir aus. Doch als die vertraute Dunkelheit mein Bewusstsein umhüllte ... Ich spürte, wie mich Lorcan ganz sanft in seine Arme zog. Manche Vampire träumen nicht.
    Ich kann mich auch nicht daran erinnern, als Vampir jemals geträumt zu haben. Bis Lucky auftauchte. Als er zum ersten Mal abends in meinen Garten kam und mich trübselig und sehnsuchtsvoll anstarrte, träumte ich noch in derselben Nacht - oder besser: am folgenden Tag.
    Es war immer der gleiche Traum, und er war so lebendig und bunt, fast greifbar nah. Ich stand inmitten eines dichten, dunklen Waldes auf einer kleinen Lichtung.
    Wenn ich nach oben sah, konnte ich den runden bleichen Mond sehen und einen hohen, schwarzen, steinernen Turm, in dem etwas eingesperrt zu sein schien, das ich gerne haben wollte.
    Was das war, wusste ich nicht zu sagen. Ich hatte keine Ahnung, was sich in diesem Turm befand. Ich spürte nur ein wunderbares Sehnen ... Als fände ich die Erfüllung meines Lebens, wenn ich bekam, was in dem Turm war.
    In diesem Traum trug ich immer ein royalblaues Kleid mit weiten Ärmeln, rechteckigem Ausschnitt, sehr hoher Taille und geradem Rock. Mein Haar, das ich nie lang getragen hatte, war hochgesteckt, nur ein paar Locken umspielten meinen Hals. An den Füßen trug ich leichte Slipper derselben Farbe wie das Kleid. Ich liebte Märchen, und das war wohl auch der Grund, warum ich diese Erscheinung abgab - oder warum der Traum sich in dieser Kulisse abspielte.
    Wie jedes Mal rannte ich auch diesmal in den dunklen, gruseligen Wald hinein. Skelettknochen zerrten an meinen Haaren und rissen an meinem Kleid. Ich
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