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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition)
Autoren: Amanda Kyle Williams
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viele Drinks sie schon intus hatte, bevor sie zum Gabe’s gefahren war. «Ist irgendwer sauer auf dich? Irgendwelche Trennungen in letzter Zeit?»
    «Zu Trennungen lasse ich es gar nicht mehr kommen. Gibt bloß Ärger. Ich bleib lieber unverbindlich.»
    «Erzähl mir von denen, bei denen es Ärger gegeben hat», sagte ich. Die Kellnerin kam mit Mikis Drink, und ich borgte mir ihren Stift.
    «Bei einem hat es richtig Ärger gegeben», sagte Miki und schob den Drink mitsamt Cocktailserviette vor sich. «Ich dachte, ich wäre verliebt. Aber er wollte über mich bestimmen. Auf so was hab ich keinen Bock mehr.» Ihr Ton war so eiskalt wie der Martini auf dem Tisch. «Wenn sie anfangen zu klammern, bin ich weg. Das ist mir das Theater nicht wert.»
    «Würdest du mir einen Namen nennen?»
    Miki zögerte. «Cash Tilison.»
    «Was ist passiert?» Der Name sagte mir was. Ich notierte ihn mir auf einer Serviette. Tilison war Countrysänger und nicht Mikis erster Promi. Ich hatte nie einen von Mikis Freunden kennengelernt. Aber wir hatten seit der Highschool auch keinen besonders engen Kontakt mehr.
    «Der ließ sich nicht abwimmeln. Jede Menge Anrufe, Beschimpfungen, SMS, E-Mails. Kam einfach nicht mit Zurückweisung klar. Eine Zeitlang ist er richtig ausgeflippt. Hat gesagt, er hätte noch nie so viel für eine Frau empfunden. Ich schätze, er hat sich eingeredet, das würde ihm das Recht geben, so mit mir zu reden.»
    «Wie hat er denn mit dir geredet?»
    «Hat mich andauernd Schlampe genannt. Miese Schlampe. Eiskalte Schlampe. Herzlose Schlampe. Das Wort Schlampe hatte es ihm echt angetan.» Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink und lächelte. «So hat er mich auch genannt, wenn wir gevögelt haben. Hat mich dabei an den Haaren gepackt. Aber da hat es mir gefallen. Was soll ich sagen? Ich lasse mich gern hart rannehmen. Verstehst du, was ich meine?»
    Ich war nicht gewillt, Miki zu verraten, ob ich wusste, was für Dominanz- und Unterwerfungsspielchen Leute im Bett spielten und wie radikal sie sich im wirklichen Leben davon distanzierten. Ich dachte an meinen kräftigen Lieutenant von der Mordkommission und wie sehr er sich im Bett von dem zähen Cop unterschied, der er im echten Leben war – seiner Männlichkeit so unglaublich sicher, dass er keine Angst hatte, die Kontrolle aufzugeben.
    «Wie lange ging das?», fragte ich Miki.
    «Zehn, fünfzehn Minuten, wenn ich Glück hatte.» Sie lächelte mich an.
    Ich lachte, hob mein Mineralwasser. Wir stießen an, und die Anspannung zwischen uns legte sich.
    «Er fing an, unangekündigt aufzutauchen. Selbst wenn ich auf Reisen war. Heutzutage gibt’s keine netten Affären mehr. Jeder muss immer gleich anhänglich werden.»
    Klar, klar, alle wollen Miki. «Könnte Cash von der Statur her der Typ sein, den du heute Abend durchs Fenster gesehen hast?»
    Miki überlegte, setzte an, etwas zu sagen, bremste sich aber. Ich versuchte, das Zögern zu deuten. Log sie? Oder empfand sie noch etwas für ihn? «Schätze ja», sagte sie schließlich. «Er war groß und breitschultrig.»
    «Hat die Polizei gesagt, wie er reingekommen ist?»
    «Die meinten, es gäbe keine Hinweise auf einen Einbruch. Und ich hab gesagt, was ist mit dem Typen, der bei mir im Wohnzimmer gestanden hat? Ist das nicht Hinweis genug?»
    «Hat Cash einen Schlüssel?»
    «Ich glaube nicht. Ich glaube, den hab ich mir zurückgeben lassen. Kann sogar sein, dass ich damals die Schlösser hab austauschen lassen.» Sie aß eine Olive von dem Plastikspieß in ihrem Drink. «Ich hatte so ein Gefühl, als würde mich jemand beobachten, als ich heute vor dem Fitnessstudio auf der Ponce aus dem Auto gestiegen bin. Und auf dem Laufband hatte ich wieder so ein Gefühl.»
    «Selbst jetzt sind mindestens zehn Augenpaare auf dich gerichtet. Du siehst umwerfend aus.» Ich schielte zu dem glitzernden Schlaraffenland im anderen Raum hinüber. Eine Flasche Grey Goose machte mir schöne Augen. Gibt es was Betörenderes als Wodka made in France?
    Miki sah mich an. «Komisch, dass du das sagst. Ich hab dasselbe immer von dir gedacht. Ich wollte du sein, als wir auf der Highschool waren.»
    «Wieso denn das? Ich war doch bloß die chinesische Tussi», sagte ich, dabei bin ich so sehr ein Produkt des amerikanischen Südens, dass ich den dunkelgrünen Blättern der wilden Kudzu-Ranken entsprungen sein könnte, die unsere hohen Kiefernwälder überwuchern. Georgias sengende Sonne färbte meine Schultern so goldbraun, wie mein Bruder war, und
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