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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne
Autoren: 7 Jake - Vier Sterne fuer die Liebe
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deshalb aber auch so besonders gut als chemische Waffe geeignet.” Sie deutete auf die Tafel. „Diese beiden Bestandteile werden in Pulverform trocken gelagert. Beide sind für sich allein relativ harmlos, wie eine Backmischung. Aber man muss nur Wasser zugeben - und dann ist es allerhöchste Zeit, die Gasmasken aufzusetzen. Triple X ist sozusagen ein Instant-Nervengas. Es ist ganz einfach, meine Herren: Ich brauche nur zwei Ballons, je einen Teelöffel von A und B und ein bisschen Wasser mit etwas Säure oder Lauge. Damit bastele ich Ihnen eine Waffe, die ein ganzes Gebäude entvölkern kann - das ganze Pentagon beispielsweise - und dazu noch eine Menge Leute auf der Straße umbringt. Wasser in einem Ballon, darin ein zweiter luftgefüllter Ballon und jeweils ein wenig Pulver A und B. Das bisschen Säure oder Lauge im Wasser zerfrisst die Ballonhülle. Der Ballon wird undicht, Pulver A und B werden feucht. Es kommt zu einer chemischen Reaktion. Dabei entsteht sowohl eine flüssige als auch eine gasförmige Form von Triple X. Beides entweicht in die Luft, strömt in die Lüftungsschächte des Gebäudes und bringt jeden um, der damit in Berührung kommt.”
    Im Raum war es totenstill, als sie den Stift beiseitelegte.
    Jake Robinson hatte seinen Platz wieder eingenommen und sich zu ihr umgedreht, als sie an das Whiteboard trat und ihre Erläuterungen aufnahm. Sie stand jetzt unmittelbar vor ihm. Er war ihr nahe genug, sodass sie ihn hätte berühren können. Und sie konnte ihn riechen: einen Hauch von Polo Sport, gerade die richtige Menge, um absolut verführerisch zu duften.
    Sie atmete tief durch, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich in Erinnerung zu rufen, dass es in ihrer Welt zwar sehr viel Böses gab, aber eben auch Gutes. Zum Beispiel Männer wie Jake Robinson.
    „Das kann man schon mit nur zwei Teelöffeln Triple X anrichten, meine Herren”, fuhr sie fort. „Was mit sechs Kanistern möglich ist ...” Sie stockte, schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß, es ist sehr schwer, sich eine Katastrophe dieses Ausmaßes vorzustellen”, warf der Admiral ruhig ein. „Trotzdem: Wie viele solcher Kanister von der Größe einer Thermosflasche würden ausreichen, um diese Stadt komplett zu entvölkern?”
    „Washington?” Zoe nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe. „Ganz grob geschätzt? Vier. Je nach Windrichtung.”
    Er nickte. Ganz offensichtlich hatte er das bereits gewusst. Und es waren sechs Kanister gestohlen worden.
    Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen: „Irgendwelche Fragen?”
    Senior Chief Becker ergriff das Wort. „Sie sagten, wir hätten nur eine Handlungsoption: das Triple X zu finden und zurückzuholen. Gibt es eine Möglichkeit, das Zeug zu vernichten?”
    „Man kann die beiden Pulver verbrennen”, antwortete sie mit einem angestrengten Lächeln. „Man darf das Feuer nur nicht mit Wasser löschen.”
    Lieutenant O’Donlon hob die Hand. „Ich habe eine Frage an Admiral Robinson. Wenn der Diebstahl zwei Wochen her ist, Sir, wissen Sie vermutlich schon, wer dahintersteckt?”
    Der Admiral erhob sich. Er war fast zehn Zentimeter größer als sie. Sie wollte zu ihrem Stuhl zurückgehen, aber er griff nach ihrem Ellenbogen. Seine Finger lagen warm auf ihrer bloßen Haut. „Bleiben Sie”, forderte er sie leise auf.
    Sie nickte. „Natürlich, Sir.”
    „Ja, wir haben die Terrorgruppe identifiziert, die das Triple X gestohlen hat”, beantworte Jake die gestellte Frage. „Wir glauben außerdem zu wissen, wo die gestohlenen Kanister sich derzeit befinden.”
    Alle begannen auf einmal zu reden.
    „Das ist großartig”, sagte Zoe.
    „Es ist keineswegs so großartig, wie es klingt”, antwortete der Admiral leise. „Sie wiederzubeschaffen wird alles andere als leicht.”
    „Wann geht es auf die Reise?”, fragte sie genauso leise zurück. „Ich nehme an, unser Ziel liegt irgendwo im Nahen Osten.”
    „Sie dürfen noch einmal raten, Doktor. Und vielleicht sollten Sie abwarten, bis Sie alle Fakten und Details wissen, bevor Sie sich für diesen Einsatz bereit erklären. Ich habe die dumpfe Vorahnung, dass Ihnen dieser Auftrag nicht sonderlich gefallen wird.”
    Zoe begegnete seinem ruhigen Blick mit ebensolcher Ruhe und äußerer Gelassenheit. „Ich brauche die Details nicht zu wissen. Ich stehe Ihnen voll und ganz zur Verfügung - wenn Sie mich wollen.”
    Die Worte waren ihr schon über die Lippen gegangen, als ihr schlagartig klar wurde, wie anzüglich sie
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