Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erreicht. In der linken Hand hielt er Bills Beretta. Er hatte den Arm dabei so gedreht, dass die Mündung auf meinen Freund wies. Da hatte Bill keine Chance, und ich rechnete mir ebenso wenig etwas aus.
    Nicht so…
    Giesen kam auf uns zu. Noch immer trug er seine Bühnenkleidung. Der Seidenumhang glänzte, wenn er beim Gehen Falten warf und das blaue Licht darüber strich.
    Ich glaubte auch, ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Wenn es stimmte, war es das Lächeln des Siegers.
    Nicht weit von der Öffnung entfernt blieb er stehen, ließ Bill los, der mit dem Gesicht zu Boden schlug, was in mir eine Wutwelle hochsteigen ließ, und richtete die Pistole auf den Reporter.
    »Ihr habt mich reinlegen wollen, aber ich bin besser. Ich komme aus einer anderen Welt. Du kennst Aibon, Sinclair. Man kennt dich auch dort.«
    »Das weißt du?«
    Er lachte wieder dröhnend. »Und wie ich das weiß. Ich habe mich erkundigt, als ich den Kontakt mit Guywano bekam.«
    Jetzt war mir einiges klargeworden. Aibon konnte tatsächlich ein Paradies sein, wenn es nicht Guy-wano, einen dämonischen Druidenpriester, gegeben hätte. Er strebte die absolute Macht an, und auch in einem Paradies, das nicht vollkommen war, fand er genügend Helfer. Manchmal griff er auch auf Menschen zurück, wie bei Gary Giesen, der sich Dr. Horror nannte.
    »Woher kennst du Aibon?«
    Giesen winkte mit der freien Hand lässig ab. »Wer hinter die Dinge schaut, die geschrieben wurden, kann an Aibon nicht vorbeikommen. Viele haben sich gefragt, woher der große Dichter Shakespeare seine Informationen herbekommen hatte. Ich weiß es. Er hat den Weg nach Aibon gefunden, und bestimmt nicht nur in seinen Träumen. Auch ich bin den Spuren gefolgt und hatte bald Kontakt. Das grüne Feuer, das man mir mitgab, ist mein Beweis für die Treue diesem Paradies gegenüber.«
    »Wer soll noch alles zum Zwerg werden?« fragte ich.
    »Das steht nicht fest, aber die letzte Vorstellung wird die beste. Dann verschwindet das Ensemble. Dieser Schädel ist mit der Aibon'schen Magie gefüllt, und sie wird erst sichtbar, wenn ich es will. Du siehst, Sinclair, ich habe mich gut vorbereitet.«
    »Einigermaßen«, gab ich zu.
    Er redete wieder. »Ich denke auch weiter, und deshalb habe ich mich erkundigt, wer meine Feinde sind. Man weiß über dich Bescheid, Sinclair. Ich kenne dich genau, und mir ist ferner bekannt, dass du bestimmte Waffen immer bei dir trägst. Es ist nicht allein die Beretta. Los, her mit dem Kreuz, dem Dolch und auch dem Bumerang!«
    Jetzt wurde es kritisch, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Typ soviel von mir wusste. Ich zögerte, aber Giesen machte mir Beine.
    »Ich schieße deinem Freund zuerst in die Schulter, dann ins Bein und…«
    »Schon gut. Sie brauchen nicht mehr zu reden.« Ich hatte bereits die Hand unter meinem Jackett verschwinden lassen. Sofort nahm Liz Vacarro eine noch gespanntere Haltung an, denn sie traute mir nicht.
    »Keine Sorge«, sagte ich. »Es wird alles gut gehen. Du brauchst nicht zu schießen.«
    »Man darf dir nicht trauen.«
    Der Reihe nach legte ich meine Waffen ab und dachte fieberhaft darüber nach, wie ich aus dieser verdammten Lage herauskommen konnte. Wie lange lief diese verdammte Pause noch? War die halbe Stunde nicht längst vorbei?
    Außerhalb des Schädels jedenfalls tat sich nichts, und so konnte ich nicht auf eine fremde Einwirkung hoffen.
    Am liebsten hätte ich den Bumerang auf Giesen zugeschleudert, aber für Bill hätte dies das Ende bedeuten können. So warf ich die silberne Banane neben meine Füße.
    Dolch und Kreuz folgten. Letzteres nahm eine grünlich schillernde Farbe an, für mich ein Beweis, dass dieser Schädel von der Magie Aibons erfüllt war.
    Gary Giesen schüttelte den Kopf, und das schüttere Haar geriet in Bewegung. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde. Dabei hat man mich vor dir gewarnt. Ja, Guywano kennt dich ja, und er war es, der mich darauf hinwies, wie gefährlich du bist. Aber das stimmt wohl nicht.«
    »Sie halten die Trümpfe in der Hand!«
    Er lachte diesmal blechern auf. »Eigentlich ist es nur ein Trumpf«, flüsterte er. »Aber ein wichtiger. Dein Freund Conolly.«
    »Um ihn geht es mir.«
    Er wurde sofort misstrauisch. »Was willst du?«
    »Ich möchte von ihm Abschied nehmen!«
    Sein Lachen nach meiner Antwort klang fast menschlich. »So etwas von sentimental.« Wieder wollte er sich ausschütten vor Lachen. »Das habe ich noch nie erlebt.«
    »Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher