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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical
Autoren: Jason Dark
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mich anhechten konnten. Ihre Wege fanden sie zu beiden Seiten der lauernden Laurie Ball, und durch ihre verdammte Aktion zwangen sie mich dazu, abzudrücken.
    Es erwischte den rechten. Ich sah noch, wie ihn die geweihte Silberkugel zurückschleuderte, dann musste ich mich um den zweiten Zwerg kümmern, der soviel Kraft in seinen Sprung gelegt hatte, dass er mir gegen die Kehle gehechtet wäre.
    Diesmal schoss ich nicht. Meine rechte Hand vollführte einen Rundschlag, der den Zwerg noch in der Luft erwischte. Sein geschmeidiger Sprung wurde zu einem torkelnden Flug, er verlor die Richtung, pendelte noch mit den Armen und klatschte dann zu Boden, als hätte ich eine Matte hingeschleudert.
    Liz begann zu schreien und zu reden. »Du hast einen meiner Brüder getötet, du Hundesohn, du…« Sie verstummte.
    Auch von mir bekam sie keine Antwort, und die Zwerge hielten sich ebenfalls ruhig. Ein jeder von uns hatte es gehört. Es war ein leises, widerlich klingendes Lachen. Das akustische Synonym für Gary Giesen alias Dr. Horror.
    Wo er sich aufhielt, sah ich nicht, aber sein Lachen erfüllte das Innere des Schädels, und in dieser unheimlichen und schaurigen Umgebung kam es mir noch schlimmer vor als vor einiger Zeit auf der Bühne. Die Innenwände des Schädels verstärkten das Lachen, so dass es manchmal zu einem rollenden Donnern wurde, Sekunden später hell klang und uns entgegenpeitschte.
    Ob das Gelächter tief in der Kehle oder in der Hölle geboren worden war, ließ sich nicht feststellen. Jedenfalls trommelte es in meinen Ohren, der Triumph wurde hinaus geschrien.
    Wir alle lauschten. Nur der Zwerg, der von meiner Kugel erwischt worden war, lag am Boden und rührte sich nicht. Aber die anderen drehten langsam die Köpfe und schauten hoch zu einer Galerie, wo Dr. Horror wie ein Gespenst zwischen zwei bläulichen Lichtkugeln stand und auf uns herabschaute.
    Er hatte gewonnen! Denn er war nicht allein gekommen. Die Gestalt, die er mit einer Hand am Kragen gepackt hielt und die in seinem Griff hing, war ein Mann, den ich neben Suko als meinen besten Freund bezeichnete.
    Gary Giesen hatte Bill Conolly erwischt!
    Mein Freund war nicht in der Lage, sich zu wehren, denn er war bewusstlos und sah nicht so aus, als würde er in den nächsten Minuten aus diesem Zustand erwachen.
    Sollte ich mir Vorwürfe machen? Nein, damit hatte niemand von uns rechnen können. Dieser Giesen war noch um eine Idee schlauer gewesen als wir. Vielleicht hatten wir ihn auch unterschätzt.
    »Es ist doch klar, Sinclair, dass du dich nicht rühren wirst«, sagte er, »wenn du noch einmal eine Dummheit machst, töte ich deinen Begleiter.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Das freut mich. Und bleibe nur da stehen, aber wirf die Waffe weg. Hinüber zu Liz.«
    Ich zögerte noch. »Los, her damit!«
    »Fang«, sagte ich und schleuderte meine Beretta der Tänzerin entgegen, die die Waffe sogar auffing.
    »Gut, Sinclair, gut!« Giesen nickte und riss die leblose Gestalt meines Freundes mit einem Ruck in die Höhe.
    Der Mann besaß eine Kraft, die man ihm beim ersten Ansehen kaum zutraute. Er hielt Bill Conolly nur mit einer Hand fest und hatte die Finger in den Kragen gekrallt. Sehr sicher bewegte er sich, den Reporter hinter sich herziehend, auf eine der nach unten führenden Leitern zu. Ich warf einen Blick auf Liz Vacarro.
    Um sicherzugehen, hatte sie eine Art Combat-Haltung eingenommen. Dabei standen die Beine etwas auseinander, und sie federte in den Knien. Die Arme hielt sie ausgestreckt, die Beretta mit beiden Händen umklammert.
    Wenn sie jetzt schoss, würde mir die Silberkugel die Brust zertrümmern. Deshalb hütete ich mich vor einer missverständlichen Bewegung, aber ich dachte an meine anderen Waffen, die noch unter der Kleidung verborgen waren.
    Dr. Horror kannte keine Rücksicht. Er schleifte Bill hinter sich her, als er die Metalleiter hinunterschritt. Bei jeder Stufe, die er nahm, schlugen auch die Knie des Reporters hart auf, und es erklang jedesmal ein gongartiges Geräusch.
    Ich verzog die Mundwinkel. Diese Geräusche taten selbst mir weh. Wenn es noch eine Chance gab und ich diesen Giesen zwischen die Hände bekam, sollte er dafür büßen.
    In den vergangenen Sekunden hatte keiner von uns gesprochen. Bis sich Laurie Ball wieder meldete. »Das alles hättest du dir ersparen können, John Sinclair. Du wärst jetzt bereits einer der unsrigen gewesen, aber das wolltest du ja nicht.«
    »Nein.«
    Gary Giesen hatte das Ende der Leiter
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