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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical
Autoren: Jason Dark
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schufen, damit sie durch die Gasse schreiten konnte.
    Ich schaute sie an.
    Sie sah mich an, und ich wäre am liebsten in den Boden versunken. Ja, das war Laurie Ball, aber was hatten diese Bestie Giesen oder das Feuer aus ihr gemacht.
    Eine Mutation war zurückgeblieben. Ein kleines Wesen, dass mir nicht einmal bis zur Hüfte reichte. Sie war die kleinste unter den Zwergen, und als sie jetzt den Arm hob, wirkte diese Geste so unsagbar hilflos.
    Ich presste hart die Lippen zusammen, schluckte, aber den Klumpen bekam ich nicht aus dem Hals. In meinen Augen brannte es. Jahrelang kannten wir beide uns. Sie hatte einiges schon erlebt, war in ihrem Job eine der besten gewesen, hatte bisher den Gefahren widerstehen können und verloren.
    Eine Zwergin!
    Die Waffe in meiner Hand blieb nicht mehr ruhig. Als wäre sie schwer geworden, senkte ich sie nach unten, so dass die Mündung zu Boden zeigte. Alles hatte sich schlagartig geändert.
    Ihr Gesicht sah noch immer hübsch aus, auch wenn es jetzt von Schatten überlagert war. Sie legte den Kopf schief, als sie zu mir hochschaute und mit raunender Stimme fragte: »Du wolltest schießen, John Sinclair? Auf meine Freunde schießen?«
    »Sind es deine Freunde?« fragte ich nach einer Atempause und erkannte meine Stimme kaum wieder.
    »Ich gehöre zu ihnen.«
    »Das will ich nicht akzeptieren. Du gehörst in eine andere Welt, Laurie.«
    »Nicht mehr, John.« Es klang so endgültig. »Ich gehöre nicht mehr zu euch, und ich fühle mich auch wohl. Das Feuer Aibon hielt mich umfangen, es war einfach wunderbar. Aber wenn dir soviel an mir liegt, dann komm doch zu mir. Du brauchst nur zwei Schritte vorzugehen und in die Flammenarme zu springen.«
    »Das werde ich nicht.«
    Laurie verzog den Mund zu einem Lächeln. »Es ist aber so beschlossen worden.«
    »Wer hat dies getan?«
    »Dr. Horror, unser Meister. Der Beherrscher des Feuers. Ein Mensch, der aus Aibon viel mitgebracht hat. Nicht nur sein Lachen, auch das grüne Feuer.«
    »Ich springe nicht hinein.«
    »Dann müssen wir nachhelfen, John!«
    Liz meldete sich. »Hast du es gehört, Engländer? Sie steht nicht mehr auf deiner Seite. Diese Frau gehört jetzt zu uns. Sie hat den Kreis der Zwerge vergrößert. Bald werden die Dwarfs die Herrschaft über New York antreten. Das ist unser Ziel.«
    »Ja, es stimmt, was Liz gesagt hat«, meldete sich Laurie Ball. »Wir wollen in New York herrschen, und du sollst dabei mitmachen. Wenn du dich aber gegen uns stellst, müssen wir Gewalt anwenden. Falls du dich wehrst und schießt, musst du die erste Kugel auf mich abfeuern, John. Wirst du das tun? Wirst du auf mich schießen?«
    Eine verdammte Frage. Laurie kannte mich. Sie wusste genau, dass ich so etwas nicht übers Herz bringen würde. Und sie ging vor, streckte mir ihre Hand entgegen, als wollte sie mich führen. »Komm, mein Lieber, ich bringe dich zum Feuer. Wir können gemeinsam hineinspringen.«
    »Ja, Sinclair, geh!« meldete sich auch Liz.
    »Nein!« Sehr hart und bestimmt klang meine Antwort.
    Ich hörte die kleine Laurie stöhnend atmen. »Du weißt nicht, was dir entgeht, John. Du verpasst das Herrlichste überhaupt im Leben. Es ist sehr schade, dass du so denkst.«
    »Ich will ein Mensch bleiben und diesem verdammten Spuk ein Ende bereiten. Es geht nicht an, dass sich Manhattan bald in der Hand irgendwelcher Killer-Zwerge befindet. Nein, das lasse ich auf keinen Fall zu. Niemals.«
    »Willst du die Gewalt?« fragte Laurie leise.
    »Wenn es keinen anderen Weg für mich gibt, ja!« erklärte ich mit fester Stimme.
    Sie lächelte. Verdammt, ich sah dies genau, und ich sah auch, wie sie den Arm ausstreckte. »Bitte, gib mir deine Waffe oder wirf sie einfach weg, wenn du mir nicht traust.«
    »Nichts werde ich.«
    Laurie zog den Arm zurück. Dabei duckte sie sich und schien zu überlegen, wie es weitergehen sollte. »John, du machst einen Fehler nach dem anderen. Du kannst uns nicht entkommen. Das ist unsere Welt. Jeder, der sie zerstören will, der wird selbst zerstört. Wir werden uns nicht nur deine Waffe holen, sondern dich selbst in das Feuer schleudern. Du wirst sehen, es macht Spaß, von einem Mantel aus gläsernen Flammen umhüllt zu werden und Einsicht in eine Welt und in ein Reich namens Aibon zu bekommen, das man mit einem Paradies vergleichen kann.«
    »Ich selbst suche mir die Paradiese aus!«
    »Holt ihn euch endlich!« schrie Liz hinter mir.
    Und zwei Zwerge sprangen. Sie hatten sich schon zuvor so hingestellt, dass sie
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