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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Autoren: Helen Fiedling
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Uhr. Völlig erschöpft von den Vorbereitungen für das Date. Eine Frau zu sein ist schlimmer, als Bauer zu sein - dauernd muss man die Natur bekämpfen, um sie sich zunutze zu machen, muss Beine wachsen, Achseln rasieren, Augenbrauen zupfen, Füße von Hornhaut befreien, Teint mit Peeling und Feuchtigkeitscreme behandeln, Pickel ausdrücken, Haarwurzeln tönen, Wimpern färben, Nägel feilen, Zellulitis massieren, Bauchmuskulatur trainieren. Das Endprodukt ist dann derart überzüchtet, dass man es nur wenige Tage zu vernachlässigen braucht, und schon hat sich Mutter Natur das gesamte Terrain zurückerobert. Manchmal frage ich mich, wie ich aussähe, wenn ich von vornherein alles ihr überließe - mit Vollbart und Schnauzer an jedem Schienbein, Augenbrauen wie unser ehemaliger Finanzminister Dennis Healey, das Gesicht ein Friedhof abgestorbener Hautzellen, aus denen Pickel hervorbrechen, lange, gekrümmte Fingernägel wie Struwwelpeter, blind wie eine Fledermaus und ohne Kontaktlinsen jämmerlich verloren, während ein schlapper Körper um mich herumschwabbelt. Uäh, uäh. Ist es da ein Wunder, dass ich kein Selbstvertrauen habe?

    19 Uhr. Kann nicht glauben, dass das passiert ist. Auf dem Weg ins Bad, um letzte Hand an die gebändigte Natur anzulegen, sah ich, dass der Anrufbeantworter blinkte: Daniel.
    »Hör mal, Jones, tut mir echt leid. Ich fürchte, ich muss heute Abend absagen. Ich habe morgen früh um zehn eine Präsentation und muss noch einen Stapel von fünfundvierzig Kalkulationsbogen durcharbeiten.«
    Kann es nicht glauben. Bin versetzt worden. Komplette Verschwendung von verdammter Mühe und hydroelektrisch körpergenerierter Energie eines ganzen Tages. Trotzdem darf man sein Leben nicht durch Männer leben, sondern das Frausein als Frau als solches begreifen und gestalten - oder so.

    21 Uhr. Schließlich ist er in einer Führungsposition. Vielleicht wollte er die erste Verabredung nicht durch unterschwellige Berufspanik ruinieren.

    23 Uhr. Humpf. Er hätte allerdings weiß Gott noch mal anrufen können. Ist vermutlich mit einer ausgegangen, die schlanker ist als ich.

    5 Uhr. Was stimmt nicht mit mir? Ich bin völlig allein. Ich hasse Daniel Cleaver. Will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Gehe mich jetzt wiegen.

    Montag. 16. Januar

    58 kg (woher? warum? warum?), Alkoholeinheiten o, Zigaretten 20, Kalorien 1500, positive Gedanken o.

    10.30 Uhr. Büro. Daniel hockt immer noch in seiner Besprechung. Vielleicht war es ja auch eine ehrliche Entschuldigung.

    13 Uhr. Habe Daniel gerade zum Mittagessen gehen sehen. Er hat mir weder eine Nachricht noch sonst was geschickt. S. deprimiert. Gehe einkaufen.

    23.50 Uhr. Habe gerade mit Tom im Fifth Floor von Harvey Nichols zu Abend gegessen. Tom schwärmte von einem »unabhängigen Filmemacher« namens Jerome. Jammerte ihm von Daniel vor, der den ganzen Nachmittag in Besprechungen verbracht hat und es lediglich schaffte, um halb fünf zu sagen: »Hi, Jones, wie geht's dem Rock?« Tom meinte, ich solle jetzt nicht durchdrehen, sondern der Sache Zeit lassen, aber ich merkte genau, dass er nicht bei der Sache war und viel lieber über den Superbody von Jerome geredet hätte.

    Dienstag. 24. Januar

    Göttlicher Tag. Um halb sechs tauchte wie durch ein Wunder Daniel auf, setzt sich mit dem Rücken zu Perpetua auf meine Schreibtischkante, holte seinen Terminkalender heraus und murmelte: »Wie sieht's denn bei dir am Freitag aus?« Jaaah! Jaaah!

    Freitag. 27. Januar

    58,5 kg (aber vollgestopft vom Italiener), Alkoholeinheiten 8, Zigaretten 400 (jedenfalls dem Gefühl nach), Kalorien 875 (jedenfalls dem Gefühl nach).

    Ha. Hatte traumhaftes Rendezvous in einem süßen, kleinen, verschwiegenen Italiener ganz in der Nähe von Daniels Wohnung.
    »Ähm... tja. Ich suche mir ein Taxi«, murmelte ich verlegen, als wir hinterher wieder auf der Straße standen. Daniel streifte mir eine Haarsträhne aus der Stirn, umfasste mit einer Hand meine Wange und küsste mich, drängend und heftig. Nach einer Weile drückte er mich hart an sich und flüsterte heiser: »Ich glaube nicht, dass du jetzt noch ein Taxi brauchst, Jones.«
    Sowie wir in seiner Wohnung waren, fielen wir wie Tiere übereinander her: Schuhe, Jacken, alles hintereinander über den Fußboden verstreut.
    »Ich finde, dieser Rock sieht überhaupt nicht gesund aus«, murmelte er. »Ich finde, er sollte sich auf den Boden legen.« Als er anfing, den Reißverschluss aufzuziehen, flüsterte er: »Das ist alles nur
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