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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Autoren: Helen Fiedling
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Spaß, okay? Ich finde nicht, dass wir eine Beziehung anfangen sollten.« Dann, nachdem er seine Warnung angebracht hatte, machte er mit dem Reißverschluss weiter. Wären da nicht Sharon, die Flachwichserei und die Tatsache gewesen, dass ich soeben fast eine ganze Flasche Wein getrunken hatte, ich glaube, ich wäre ihm hilflos in die Arme gefallen. So jedoch sprang ich auf und zog meinen Rock hoch.
    »Das ist ja vielleicht ein Scheiß«, nuschelte ich. »Erst groß ranmachen und dann den Schwanz einziehen. Ich habe kein Interesse an emotionaler Flachwichserei. Tschüs dann.«
    Es war großartig. Vor allem sein Gesicht dabei. Aber jetzt bin ich zu Hause und in Trübsinn versunken. Ich mag ja recht gehabt haben, aber ich weiß, dass mein Lohn darin bestehen wird, dereinst völlig vereinsamt und halb von einem Schäferhund aufgefressen zu enden.

    FEBRUAR Massaker am Valentinstag

    Mittwoch. 1. Februar

    57 kg, Alkoholeinheiten 9, Zigaretten 38 (werde aber sowieso zur Fastenzeit damit aufhören, also kann ich vorher ruhig bis zum Erbrechen rauchen, das hilft mir dann über die schwere Zeit), Kalorien 3826.

    Gab mir die ganze Woche die größte Mühe, das Daniel-Debakel positiv umzusetzen und mich nicht hängen zulassen. Ich sagte mir immer wieder die Worte »Selbstachtung« und »Ha« vor, bis ich ganz wirr war, und versuchte entsprechend, jenes »Ich lie-hiebe ihn« zu verdrängen. Zigarettenkonsum war s. schlecht. Bei Martin Amis beispielweise gibt es eine Figur, die so wahnsinnig süchtig ist, dass sie schon nach einer Zigarette lechzt, wenn die alte noch nicht einmal ausgedrückt ist. Ich bin genauso. Es tat gut, Sharon anzurufen und mit meiner Coolness anzugeben, aber als ich Tom anrief, durchschaute er das Ganze auf der Stelle und sagte: »Ach, mein armes Schätzchen«, woraufhin ich in Schweigen verfiel, um nicht in Tränen des Selbstmitleids auszubrechen.
    »Pass nur auf«, warnte mich Tom. »Das nächste Mal kommt er auf Knien angekrochen. Auf Knien.«
    »Nein, kommt er nicht«, sagte ich traurig. »Ich hab's versiebt.«
    Am Sonntag bin ich zu einem gewaltigen, fetttriefenden Mittagessen zu meinen Eltern gefahren. Mutter trug ein leuchtendes Orange und war starrsinniger denn je, nachdem sie gerade erst von einer Woche aus Albufeira mit Una Alconbury und Nigel Coles' Frau Audrey zurückgekehrt ist.
    Mum war in der Kirche und hat genauso blitzartig wie Saulus bei seiner Wandlung zu Paulus erkannt, dass der Pfarrer schwul ist.
    »Nichts als Faulheit, Liebes«, lautete ihr Verdikt zum Thema Homosexualität. »Sie wollen sich einfach nicht die Mühe machen, auf das andere Geschlecht einzugehen. Schau dir nur deinen Tom an. Ich glaube wirklich, wenn an diesem Kerl etwas dran wäre, würde er richtig mit dir gehen, anstatt diesen ganzen albernen >Freunde-Zauber< abzuziehen.«
    »Mutter«, sagte ich. »Tom weiß seit seinem zehnten Lebensjahr, dass er schwul ist.«
    »Ach, Schätzchen! Ehrlich! Du weißt doch, wie die Leute auf diese dummen Ideen kommen. Man kann sie ihnen jederzeit ausreden.«
    »Heißt das, dass du, wenn ich richtig überzeugend auf dich einreden würde, Dad verlassen und eine Affäre mit Tante Audrey anfangen würdest?«
    »Jetzt stellst du dich aber absichtlich dumm«, meinte sie.
    »Genau«, sagte Dad. »Tante Audrey sieht aus wie eine Lokomotive.«
    »O mein Gott, Colin«, fauchte Mum, was mir seltsam erschien, da sie Dad sonst nicht anfaucht.
    Mein Vater bestand befremdlicherweise darauf, mein Auto von oben bis unten durchzuchecken, bevor ich
    wieder fuhr, obwohl ich ihm versicherte, dass damit alles in Ordnung sei. Blamabel war dann nur, dass mir
    nicht mehr einfiel, wie man die Motorhaube öffnet.
    »Ist dir an deiner Mutter vielleicht irgend etwas merkwürdig vorgekommen?« fragte er steif und verlegen, als er mit dem Ölpeilstab herumfuhrwerkte, ihn mit einem Lappen abwischte und in nicht ganz unbeschwerter Art und Weise wieder eintauchte, wenn man es freudianisch betrachten wollte. Was ich nicht tat.
    »Du meinst, abgesehen von dem orangefarbenen Kleid?« sagte ich.
    »Tja, schon, und... nun, du weißt schon, ihre ganze Art und so.«
    »Sie schien sich ungewöhnlich stark über das Thema Homosexualität zu ereifern.« »O nein, es waren nur die neuen Gewänder des Pfarrers, die sie heute morgen aufgebracht haben. Sie waren, ehrlich gesagt, ein wenig frivol. Er ist gerade von einer Reise nach Rom mit dem Abt von Dumfries zurückgekommen. Von oben bis unten in Rosarot gekleidet. Nein, ich
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