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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Autoren: Helen Fiedling
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passierte folgendes:
    Mark Darcy fuhr mit mir nach Hintlesham Hall, wo wir Champagner tranken und ein spätes Weihnachtsmittagessen zu uns nahmen, das s. g. war. Besonders genoss ich die Freiheit, zum erstenmal in meinem Leben Bratensoße auf den Truthahn gießen zu können, ohne dabei Partei ergreifen zu müssen. Weihnachten ohne Mum und Una war seltsam und wundervoll. Es war überraschend einfach, mit Mark Darcy zu reden, vor allem, da man die schönsten Szenen des Nachmittag noch einmal durchhecheln konnte.
    Dabei kam heraus, dass Mark sich im Laufe des letzten Monats wie ein cooler Privatdetektiv in Portugal umgetan hatte. Er erzählte mir, dass er Julio bis nach Funchal gefolgt war und mittlerweile ziemlich genau wusste, wo das Geld geblieben war. Allerdings konnte er Julio weder durch gutes Zureden noch durch Drohungen dazu bewegen, etwas zurückzugeben.
    »Aber so, wie die Dinge stehen, bleibt ihm wohl keine Wahl«, sagte er grinsend. Er ist wirklich s. nett, dieser Mark Darcy, und außerdem sagenhaft schlau.
    »Warum ist er denn überhaupt nach England zurückgekehrt?«
    »Tja, tut mir leid, wenn ich ein Klischee bemühen muss, aber ich habe seine Achillesferse entdeckt.«
    »Was?«
    »Sag nicht >was<, Bridget, sag wie bitte<«, rügte er mich, und ich kicherte. »Ich habe erkannt, dass Julio deine Mutter liebt, obwohl sie die unmöglichste Frau der Welt ist. Er liebt sie wirklich.«
    Diese verdammte Mum, dachte ich. Wie kommt es, dass sie zur unwiderstehlichen Sexgöttin geworden ist? Vielleicht sollte ich doch zur Farbberatung gehen.
    »Und was hast du dann gemacht?« fragte ich, wobei ich mich auf meine Hände setzte, um nicht laut herauszuschreien: »»Und vms ist mit mir? Mir? Warum liebt mich niemand?«
    »Ich habe ihm einfach erzählt, dass sie Weihnachten mit deinem Dad verbringen würde und die beiden wohl leider zusammen in einem Bett schlafen würden. Ich hatte einfach das Gefühl, dass er verrückt und dumm genug war, um zu versuchen, diese Pläne zu, äh, zu durchkreuzen.«
    »Woher hast du das gewusst?«
    »Ich hatte so eine Ahnung. Das bringt der Beruf irgendwie mit sich.« Mann, ist der cool.
    »Aber es war wahnsinnig nett von dir, deine Arbeit dafür liegen zulassen und alles. Warum hast du dir die ganze Mühe gemacht?«
    »Bridget«, antwortete er. »Ist das nicht ziemlich offensichtlich?«
    O mein Gott.
    Als wir nach oben kamen, stellte sich heraus, dass er eine Suite genommen hatte. Es war phantastisch, s. nobel und dabei wahnsinnig lustig. Wir spielten mit den ganzen Kinkerlitzchen herum, tranken noch mehr Champagner, und er machte mir alle möglichen Liebeserklärungen: ehrlich gesagt, lauter so Zeug, wie es auch Daniel ständig verzapft hat.
    »Warum hast du mich dann vor Weihnachten nicht angerufen?« fragte ich misstrauisch. »Ich habe dir zweimal auf den Anrufbeantworter gesprochen.« »Ich wollte erst mit dir reden, wenn ich die Sache erledigt hatte. Und außerdem glaubte ich nicht, dass du mich besonders gut leiden könntest.«
    »Was?«
    »Na ja, du weißt schon. Du lässt mich sitzen, weil du dir die Haare fönst? Und das erste Mal, als ich dir begegnet bin, hatte ich diesen dämlichen Pullover und die Hummelsocken von meiner Tante an und habe mich wie ein absoluter Trottel benommen. Ich dachte, in deinen Augen wäre ich der letzte Blödmann.«
    »Na ja, ein bisschen dachte ich das auch«, sagte ich.
    »Aber...«
    »Aber was...?«
    »Meinst du nicht aber wie bitte?«
    Dann nahm er mir das Champagnerglas aus der Hand, küsste mich und sagte: »Na gut, Bridget Jones, ich werde dich bitten«, nahm mich auf die Arme, trug mich ins Schlafzimmer (wo ein Himmelbett stand!) und machte alles mögliche mit mir, was bedeutet, dass ich in Zukunft jedes mal, wenn ich einen Pullover mit Rautenmuster und V-Ausschnitt sehe, auf der Stelle vor Scham vergehen werde.

    Dienstag. 26. Dezember

    4 Uhr morgens. Habe endlich das Geheimnis entdeckt, wie man mit Männern glücklich wird, und ich muss es mit tiefem Bedauern, Zorn und einem überwältigenden Gefühl der Niederlage in die Worte einer Ehebrecherin, Gangsterbraut und siebtklassigen Berühmtheit fassen:
    »Sag nicht >was<, sag >wie bitte<, Schätzchen, und tu, was deine Mutter sagt.«

    JANUAR-DEZEMBER: Eine Bestandsaufnahme

    ■ Alkoholeinheiten 3836 (schwach)
    ■ Zigaretten 5277
    ■ Kalorien 11.090.265 (widerlich)
    ■ Fetteinheiten 3457 (ca.) (in jeder Hinsicht grässliche Vorstellung)
    ■ Gewichtszunahme 32,5 kg Gewichtsabnahme 33 kg
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