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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Autoren: Helen Fiedling
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erwiderte Dad. »Fröhliche Weihnachten, äh... Kann ich Ihnen einen Sherry holen - ah, ich sehe, Sie haben schon einen. Wunderbar. Ein Stück Kuchen?«
    »Du schläfst«, wiederholte Julio drohend, »mit meinem Weib.«
    »Ach ja, so sind sie, die Südländer, hahaha«, sagte Mum kokett, während alle anderen entsetzt aus der Wäsche guckten. Soweit ich das beurteilen konnte, war Julio bisher immer eine fast übertrieben gepflegte Erscheinung gewesen und ging auch nie ohne Herrentäschchen aus dem Haus. Jetzt sah er aus wie ein Penner - also genau der Typ, auf den ich stehe. Kein Wunder, dass Mum eher erregt als peinlich berührt wirkte.
    »Julio, du Schlimmer«, gurrte sie. O Gott. Sie war immer noch in ihn verliebt.
    »Du schläfst«, sagte Julio, »mit ihm.« Er spuckte auf den chinesischen Teppich und raste nach oben, gefolgt von Mum, die uns über die Schulter den Satz zuwarf: »Daddy, könntest du bitte den Braten aufschneiden und alle zu Tisch bitten?«
    Niemand regte sich.
    »Okay, Leute«, sagte Dad mit angespannter, ernster, männlicher Stimme. »Da oben ist ein gefährlicher Krimineller, der Pam als Geisel genommen hat.« »Ach, sie schien aber nichts dagegen zu haben, wenn du mich fragst«, meinte Granny in einem ihrer seltenen und diesmal absolut deplazierten klaren Momente. »Oh, schaut mal, da liegt ein Plätzchen in den Dahlien.«
    Ich sah zum Fenster hinaus und hätte beinahe einen Satz gemacht. Da war Mark Darcy und huschte, geschmeidig wie ein junger Spund, über den Rasen und durch die Terrassentür ins Zimmer. Er schwitzte und war schmutzig, sein Haar war ungekämmt und sein Hemd stand offen. Auerliebstl
    »Verhaltet euch vollkommen ruhig, als wäre die Situation ganz normal«, sagte er leise. Wir waren alle dermaßen perplex und er so faszinierend autoritär, dass wir ihm aufs Wort folgten, wie hypnotisierte Zombies.
    »Mark«, flüsterte ich, als ich mit der Bratensoße an ihm vorbeiging. »Was sagst du denn da? Es gibt kein >normal<.«
    »Ich weiß nicht, ob dieser Julio zur Gewalttätigkeit neigt. Die Polizei steht draußen. Wenn wir deine Mutter dazu bewegen können, herunterzukommen und ihn da oben zu lassen, können sie das Haus stürmen und ihn festnehmen.«
    »Okay. Überlass das mir«, sagte ich und ging zur Treppe.
    »Mum!« schrie ich. »Ich kann die Zierdeckchen nicht finden.«
    Alles hielt den Atem an. Es kam keine Antwort.
    »Versuch's noch mal«, flüsterte Mark und sah mich bewundernd an.
    »Sag Una, sie soll die Bratensoße wieder in die Küche bringen«, zischte ich. Er tat wie geheißen und machte mit dem Daumen das Okay-Zeichen. Ich signalisierte ebenfalls okay und räusperte mich.
    »Mum?« schrie ich erneut die Treppe hinauf. »Weißt du, wo das Sieb ist? Una kommt mit der Soße nicht klar.«
    Zehn Sekunden später ertönte ein Stampfen auf der Treppe, und Mum kam mit gerötetem Teint hereingerauscht.
    »Die Zierdeckchen sind im Zierdeckchenhalter an der Wand, du dummes Ding. Also. Was hat Una denn mit dieser Bratensoße angestellt? Tsas! Da werden wir den Mixer brauchen!«
    Noch während sie sprach, hörten wir Schritte, die auf der Treppe nach oben polterten. Über uns plötzlich heftiges Getöse.
    »Julio!« kreischte Mum und rannte auf die Tür zu.
    Der Polizist, den ich schon vom Revier her kannte, stand in der Wohnzimmertür. »Okay, nur die Ruhe. Wir haben alles unter Kontrolle«, sagte er.
    Mum stieß einen Schrei aus, als Julio, mit Handschellen an einen jungen Polizisten gefesselt, im Flur erschien und hinter dem älteren Beamten zur Haustür bugsiert wurde.
    Ich beobachtete sie, während sie sich sammelte, sich im Zimmer umsah und die Situation neu bedachte.
    »Tja, Gott sei Dank ist es mir gelungen, Julio zu beruhigen«, sagte sie nach einer Pause heiter. »Was für ein Wirbel! Alles in Ordnung, Daddy?«
    »Du hast dein Oberteil verkehrt herum an, Mummy«, sagte Dad.
    Ich starrte auf die hässliche Szene und hatte das Gefühl, als bräche in mir eine Welt zusammen. Dann spürte ich eine starke Hand auf meinem Arm.
    »Komm mit«, sagte Mark Darcy.
    »Was?« sagte ich.
    »Sag nicht >was<, Bridget, sag wie bitte<«, zischte Mum.
    »Mrs. Jones«, sagte Mark fest, »ich bringe Bridget jetzt weg, um zu feiern, was vom Geburtstag des Jesuskindleins noch übrig ist.«
    Ich holte tief Luft und ergriff Mark Darcys ausgestreckte Hand.
    »Fröhliche Weihnachten allerseits«, sagte ich mit huldvollem Lächeln. »Ich nehme an, wir sehen uns alle beim Truthahncurry.«
    Dann
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