Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
nicht? Ihr Kleid soll ein Vermögen gekostet haben. Wie ich hörte, hat sie einige Pfunde zu viel auf den Hüften.“
    „Dann scheint ihre Diät noch weniger geholfen zu haben, als ich dachte.“ Callum betrachtete die sitzengelassene Miss Wyatt. Ihre Züge zeigten Anmut, Kraft und Intelligenz, doch er bemerkte auch ihre starke innere Erregung. Sie war wunderschön. Es gab strenge Schönheit, ihre kam ihm lieblich vor. Sogar ein alter Zyniker wie er konnte da nicht gleichgültig bleiben. Vorsichtshalber fasste er Miss Wyatts Hand. So konnte sie sich nicht über die Balustrade beugen und sich von dort aus bemerkbar machen.
    Amber setzte ihm keinen Widerstand entgegen. „Sie scheinen wenig für Hochzeiten übrigzuhaben“, sagte sie. „Das kann nur bedeuten, dass Sie noch Junggeselle sind. Keine Frau hat Ihnen bislang die Flügel gestutzt.“ Tatsächlich erinnerte er sie immer mehr an einen frei fliegenden Adler.
    „Ich liebe meine Unabhängigkeit“, antwortete er. „Wenn ich mir keine Kinder wünschte, würde ich gar nicht heiraten.“
    „Mir geht es genauso, aber fühlen Sie sich ohne Frau nicht einsam da draußen am Ende der Welt?“
    „Dafür fehlt mir die Zeit.“
    „Mir war von Anfang an klar, dass Sie schwer arbeiten“, gab Amber zu. „Hören Sie, ich will nur rasch einen Blick hinunterwerfen. Ich verspreche, den Mund zu halten, obwohl mich bei der dröhnenden Orgelmusik sowieso niemand hören würde.“
    „Schwören Sie, brav zu sein?“
    „War ich das nicht immer?“ Ein bitterer Beigeschmack lag in ihren Worten.
    „Werfen Sie auf keinen Fall Ihren Hut hinunter.“
    „Würden Sie mir das übel nehmen?“
    „Behalten Sie ihn lieber. Er steht Ihnen so gut.“ Callum lächelte. Jedes Mal, wenn er das tat, bekam Amber weiche Knie. Er hatte wirklich makellose Zähne, gleichmäßig und strahlend weiß. „Kopf hoch, Amber. Ich darf Sie doch Amber nennen? Ein Mann von so niederer Gesinnung wie Sean Sinclair kann Ihnen nichts mehr bedeuten.“

3. KAPITEL
    Die Braut trug ein Kleid aus weißer Duchesse-Seide, übersät von unzähligen Kristallen, Silbertropfen und Zuchtperlen, alle von Hand aufgenäht. Ihre Taille erschien schmal, der Busen üppig, was nur bedeuten konnte, dass man die junge Dame in ein Korsett gezwängt hatte. Der duftige Tüllschleier wurde von einem Brillantdiadem gehalten, das Amber reichlich übertrieben fand. Die Hochzeitsgäste waren anderer Meinung. Sie reagierten mit lebhaftem Applaus, der länger anhielt, als es selbst einer Milliardärsenkelin zukam.
    Die vier Brautjungfern, alle schlanker und größer als die Braut, trugen trägerlose Chiffonkleider in unterschiedlichen Pastelltönen, mit farblich passenden Blüten im kunstvoll zerzausten Haar. Ihnen folgte am Ende der Prozession ein kleines Mädchen mit blonden Locken, das eine bezaubernde Blumenfee abgab und aus einem goldenen Korb Rosenblätter streute – eine Gefahr für alle weiblichen Gäste mit hohen Absätzen, die später leicht darauf ausrutschen konnten.
    „Woher stammt wohl das Diadem?“, fragte Amber leise. „Hat sie es sich von der Queen geborgt?“
    „Die Queen verleiht nichts aus dem Kronschatz“, antwortete Callum. „Sie trägt den Plunder selbst. Warum setzen Sie sich nicht wieder hin? Sie quälen sich nur unnötig.“
    Natürlich hatte er recht, doch Amber blieb stehen, denn der Bräutigam verdiente mindestens so viel Beachtung wie die Braut. Ein stolzes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er war glücklich oder wirkte jedenfalls so. Amber malte ihn sich in der Hochzeitsnacht aus – nackt umherstolzierend, mit einem Glas Champagner in der Hand. Sean liebte Champagner, und er liebte es, sich auszuziehen. Amber hätte laut gelacht, wenn der Rinderbaron ihr nicht die Hand gehalten hätte. Sie mochte seinen festen, warmen Händedruck, und auch die raue Haut gefiel ihr. Auf wunderbare Weise fühlte sie sich in seiner Gegenwart geborgen, als hätte er sie in einen schützenden Mantel gehüllt.
    Wann hatten Sean und seine kleine Braut wohl zum ersten Mal miteinander geschlafen? Amber kam von der Frage nicht los. Und wann hatte er begriffen, dass Miss Erskine eine leichte Beute war? Er hielt sich für einen tollen Liebhaber, was Amber nicht unbedingt bestätigen konnte. Wie wäre sie sonst zu der Überzeugung gelangt, dass Sex nicht alles bedeutete? Sie war gern mit Sean zusammen gewesen. Sein Charme, seine gute Laune und sein Humor pflegten die Menschen für ihn einzunehmen, obwohl er dazu neigte, über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher