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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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sein.“
    „Allerdings. Sie mögen Sean also auch nicht?“
    Callum führte sie weiter von der Tür weg. „Ich habe Mr. Sinclair erst gestern Abend kennengelernt und halte ihn für ziemlich charakterlos. Deshalb kümmere ich mich um Sie, anstatt Sie einfach vor die Tür zu setzen.“
    Amber zog die Augenbrauen hoch. „Mich vor die Tür setzen? Das würden Sie tun?“
    „Nur, wenn wir uns nicht vernünftig einigen.“
    „Eigentlich passt mir Ihre Einmischung nicht, Mr. MacFarlane.“
    Er lächelte unschuldig. „Ich gehöre zur Familie … schon vergessen?“
    „Deswegen brauche ich noch lange nicht Ihr Mitleid.“
    „Ich habe kein Mitleid mit Ihnen, denn Sean Sinclair zu verlieren ist eher ein Glück. Also, wie geht es jetzt weiter? Entscheiden wir gemeinsam. Die Braut muss jeden Augenblick hier sein.“
    Amber reckte den Hals. „Dann setzt sich am besten jeder von uns beiden auf seinen Platz.“
    „Ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag.“ Wieder dieses sagenhafte Lächeln! „Ich werde mich neben Sie setzen. Was halten Sie davon?“
    „Es würde mir nicht im Traum einfallen, Sie von Ihrer Familie zu trennen, Mr. MacFarlane.“
    „Das macht mir nichts aus. Vielleicht sollten wir uns einen Platz auf der Empore suchen.“ Er warf einen raschen Blick nach oben. „Wir können nicht hier unten bleiben, wenn Georgie mit ihrem Gefolge erscheint. Nach dem Klatschen zu urteilen, ist es schon so weit.“
    „Ich mag es, wenn geklatscht wird“, gestand Amber. „Warum bleiben wir nicht stehen und sehen von hier aus zu? Immerhin ist Ihre Cousine das klügste, schönste und reichste Mädchen der Stadt. Und das hinterlistigste. Sie hat mir meinen Verlobten weggenommen.“
    „Ich empfinde mit Ihnen, aber am Ende werden Sie ihr dankbar sein. Es bleibt bei der Empore, Miss Wyatt … jetzt gleich. Gehen Sie, oder soll ich Sie hinauftragen?“
    „Wie einen Getreidesack über der Schulter?“
    „Nur wenn es sein muss.“ Er legte ihr den Arm um die Taille und führte sie zu der Wendeltreppe.
    „Ich weiß nicht, ob ich das will.“ Amber versuchte Widerstand zu leisten, kam aber nicht weit damit.
    „Es ist mir egal, was Sie wollen. Sean mag einen gehörigen Schrecken verdient haben, doch er ist es nicht wert.“
    Sie sah ihn giftig von der Seite an. „Warum heiraten wir nicht?“
    „Weil das wieder die falsche Entscheidung wäre.“
    Der Organist und die bekannte Sopranistin, die einige Lieblingschoräle der Braut singen sollte, sahen verwundert auf, als zwei unerwartete Besucher auf der Empore erschienen.
    „Machen Sie weiter. Beachten Sie uns gar nicht“, beruhigte Amber die beiden und winkte im Vorbeigehen. Dabei hätte sie am liebsten laut um Hilfe gerufen. Der Rinderbaron war drauf und dran, ihr alles zu verderben. „Denken Sie sich eine gute Entschuldigung dafür aus, dass Sie mich hier heraufschleppen“, flüsterte sie ihm zu. Dabei fiel ihr auf, wie hübsch seine Ohren am Kopf anlagen. Bei Sean war das nicht der Fall, darum versteckte er sie unter seinem vollen Haar.
    „Sie werden mir noch dankbar sein. Am besten suchen wir uns einen Platz, wo uns niemand entdecken kann, oder wollen Sie die Ankunft der Braut beobachten?“
    „Sie etwa nicht? Schließlich ist es Ihre Cousine.“
    Callum nickte. „Das weiß ich, aber Ihr Anblick ist bedeutend reizvoller. Ich möchte verhindern, dass Sie sich vor der ganzen Versammlung lächerlich machen. Sie könnten Ihren Job verlieren, ist Ihnen das klar? Mein Großvater ist ein einflussreicher Mann. Bisher haben Sie ihn meines Wissens stark beeindruckt. Geben Sie ihm keinen Anlass, Ihre Karriere zu ruinieren. Er kann skrupellos sein, wenn man ihm in die Quere kommt. Ihr heutiges Erscheinen birgt ein großes Risiko.“
    „Dann verklagen Sie mich doch.“
    Weiter kam Amber nicht, denn die Orgel setzte so lautstark ein, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. Auch der Rinderbaron machte ein gequältes Gesicht. Doch der Organist kannte kein Erbarmen. Auf die Eingangsfanfare folgten die ersten Takte des berühmten Hochzeitsmarschs von Mendelssohn, fest angeschlagen und mit vollen Registern gespielt.
    „Ich frage mich, wie die Sopranistin dagegen ansingen will, wenn sie an der Reihe ist“, bemerkte Callum sarkastisch.
    „Wie kann man nur so geschmacklos sein?“ Amber traten Tränen in die Augen. „Das ist Mendelssohn!“
    „Kein Grund zu weinen“, versuchte er sie zu beruhigen.
    „Das könnte Ihnen so passen. Wollen wir nun einen Blick auf die Braut werfen oder
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