Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
an ihnen vorbeikommen. Das war nicht ganz leicht, denn ihre Energie war inzwischen ziemlich erschöpft. Wie bei einer mechanischen Puppe, die wieder aufgezogen werden muss, dachte sie.
    Zum Glück waren die Ordner keine stämmigen Rausschmeißer, sondern gut aussehende junge Männer – vermutlich Schulabgänger oder Studenten. Keiner von ihnen hielt eine Gästeliste in der Hand. Vielleicht kamen sie erst nach dem Gottesdienst zum Einsatz, wenn sich die Gesellschaft im besten Hotel der Stadt zum Empfang versammelte.
    Das alles musste Amber gleichgültig sein, denn sie war fest entschlossen, in die Kirche hineinzukommen.

2. KAPITEL
    Callum MacFarlane überlegte, wie er die brisante Situation entschärfen sollte. Er konnte Miss Wyatt nicht auf die Arme heben und forttragen, denn sie würde garantiert anfangen, lauthals zu protestieren. Er konnte sie auch nicht verhaften und ihr Handschellen anlegen, aber irgendwie musste es ihm gelingen, einen Skandal zu vermeiden.
    Schade, dass er ihr Gesicht nicht genauer erkennen konnte. Sie hatte eine traumhafte Figur, groß und gertenschlank. Ihre beherrschte Körperhaltung erinnerte an die einer Tänzerin. Neben ihr wirkten alle weiblichen Gäste durchschnittlich, so sorgfältig sie sich auch zurechtgemacht hatten. Vielleicht war die Hutkrempe etwas zu breit. Callums Mutter hatte so auffällige Hüte getragen, bevor sie mit dem Mann durchgebrannt war, den er als Kind immer Onkel Jeff genannt hatte. Cals Blick trübte sich bei der Erinnerung, die trotz aller Selbstkontrolle auf ihn einstürmte.
    Einer der Ordner hatte sie angehalten. Wollte er der Göttin den Eintritt verwehren oder sich nur etwas länger an ihrem Anblick erfreuen? Rosemary musste die Stockung auch bemerkt haben, denn sie stieß Callum so hart in den Rücken, dass er das Gesicht verzog.
    „Ich flehe dich an, Cal. Tu etwas!“
    Rosemary war zum Glück keine Blutsverwandte, aber sie wollte immer ihren Kopf durchsetzen. War er wirklich über tausend Meilen gereist, um das alles mitzuerleben? Gestern Abend hatte er den Bräutigam kennengelernt und seine Verachtung kaum verbergen können. Was Georgie an dem Mann fand, würde er nie begreifen. Für Sean zählte nur das Geld. Es war ihm Ansporn und Selbstbestätigung zugleich. Mit Geld konnte ein ehrgeiziger Mann wie er es weit bringen.
    „Es war bei uns beiden Liebe auf den ersten Blick“, hatte Georgie ihrem Cousin mit strahlenden Augen versichert. In Wahrheit war sie betört gewesen von dem Gefühl, umworben zu werden, und hatte die erstbeste Gelegenheit ergriffen, sich von ihrer Mutter abzunabeln. „Ich bin untröstlich, dass wir Seans ehemalige Verlobte so kränken mussten, aber nachdem er mir begegnet war, blieb ihm einfach keine andere Wahl.“
    „Wie schade, dass keiner von euch es für nötig befand, ihr reinen Wein einzuschenken“, hatte Callum unverblümt erwidert und Georgie damit zum Schweigen gebracht. Dass wahrscheinlich ihr Erbe die entscheidende Rolle spielte, wollte er nicht erwähnen. Irgendwann würde sie sicher von selbst dahinterkommen.
    Callum stieg die letzten Stufen hinauf und begrüßte im Vorbeigehen einen jüngeren Cousin, der seine Ferien wiederholt auf Jingala verbracht hatte und ihm sympathisch war.
    „Hallo, Tim. Wie geht’s?“
    „Großartig, Cal.“ Tim freute sich, seinen dynamischen Cousin wiederzusehen, den er sehr bewunderte. „Ich wollte diese junge Dame gerade fragen …“
    Callum wartete nicht ab, was Tim ihm mitzuteilen hatte, sondern wandte sich selbst an die junge Dame. Das, MacFarlane, ist die richtige Frau für dich, hörte er im gleichen Moment eine innere Stimme überdeutlich sagen. Sofort geriet er unter Hochspannung. Was für eine Sensation, wenn er sich mit der verlassenen Miss Wyatt einließe! Und dennoch – irgendein Funke war zwischen ihnen übergesprungen, darauf hätte er schwören können. Ein Funke, der mehr verhieß als bloße sinnliche Anziehung. Vielleicht ein tieferes Erkennen? So etwas kam bisweilen vor. Ein kluger Mann ging darüber hinweg. Eine kluge Frau auch, aber das Phänomen war damit nicht aus der Welt. Wie hatte Sean diese Göttin für Georgie aufgeben können, selbst wenn Georgie über und über mit Diamanten, Rubinen und Perlen behangen daherkam?
    Callum wechselte einen langen, tiefen Blick mit der Göttin. Er war bezaubert – mehr, als ihm lieb sein konnte. Sogar der Schutzpanzer um sein Herz fing an zu schmelzen. Das durfte er nicht zulassen. Auch eine Göttin konnte einen Mann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher