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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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ruinieren, so wie seine treulose Mutter seinen Vater ruiniert hatte.
    „Es tut mir leid, dass ich so spät komme. Ich wurde durch einen Anruf aufgehalten.“ Er nahm Ambers Arm und stellte überrascht fest, dass sie zitterte. Ihre Geistesgegenwart verlor sie dadurch nicht.
    „Oh, das macht nichts“, entgegnete sie und hatte sogar die Kühnheit, ihn flüchtig auf die Wange zu küssen. „Immerhin habe ich allein hergefunden.“
    „Sie sehen hinreißend aus.“ Das Kompliment kostete Callum keine besondere Mühe.
    „Vielen Dank.“ Ihr Lächeln hätte jeden Mann um den Verstand gebracht. Warum nicht auch ihn? Er hatte gelernt, schnell wieder vernünftig zu werden.
    „Sie können sich ebenfalls sehen lassen“, erwiderte sie das Kompliment. „Nur wenige Männer machen in einem Cutaway eine so gute Figur.“
    Das war keinesfalls übertrieben. Der Mann, der sich bisher nicht vorgestellt hatte, war äußerst attraktiv, aber nicht unbedingt nach ihrem Geschmack. Sie bevorzugte softe Männer. Wenn man Sean jungenhaft nennen konnte, so war dieser Unbekannte eher der harte Typ, von dem eine starke Spannung ausging. Das kräftige Kinn hatte eine ausgeprägte Kerbe. Er war groß, sehr schlank, dabei kräftig gebaut. Kein gewöhnlicher Macho, der sich gern in Szene setzte. Dieser Mann war wirklich stark. Vielleicht etwas zu selbstsicher – und zu direkt, wenn sein Blick etwas über ihn aussagte.
    „Wollen wir hineingehen?“, fragte er gelassen.
    Was für eine wunderbar zarte Haut sie hatte – und erst ihre Augen! Man konnte sie fast golden nennen. Am liebsten hätte er ihr den blöden Hut abgenommen, um ihr Haar zu sehen, das kupferrot zu sein schien – oder eher bernsteinfarben.
    „Das hatte ich gerade vor“, antwortete sie betont entgegenkommend.
    Callum ließ sich nicht täuschen. Diese bildschöne junge Frau führte etwas im Schilde. Sie war darauf aus, einen Skandal zu provozieren. Bisher war ihr das perfekt gelungen. Die Gäste flüsterten sich heimlich Bemerkungen zu. Sie drehten die Köpfe nach ihr und machten neugierige oder entsetzte Gesichter. Nicht dass Callum der jungen Dame den Auftritt übel genommen hätte! Sie bewies damit enormen Mut, aber es war seine Aufgabe, ihren Plan zu durchkreuzen.
    „Wir sehen uns später!“, rief er Tim zu. Sein junger Cousin hatte ihn beobachtet und blickte ihm verwundert nach, als er die junge Dame an den Ordnern vorbei in die Kirche führte.
    Man sah es Amber nicht an, aber sie war so ziemlich am Ende mit ihren Nerven. Wer war der Mann, der sich ihrer so überraschend annahm? Sie hatte erwartet, wie eine Verbrecherin entlarvt zu werden, doch er verhielt sich, als wären sie ein Paar. Hatte er Mitleid mit ihr, oder würde er sie mit einigen ermahnenden Worten durch eine Seitentür wieder hinausbefördern?
    Sie brauchte knapp zehn Sekunden, um sich für die zweite Lösung zu entscheiden. Es würde ihm nicht schwerfallen, sie auf diese Weise loszuwerden. Er war mindestens ein Meter fünfundachtzig groß und wirkte ausgesprochen fit. Sein auffallendes Selbstbewusstsein würde ebenfalls helfen. Er strahlte Überlegenheit und Sicherheit aus, was ihr bei Männern nicht immer gefiel. Dazu dieses gefährliche Glitzern in seinen Augen … Sie würde in jedem Fall auf der Hut sein.
    Er hatte bemerkenswerte Augen. Sie waren wunderschön, was er bestimmt nicht gern gehört hätte, und brachten Farbe in sein gleichmäßig gebräuntes Gesicht. Olivin, einer ihrer bevorzugten Schmucksteine, hatte ein so klares Grün, das bei Augen ungewöhnlich war und hier noch durch die Intensität des Blicks verstärkt wurde.
    Eins wusste Amber ganz genau. Sie war diesem Mann nie zuvor begegnet, sonst hätte sie sich unweigerlich an ihn erinnert. Dass sie ihren Kopf leicht zurücklehnen musste, um ihn anzusehen, gefiel ihr, weil es selten vorkam. Sean hatte sie immer gebeten, Schuhe mit flachen Absätzen zu tragen. Dabei waren hochhackige Riemchensandaletten oder Stilettos eine Leidenschaft von ihr.
    Nachdem sich ihre Augen an das gedämpfte Licht im Innern der Kirche gewöhnt hatten, erkannte sie, wie prachtvoll alles geschmückt war.
    „Oh, wie schön!“, flüsterte sie andächtig.
    „Es sind doch nur Blumen“, lautete die spöttische Antwort.
    „Wie konnte ich mir einreden, ihn zu lieben?“, entfuhr es ihr gegen ihren Willen. „Warum musste ich mir unter allen Männern gerade ihn aussuchen?“
    „Da Sie zweifellos auch andere Angebote hatten, dürfte es Ihnen vernünftig erschienen
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