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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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sein.“
    „Es beweist jedenfalls, was für eine schlechte Menschenkennerin ich bin.“ Zara, die von manchen unfairerweise für oberflächlich gehalten wurde, hatte Sean von Anfang an durchschaut.
    „Liebe – oder das, was man dafür hält – ist meistens blind“, sagte der Unbekannte in ihre Gedanken.
    Amber schüttelte den Kopf. „Es war nicht Liebe.“
    Aber was dann? Verliebtheit in die Liebe oder sogar Torschlusspanik? Sie war sechsundzwanzig und wünschte sich Kinder. Bisher hatte sie es nur zu vier Patenkindern gebracht, bei denen sie überaus beliebt war. Ihre Freunde schätzten sie und priesen ihre Fähigkeiten als Babysitterin.
    Ein Meer von weißen und blassgelben Blumen breitete sich vor ihr aus. Rosen, Lilien, Päonien, Nelken, Gladiolen und Orchideen – alles in verschwenderischer Fülle und einfallsreich arrangiert. Passend dazu hatte man die Kopfseiten der Kirchenbänke mit großen Schleifen aus weißem und gelbem Taft dekoriert.
    Amber war überwältigt, aber ihr Begleiter zog sie auf die Seite, da der Strom der Gäste nicht abriss. Wer ist dieser Mann, der sich so energisch um mich kümmert?, fragte sie sich verwundert. Offenbar kein Unbekannter, denn er grüßte immer wieder jemanden mit einer leichten Neigung des Kopfes. Sein dichtes schwarzes Haar war leicht gewellt und sorgfältig zurückgekämmt, und seine gebräunte Gesichtshaut ließ auf eine Tätigkeit im Freien schließen. Der hellgraue Cutaway, der nur wenigen Männern gestanden hätte, betonte seine athletische Figur und die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen. Wahrscheinlich kam er vom Land, in der Stadt pflegte man solchen Männern nicht zu begegnen. Ein Freund von Sean konnte er auch nicht sein. Seans Freunde ähnelten durchweg ihm selbst. Der Unbekannte musste zur Familie der Braut gehören.
    „Miss Wyatt, nicht wahr?“
    Amber wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen. „Eins zu null für Sie. Über Ihre Person tappe ich leider weiter im Dunkeln.“
    Sie behielt den lockeren Ton bei, obwohl sie sich wie ein Insekt unter der Lupe vorkam. Dabei registrierte sie alles, was mit ihm zu tun hatte: die warme, klangvolle Stimme ebenso wie den schön geschnittenen Mund mit den leicht nach oben gebogenen Winkeln. Ihre Freundin Zara hätte ihn als umwerfend sexy bezeichnet, und Amber war geneigt, diesem Urteil zuzustimmen.
    Wie er wohl aussah, wenn er lächelte? Sie achtete sehr auf gute Zähne. Seltsam, dass sie sich sogar noch in dieser für sie so demütigenden Situation in die Betrachtung eines Fremden vertiefen konnte. Das machte wahrscheinlich die Übung. Als Moderatorin war sie es gewohnt, Menschen zu beobachten und sich ihre Gesichter zu merken. Das schärfte den Blick.
    „Callum MacFarlane“, stellte er sich vor. „Ich bin ein Cousin der Braut.“
    Das war ein ziemlicher Schlag, aber Amber ließ sich nichts anmerken. „Tatsächlich?“, fragte sie zweifelnd. „Sie sehen ihr gar nicht ähnlich.“ Zum Vergleich fiel ihr eigentlich nur der englische Schauspieler Clive Owen ein, der genauso supermännlich wirkte.
    „Ich stamme aus der weiblichen Linie, aber wir haben denselben Großvater … Sir Clive Erskine.“
    „Ach ja, Sir Clive.“ Amber biss sich auf die Unterlippe, während sie ihr Gedächtnis anstrengte. „Dann sind Sie der Rinderbaron?“
    „Genau.“ Er lächelte, dabei erschienen in seinen Mundwinkeln charmante kleine Fältchen. „Ist es nicht ziemlich gewagt, hierherzukommen, Miss Wyatt?“
    Amber beschloss zu bluffen. Schließlich konnte auch ein Cousin nicht alles wissen. „Und wenn Sean mir eine Einladung geschickt hat? Wir waren bis vor Kurzem sehr vertraut miteinander.“
    „Dann wollen Sie, dass man beim Verlassen der Kirche mit dem Finger auf Sie zeigt?“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr. MacFarlane.“ Es ärgerte Amber, dass er die Möglichkeit einer Einladung nicht einmal in Betracht zog. „Ich verhalte mich gern korrekt … jedenfalls war es bisher so. Sie können aufatmen. Ich verspreche Ihnen, keine ernsthafte Störung zu verursachen.“
    „Das haben Sie schon getan“, erwiderte er ungerührt. „Dies ist kein Freudentag … weder für Sie noch für mich. Ich bin überzeugt, dass meine Cousine in mehr als einer Hinsicht dafür bezahlen muss, dass sie Sean Sinclair heiratet.“
    „Allmächtiger!“ Amber war voller Bewunderung. „Sie schätzen Sean schon jetzt richtig ein. Ich habe eine Ewigkeit dafür gebraucht.“
    „Das muss ein ziemlich scheußliches Gefühl
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