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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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seine Witze selbst am meisten zu lachen. Doch Ambers Zuneigung hatte er sich durch seine Untreue unwiederbringlich verscherzt.
    Sean legte sein Ehegelöbnis mit klarer, fester Stimme ab, die in der ganzen Kirche widerhallte. Er war ein geborener Schauspieler. Die Braut antwortete so leise und schüchtern, dass es beinahe rührend wirkte. Erschöpft sank Amber an Callums Schulter. Er hatte sich wunderbar verhalten. Zu schade, dass sie sich nie wiedersehen würden. Doch in diesem Augenblick drängten sie sich dicht zusammen, wie zwei Verschwörer oder – es kam auf den Betrachter an – zwei Liebende. Eins wusste Amber genau. Wenn dieser Mann sich zu einer Frau bekannte, würde er sie niemals betrügen.
    „Ich bin da, Amber. Sie sind nicht allein.“
    Callum legte den Arm um sie, und zu ihrem eigenen Erstaunen wehrte sie sich nicht. Bei ihm wäre Gegenwehr unangebracht gewesen. Hätte sie ihn vielleicht zurückstoßen sollen? Dazu war er viel zu stark. Vielleicht wollte sie ihn auch gar nicht zurückstoßen. Vielleicht fühlte sie sich wohl in dieser Umarmung, der seltsamsten, die sie je erlebt hatte.
    Es kam ihr vor, als würde sie entführt. Hätte er es in diesem Augenblick versucht, wäre sie ihm gefolgt, aber er zog sie nur fester an sich und küsste sie. Es war ein Kuss, den sie nie vergessen würde. Ihr ganzer Körper wurde wach und lebendig unter dem Druck seiner Lippen und der erregenden Wirkung, die von ihnen ausging. Willig gab sie sich dem sinnlichen Zauber hin, der ihr ganzes Wesen erfüllte. Sie fühlte nur noch unendlich süße Lust und wollte mehr.
    Aber durfte sie das zulassen? Ihre Verlobung mit Sean und die erlittene Kränkung wurden dadurch zur Farce! Warum konnte sie den Lippen dieses Mannes und dem Spiel seiner Zunge nicht widerstehen? Weil der Kuss ihr womöglich half, den Schmerz und die Demütigung zu überwinden? Nein, dass sie sich nach mehr sehnte, lag an Callum MacFarlane selbst, an der Kraft, die er ausstrahlte, der Sicherheit, mit der er sie fest in seinen Armen hielt.
    Nie hatte ein Mann sie körperlich so überwältigt. Er duftete wunderbar – nach Leder, Sonne, freier Natur und einem Hauch von Aftershave. Sie waren Liebende, erfasst vom Taumel wilder Leidenschaft. Was sie erlebte, war beispiellos, jedenfalls für sie.
    Ob das auch für ihn galt? Fremde, die sich zum ersten Mal begegneten, verhielten sich meist nicht so zügellos. Also gab es nur eine Erklärung: Sie spielten beide eine Rolle und reizten sie voll aus. Es musste so sein, denn sie konnte sich nicht plötzlich in einen anderen Menschen verwandelt haben. Vor fünf Minuten hatte sie sich noch für die unglücklichste Frau der Welt gehalten, und jetzt erglühte sie in den Armen eines Fremden, der aus dem tiefsten Outback kam …
    Um Himmelswillen, Amber, sieh dich vor! Konnten Schock und Kummer eine Frau körperlich und emotional dermaßen zerrütten? Verlor eine verlassene Verlobte ihre moralischen Grundsätze? Oder ließ sich das Ganze als vorübergehende geistige Verwirrung abtun? Was immer der Grund sein mochte, eine solche Ekstase hatte sie mit Sean nie erlebt, und bei Callum genügte ein Kuss dazu. Lag es an seiner dominanten Männlichkeit? War Sean ein unterwürfiger Partner gewesen? Darüber musste sie gründlich nachdenken, aber erst später, wenn sie in ihre sichere Welt zurückgekehrt war.
    „Wir sind schnell Freunde geworden“, hörte sie Callum sagen.
    Langsam öffnete sie die Augen, das Sprechen fiel ihr schwer. „Sind wir das? Mir kam es vor, als wollten Sie mich vor einer Dummheit bewahren.“
    „Das ist mir zweifellos gelungen. Die Trauungszeremonie wurde nicht gestört, und wir hatten unser Vergnügen.“
    Amber nestelte verlegen an ihrem Haar. „Sie hätten sich etwas mehr zurückhalten können, Mr. MacFarlane.“
    „Wer brauchte die Aufmunterung … Sie oder ich? Aber seien wir nicht kleinlich. Sehen Sie nur, Ihr schöner Hut ist Ihnen vom Kopf geglitten.“
    Er lag auf dem Boden, die blassgelben Seidenrosen schimmerten matt. Callum bückte sich danach, schnippte ein Stäubchen ab und gab ihn Amber zurück. Sie war selten um Worte verlegen, doch diesmal blieb sie sogar das Dankeschön schuldig. Ihr Herz klopfte immer noch viel zu schnell, und sie hätte sich keine Sekunde auf den Beinen halten können.
    Callum strich ihr über das zerzauste Haar. Was für ein unbeschreiblicher Farbton – von Gold über leuchtendes Rotblond und Kupfer bis zu dunklem Tizianrot! Sie trug es zu einem modischen
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