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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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übrigens«, sagte sie mit Blick auf die weißen Hauben und Anzüge. »Seid ihr so an den Wachen vor der Tür vorbeigekommen?«
    »Da waren keine Wachen.«
    »Wahrscheinlich wollten sie nichts mit diesen beiden Komikern zu tun haben.«
    »Um die Wahrheit zu sagen, sind wir ganz zufällig hier hereingestolpert und haben gesehen, wie du beim Fangenspielen gegen deinen Freund verloren hast. Dann habe ich eine Armbrust von der Wand genommen und gewartet, bis er dank deiner freundlichen Unterstützung richtig schön in der Schussbahn stand.« Austin nahm einem der Toten eine Pistole ab. »Was meint ihr? Machen wir uns aus dem Staub, bevor der Rest der Truppe aufkreuzt?«
    Gamay nickte und humpelte auf den Ausgang zu, während die beiden Männer schützend an ihrer Seite blieben. Da schwangen die Türflügel auf, und Brynhild trat ein. Sie war allein, aber das ließ sie nicht weniger beeindruckend wirken, als sie mit großen Schritten durch den Saal eilte. Dann stellte sie sich Kurt, Joe und Gamay breitbeinig in den Weg und stemmte die Hände in die Hüften. Die Leichen würdigte sie kaum eines Blicks.
    »Ich schätze, die beiden gehen auf Ihr Konto«, sagte sie.
    Austin zuckte die Achseln. »Bitte verzeihen Sie die Unordnung.«
    »Diese Männer waren Dummköpfe. Falls Sie sie nicht getötet hätten, hätte ich das selbst übernommen. Die zwei haben meine Befehle missachtet und diese heilige Stätte entweiht.«
    »Trotzdem – ich weiß, wie schwierig es heutzutage ist, gutes Personal zu bekommen.«
    »Nicht so schwierig, wie Sie vielleicht glauben. Es herrscht kein Mangel an Leuten, die gern töten. Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    »Durch die Vordertür. Was ist das für ein Ort?«
    »Das Zentrum meines Imperiums.«
    »Dann müssen Sie die geheimnisvolle Brynhild Sigurd sein«, sagte Austin.
    »Ganz recht, und ich weiß, wer Sie sind, Mr. Austin, und auch Sie, Mr. Zavala. Wir haben Sie seit dem Vorfall in unserer mexikanischen Fabrik im Auge behalten. Es war sehr aufmerksam von Ihnen, uns die Ehre Ihres Besuchs zu erweisen.«
    »Gern geschehen. Und verraten Sie uns unbedingt den Namen Ihres Dekorateurs. Was meinst du, Joe? Frühe Addams Family oder spätes Transsylvanien?«
    »Eher etwas moderner, wie bei den Munsters, würde ich sagen. Dieser bootsförmige Couchtisch verleiht dem Ganzen eine hübsche Note.«
    »Sie ahnen ja gar nicht, wie Recht sie haben«, sagte die Frau.
    »Dieses Schiff symbolisiert die Vergangenheit, die Gegenwart und die glorreiche Zukunft.«
    Austin lachte. »Ein angemessenes Symbol. Das Boot fährt nirgendwohin, genau wie Ihr Konzern.«
    »Ihr Leute von der NUMA geht mir langsam auf die Nerven.«
    »Genau das habe ich auch zu Joe gesagt, bevor Sie gekommen sind. Wir möchten Ihre Gastfreundschaft wirklich nicht überstrapazieren. Wenn Sie uns jetzt also bitte entschuldigen würden… Leute, wir gehen.«
    Zavala, der an vorderster Stelle stand, wollte an Brynhild vorbei. Aus Gewohnheit setzte er sein übliches Lächeln auf. Brynhild mochte eine Missgeburt sein, überlegte er, doch sie war immerhin eine Frau. Aber der berühmte Zavala-Charme verfehlte seine Wirkung. Die Riesin streckte den Arm aus, packte Joe an der Jacke, schüttelte ihn wie ein Terrier eine Ratte schütteln würde und schleuderte ihn kraftvoll zu Boden. Zavala kam sofort wieder auf die Beine. Bei Frauen aller Größen und jeden Alters blieb er stets Gentleman, und so lächelte er auch jetzt noch.
    »Ich weiß, wie Sie sich fühlen müssen, aber lassen Sie unsere Beziehung nicht auf diese Weise enden.«
    Als Antwort darauf schlug Brynhild ihn mit dem Handrücken ins Gesicht. Joe torkelte ein paar Schritte zurück und wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel. Brynhild ballte die rechte Faust, um einen weiteren Schlag zu landen, doch Austin stellte sich schützend vor seinen Freund. Er achtete auf Brynhilds Hände und war nicht darauf gefasst, dass sie wie ein Kickboxer ihr linkes Bein vorschnellen lassen würde. Ihr Stiefel krachte gegen seine Brust. Er merkte, wie unter dem enormen Stoß einige Rippen brachen, und stürzte dann so hart, dass er den Aufprall bis in die Zähne spürte.
    Als er Austin zu Boden gehen sah, verlor Zavala jegliche Hemmungen, eine Frau zu schlagen.
    »Zwei Glückstreffer sind genug«, sagte er leise. Joe hatte sich sein Studium am New York Maritime College als professioneller Mittelgewichtsboxer finanziert und dabei die meisten seiner Kämpfe gewonnen, viele davon durch K.o. Er war zwar nicht mehr so
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