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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente
Autoren: Markus Heitz
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Blut auf unserem Boden.«
    »Sehr genau. Wir fangen und übergeben ihn. Die Galeeren werden ihn und seine Soldaten zurück nach Angor bringen. Das wäre der Plan.« Fiorell sah in den Gesichtern um sich herum nur Zustimmung. »Wer wird die Geschicke Tersions leiten?«
    »Das Haus Malchios«. sagte einer der Adligen sofort. »Das Haus Iuwantor ist zu geschwächt. Wie alle anderen haben sie
    ihre fähigsten Vertreter verloren. Taltrin ist auserwählt, das Amt des Regenten zu bekleiden.« Da es keinen Widerspruch
    gab, war diese Frage entschieden.
    »Ich bedanke mich für das Vertrauen, wenngleich das Haus Malchios niemals danach trachtete, sich an die Spitze Tersions zu setzen.« Taltrins Stimme klang bewegt und etwas traurig. »Die Umstände sind einfach furchtbar, aber da die Herausforderungen hier und in anderen Teilen des Reiches bewältigt werden müssen, bin ich bereit. Ulldrael und Angor mögen uns beistehen.«
    Fiorell gratulierte ihm, Paltena reichte ihm ebenso die Hand. »Ich richte meinem Herrn den Verlauf der Dinge in Tersion aus. Die Galeeren bleiben zu Eurem Schutz hier, während Serusien sich auf den Weg macht, Nech zu verhaften. Viele Krieger kann er nicht mehr um sich haben.«
    »Ich wünsche den Männern das Beste.« Taltrin nickte ihnen zu. »Nun verzeiht, ich bin müde. Meine Verletzungen machen mir zu schaffen.«
    Die Versammlung löste sieh auf, danach eilten Ausrufer in die zerstörten Straßen, um den Namen des neuen Regenten zu verkünden.
    Taltrin manövrierte seinen Rollstuhl ans Fenster zum Innenhof und lauschte den Stimmen, vereinzelt hörte er Freudenrufe und erste Gesänge. Die Menschen feierten das Ende der kurzen Besatzung und ihren neuen Machthaber. Er schloss die
    Augen und genoss den Triumph leise.
    Unbemerkt von ihm schwang sich eine maskierte Gestalt in
    weiter schwarzer Kleidung auf den kleinen Balkon ein Zimmer weiter. Ihre Bewegungen waren kraftvoll und elegant zugleich, sie verursachte kaum einen Laut; über ihre breite Brust spannte sich ein Gurt voller Wurfmesser, und auf dem Rücken hing ein Schwert.
    Sie stahl sich durch die offene Tür ins Innere des Gebäudes und näherte sich dem ahnungslosen Taltrin von hinten.
    Schritt für Schritt pirschte sie sich heran, nahm im Vorbeigehen eine kleine, aber schwere Statue vom Tisch und hielt sie schlagbereit.
    Als sie eine doppelte Armlänge von dem Mann entfernt war, drückte sie sich ab, schlug einen Salto über den Kopf hinweg und landete genau auf dem Sims. Rasch duckte sie sich und hielt die Statuette vor Taltrins Gesicht.
    Er hatte den Schatten sowie den Luftzug bemerkt und öffnete die Lider; erschrocken zuckte er zurück.
    »Was soll das?«
    »Ein Geschenk. Für Euer neues Amt.«
    »Das ist meine Statue.«
    »Ich hatte nichts anderes zum Greifen«, lachte die Gestalt und zog die Maske herab. NiʹSin grinste breit. »Lief alles so für Euch, wie Ihr wolltet, Herr?«
    »Wenn man die Zerstörung von Baiuga und meine Verletzungen einmal außer Acht lässt, ja. Woher sollte ich wissen, dass der Nachfolger für den Kaiser mit an Bord der Galeere ist? Ich musste gehörig schieben und verschieben, bis meine ursprünglichen Pläne griffen.« Taltrin rollte ein Stück zurück und machte dem KTar Tur Platz. »Es ist vollbracht. Ich bin Alana und Caldüsin los, habe endlich das Amt, das dem Haus Malchios zusteht, und werde als Held gefeiert.« Er bedeutete NiʹSin, vom Sims ins Innere zu kommen. »So gesehen kann man sagen: Doch, es lief so, wie ich wollte.«
    »Die KʹTar Tur werden auch in Zukunft darüber wachen, dass Ihr Regent bleibt, geschätzter Malchios. Kein anderes Haus wird Euch den Rang ablaufen. Dafür erhalten wir den Lohn, den Ihr uns versprochen habt.«
    »Ich halte mein Wort.«
    »Es wird Euch nichts anderes übrig bleiben.« NiʹSin sprang ins Haus und verzog beim Landen das Gesicht. »Eine Stichwunde, die mir Euer verdammter Shadoka beibrachte. Er konnte mich nicht leiden«, erklärte er.
    »Er ist tot, nehme ich an?«
    »Das nehme ich auch an.« NiʹSin hielt sich den Rücken und fühlte den Verband. Taltrin betrachtete den KʹTar Tur, den er als sehr anziehend empfand. »Wie wäre es, wenn ich Euch zu meinem Shadoka mache?«
    »Nicht gut. Wir sollten unsere Zusammentreffen zurückschrauben, um keinerlei Verdacht auf Euch fallen zu lassen, dass Ihr etwas mit mir zu schaffen haben könntet. Jeder weiß, dass ich ein KʹTar Tur bin. Die Zeiten unserer Verfolgung sind zwar vorbei, aber wir haben immer noch einen
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