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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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die Empathin ihre Emotionen lesen konnte, vielleicht sogar ihre Gedanken. Es spielte keine Rolle mehr.
    »Ich habe ihn gewarnt«, flüsterte sie. »Ich habe ihm gesagt, dass es seine Entscheidung ist. Leben oder Tod. Ich folge ihm, wohin er auch geht.«
    Ohne ihn konnte sie nicht leben, das wusste sie. Sie merkte, dass Jonas und Braden sie besorgt ansahen und dass es im Warteraum ganz still geworden war.
    »Er wollte sterben, damit du lebst.« Megans Stimme war tränenerstickt. »Willst du, dass er sich umsonst geopfert hat?«
    Es wäre nicht umsonst. Das Kind, das sie gezeugt hatten, musste leben, das wusste sie. Aber Harmony wusste auch, dass sie nicht allein weitermachen konnte. Der Gedanke an all das, was sie hätte haben können, würde sie für immer verfolgen.
    »Sein Kind wird leben.« Tränen, von denen Harmony nicht wusste, dass sie noch in ihr waren, flossen aus ihren Augen. »Ich kann nicht mehr kämpfen, Megan.« Sie schluckte. »Ich habe keine Kraft mehr zu kämpfen.«
    Obwohl Megan ihr widersprach, wusste sie, dass sie Harmonys Meinung nicht ändern konnte. Sie würde auch nichts anderes tun, wenn Braden etwas zustoßen sollte. Er war ihre Welt. Ihr Licht. Er war ihre Hoffnung, ihr Traum, ihr größtes Begehren. Bei Lance und Harmony würde es nicht anders sein.
    Sie hatte sich von dem Paar ferngehalten, nicht wegen Lance’ Angst um sie, sondern weil Megan Harmonys Kämpfe gespürt hatte. Sie wusste, dass es ihr unmöglich gewesen wäre, ihre Sorge und ihr Mitleid zu verbergen. Harmony hatte es nicht gebraucht. Damals nicht. Sie brauchte es jetzt.
    Megan hob den Blick zu Jonas. Sie war sich ihrer eigenen Tränen bewusst. Der harte Kern der Entschlossenheit im Innern der jungen Frau in ihren Armen war unmöglich zu durchbrechen. Er kam nicht von Trauer oder Sorgen. Dies war die Frau, die gekämpft, Opfer gebracht und jeden Tag ihres Lebens mit Albträumen gelebt hatte. Megan wusste, wenn sie Lance verloren, würden sie auch Harmony verlieren.
    Jonas gelang es zwar gut, seine Gefühle zu verbergen, aber für sie waren sie leicht zu lesen. Ihm brach das Herz. In seiner Brust, hinter seinem spöttischen Sarkasmus und seinen Manipulationen und Spielchen zerbrach er.
    Megan behielt ihre Meinung über Jonas für sich. Sie stimmte ihm selten zu und ließ ihn seine Fassade des rachsüchtigen, selbstgerechten, wütenden Breeds aufrechterhalten. Sie hätte nichts davon, ihn wissen zu lassen, dass sie ihn durchschaute, dass sie seine Albträume sah. Seinen Schmerz.
    »Dann kämpfe für Lance.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Harmony zu, als sie spürte, wie die erschöpfte Seele von Lance nach einer Verbindung zu ihr suchte.
    Er lebte. Lebte unnachgiebig und entschlossen, um Harmony zu beschützen, selbst jetzt noch. Megan konnte es fühlen. Er hatte den Schmerz seiner Gefährtin gespürt, ihre Qualen, und nichts Geringeres als der Tod, vielleicht nicht einmal der, konnte Lance’ Geist davon abhalten, nach ihr zu suchen, um sie zu trösten. Es war das erste Zeichen, das Megan deutlich zeigte, dass sie ihn nicht verloren hatten. Bis jetzt war sie selbst nicht sicher gewesen, ob er überleben würde.
    Erleichterung durchströmte sie. Sie hatte auf ihn gewartet. Sie kannte ihren Cousin.
    »Harmony, lass mich dich zu Lance bringen.« Die junge Frau zuckte zusammen und stand auf. »Bleib ganz ruhig. Es gibt nur eine Möglichkeit, dich mit ihm zu verbinden, und vielleicht funktioniert es nicht. Aber vielleicht kannst du ihm helfen zu kämpfen. Hilf ihm zu kämpfen, Harmony.«
    Er war so schwach. Megan hatte seine Lebenskraft noch nie als so schwach empfunden, und es machte ihr Angst. Indem sie die Hände auf Harmonys Kopf legte, streckte sie sich ihm entgegen. Sie rief seinen Namen, fand die Verbindung zu seiner Wärme. Dann ließ sie Harmony den Rest machen.
    Sie war schockiert von der plötzlichen Hitze, die aus Harmonys Körper durch ihren eigenen zu Lance’ suchendem Geist strömte. Als hätte Harmony auf ihn gewartet und sich für ihn bereitgehalten.
    Wie die Frau es schaffte, eine solche Energie durch einen so instabilen Kanal zu schicken, konnte Megan sich nicht erklären. Aber sie schwor, als sie die Augen schloss und die Brücke zwischen Realität und Spiritualität aufrechterhielt, dass sie fühlte, wie sie sich umarmten.
    Schlief sie? Hatte sie inzwischen sogar den Willen verloren, bei Bewusstsein zu bleiben? Harmony spürte, wie Lance ihr entgegenkam, und als er sie unter Aufbietung all seiner
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