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Breakfast on Pluto

Breakfast on Pluto

Titel: Breakfast on Pluto
Autoren: Patrick McCabe
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Nacht: »Vorfahrt! Vorfahrt!« Aus Muschis Strumpfhose hatte sich ein Nylonstreifen gelöst, er sah aus wie ein versengter Fetzen Haut, der von der Wange eines der getöteten Soldaten herabhing. Es war nicht der Soldat, mit dem Pussy getanzt hatte. Es war jemand anders. Viele lagen herum. Muschi hätte nicht lachen sollen, als der erste Polizist, der zum Tatort kam, am Bein einer Frau zog und es plötzlich in den Händen hielt. Aber weil ihr schon wieder himmelhoch high zumute war, konnte sie nichts dagegen tun. Sie mußte an den Bobby in den Comics ihrer Kindheit denken, der sich ständig am Kopf kratzte, ihn dann schüttelte und sagte: »Der Teufel soll mich holen; die sind schon wieder über alle Berge, Wachtmeister!«
    Was natürlich aller Aufmerksamkeit auf sie lenkte, als habe sie ihre Freude an dem Mißgeschick des armen Mannes. Sie lachte sogar noch, als die Beamten sie hinauszerrten und sie »verdammte Kuh«, »Irensau« und Gott weiß was noch schrien, denn begreiflicherweise waren sie arg wütend!
    Noch wütender wurden sie, als im Krankenhaus Muschis kleines Geheimnis aufgedeckt wurde. Diese trug natürlich nicht dazu bei, die Situation zu klären, sie gab sich nicht mal Mühe, ihren geschwärzten Zeigefinger (na ja, also geschwärzt war er eigentlich nicht, das war dazuerfunden, wie Terence sofort bemerkte) zu heben und zu sagen: »Nein! Sie kapieren es immer noch nicht! Sehen Sie, ich bin nichts als eine gewöhnliche Dreigroschenhure und habe nicht das geringste Interesse an Politik!« Viel zu besorgt um ihren schönen eiscremerosanen Mohairpullover und den herrlich plissierten schwarzen Minirock, um sich mit so was abzugeben. Was aber, wie sich herausstellte, ein schwerwiegender Fehler war, denn nach zwei, drei Verhören waren die davon überzeugt, daß der milchgesichtige Bombenleger, den sie in Gewahrsam hatten, nichts anderes war als ein dreckiges Schwein, das nicht davor zurückschreckte, Menschen zu verstümmeln und zu verkrüppeln, ja sogar so weit ging, sich als Nutte zu verkleiden – eine Information, die sie sofort an die Presse gaben, die schon längst Zeter und Mordio schrie und nach einem Schuldigen suchte.
    Ich bedauere bis heute, daß ich mir den Daily Mirror und die Sun nicht aufgehoben habe, denn in beiden sah ich gar nicht übel aus! Wenn auch versengt und himmelhoch high! (Die Polizisten befahlen mir, den Mund zu halten, als sie die Aufnahme machten!)
    Sie ließen mir eine Ausgabe da, und in der zweiten Nacht konnte ich einfach nicht widerstehen, ich mußte sie dauernd hervorholen und betrachten, und jedesmal, wenn ich die fette Balkenüberschrift »Süßes Lächeln eines Mörders« sah, prustete ich in die Hände. Es war wirklich zu lustig, besonders der glasige Blick, den ich draufhatte, und meine zerfetzten Klamotten. Vor allem, wie schon gesagt, meine Strumpfhose von Christian Dior! Auf die sie Pfeile gerichtet hatten, damit man meine behaarten Beine sah (ich fürchte, an dem Abend hatte ich es unterlassen, sie zu rasieren!). »Also wirklich«, sagte ich immer, wenn sie mir mein Essen brachten, »es ist einfach zu lustig!«
    Aber wie ich Terence erzählte, war es nicht ganz so lustig, als Kriminalinspektor Routledge und sein alter Kumpel Konstabler Wallis anfingen, mich in die Mangel zu nehmen! Dazu kann ich nur sagen, ihr Süßen, wer nicht auf der erdabgewandten Seite des Pluto einen Dixie rückwärts gepfiffen hat, nachdem die mit ihm fertig waren, der ist aus härterem Holz geschnitzt als Miss Pussy – so leid es mir tut!
    Ich glaube, die hat sogar aufgehört, ein Zigarettenpapier zu sein, und wurde zu winzigen Staubflocken, die draußen im riesigen, unendlichen All hin und her schwebten!
    Was vielleicht erklärt, weshalb sie immer an den verkehrten Stellen grundlos lachte – weil sie es einfach nicht besser wußte! Schließlich müßt ihr zugeben, daß es ziemlich schwierig ist, Orte auf der Erde zu bestimmen, wenn ihr irgendwo 2,5 Milliarden Meilen weit weg seid. Was Muschi, und zwar mehr als einmal, genauso ausdrückte. »Tut mir leid!« sagte sie mit ihrem kichernden Lachen, das langsam, aber sicher alle auf die Palme brachte. »Ich fürchte, ich kann euch da unten gar nicht sehen! Wo steckt ihr denn?«
    »Verschon uns bloß mit deinem dummen Gewäsch, Paddy!« sagte dann Konstabler Wallis und schob sein Gesicht mit wildem Blick ganz dicht an ihres heran. »Wir wissen, daß du die Bombe gelegt hast!«
    Worauf Pussy, sich schüttelnd vor Lachen, erwiderte: »Aber gewiß
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