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Brautraub (German Edition)

Brautraub (German Edition)

Titel: Brautraub (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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Annett Kontakt mit ihrer ehemaligen Arbeitgeberin auf. "Du?", wunderte sich Qara.
"Ich bin hier in einem Hotel in einer Kolonie nahe der Grenze."
"Was möchtest du denn?"
"Ich will zurück nach Urielle."
"Sei froh, dass du nicht dort bist."
"Aber ich ... "
"Hör Mal; ich kann die Panther zurzeit nicht entbehren."
"Kannst du nicht Kontakt mit Hor aufnehmen und ihn wissen lassen, dass ich hier bin? Ich selbst konnte ihn auf Urielle nicht erreichen."
"Kein Wunder! Derzeit gib es keine öffentlichen Subraum-Übertragungswege nach Urielle. Die meisten Verstärker wurden im Krieg zerstört. Und die, die noch erhalten geblieben sind, bleiben militärischen Belangen vorbehalten."
"Oh", seufzte Annett unglücklich.
"Ich will sehen, was sich machen lässt", sagte Qara zu. "Obwohl ich dich nicht verstehe. Wann hast du deine Sympathie für ihn entdeckt?"
"Ich weiß es auch nicht so genau", sagte Annett und zuckte hilflos mit den Schultern.
"Für Menschen ist es ein schwerer Schritt, ins Imperium überzusiedeln, ganz besonders für Frauen. Ein ul`chanischer Krieger erwartet absoluten Gehorsam von seiner Gefährtin. Meine Freundin Linda hatte es nie leicht als Gefährtin eines stolzen Ul`cha. Ich glaube, du weißt nicht, worauf du dich einlässt."
"Vielleicht", gab Annett zu.
"Ich werde Hor mitteilen, dass du ihn erwartest."
"Danke!"
Die Verbindung endete. Mehrere Tage wartete Annett ungeduldig auf eine Nachricht von Hor. Ihre Ersparnisse gingen zur Neige. Gerade, als sie schweren Herzens mit ihrem letzten Geld ein Rückflugticket zur Erde buchen wollte, meldete sich Hor über Subraum.
"Annett! Was willst du?"
"Hor, wo bist du?", fragte sie. Ihr Herz machte einen freudigen Sprung.
"In der Nähe. Erkläre dich! Meine Zeit ist kostbar."
"Oh Hor! Ich konnte es auf der Erde nicht mehr aushalten."
"Urielle ist zerstört. Es ist keine Freude, dort im Augenblick zu leben."
"Bei meiner Entführung hast du versprochen, mich für einen Urielle-Monat bei dir zu behalten. Du hast mich aber schon nach der Hälfte der Zeit nach Hause zurückgeschickt. Ich bestehe darauf, den gesamten Zeitraum von dir umworben zu werden."
Gegen seinen Willen musste Hor lachen. "Magst du mich also doch ein wenig. Heirate mich!"
"Du drängst mich zu sehr", sträubte sich Annett. Lange Zeit war es still. "Hor, bist du noch da?"
"Dich in meiner Nähe zu haben, ohne mit dir zu schlafen, ginge über meine Kräfte hinaus", antwortete Hor endlich.
Annett musste schwer schlucken. "Könnten wir nicht zunächst als Paar miteinander leben, ohne zu heiraten?"
Wieder vergingen mehrere Sekunden, bevor Hor antwortete: "Pack deine Sachen und finde dich zur ersten Stunde nach Mitternacht Ortszeit bei der nächsten Quasistation ein. Kauf dir dort ein Ticket und betritt die Kapsel."
"Wie soll das weiterhelfen?"
"Vertraust du mir?"
"Meistens."
Hor lachte amüsiert auf.
"Kleiner Bruder, ich will mich nicht länger im Ligaterritorium aufhalten, als unbedingt nötig", hörte Annett die ungeduldige Stimme Andras im Hintergrund.
"Wir holen dich von der Quasistation ab", sagte Hor noch. Damit endete die Verbindung. Max maunzte. Besorgt streichelte Annett ihm über den Kopf. Sie wollte ihn nicht zurücklassen. Ob Hor an ihn denken würde?
Mit der Leine von Max in der linken Hand und ihrer kleinen Gepäcktasche in der rechten suchte Annett zum angegebenen Zeitpunkt die Quasistation auf. Glücklicherweise war sie die einzige Reisende zu dieser späten Nachtstunde. Am Automaten zog sie das billigste Ticket, was dennoch den Rahmen ihrer Kreditkarte bis auf das Äußerste belastete. Irgendwie würde sie sich später um ihre Verbindlichkeiten kümmern müssen. Mit klopfendem Herzen betrat sie die Kapsel. Da sie eine viertel Stunde zu früh war, musste sie bis zur Abfahrt warten. Sie ärgerte sich, nicht an eine Zeitschrift gedacht zu haben. Aber sie hätte ohnehin vor lauter Nervosität nicht lesen können. Immer wieder fragte sie sich, wie Hor es bewerkstelligen wollte, sie abzuholen. Max fühlte sich unwohl, so gefangen in der Quasikapsel und von einer Leine gehalten. Er begann, an der Leine zu knabbern und zu zerren.
"Max! Lass das!", befahl Annett ihm mit seltener Strenge.
Beleidigt starrte er seine Besitzerin an, fügte sich aber schließlich. Endlich ertönte das Signal, dass die Kapsel sich in wenigen Augenblicken in Bewegung setzen würde. Die automatische Tür schloss sich. Annett setzte sich vorschriftsmäßig auf die Polster des Sitzes. Die Energiegeneratoren der Station sprangen an.
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