Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braeutigame

Braeutigame

Titel: Braeutigame
Autoren: Michael Braun
Vom Netzwerk:
eins und zwei und Deluxe. – Du meine Güte, die Preise haben e s aber in sich. Economy kostet ab 13 9 Dollar plus Steuer und Versicherung. Und Deluxe kostet… Sekunde… sogar ab 17 9 Dollar. Auch plus Steuern und Versicherung. Am Tag, Frau Lampe. Das ist der Tarif für einen einzigen Tag.“
    „Dollar, sagen Sie? Zahlt man da jetzt in Dollar?“
    „Nein, das nicht. Das sind nur die Preise, die die Autovermietungen für ihre Filialen im Ausland nennen, weil die Devisenkurse sich ständig ändern. Sie bezahlen im Land selbst mit der Währung – Rubel oder was s ie da haben in der Ukraine, ich weiß es gar nicht. “
    „Gut. Dann nehmen wir den. Wir sind ja an die zwanzig Personen, da sollten wir wohl vier Wagen anmieten, oder was würden Sie uns raten? Fünf? “
    „ Den ? Welchen Wagentyp meinen Sie jetzt? Einen kleinen Wagen oder den großen?“
    „Ruhig ein en großen. Wissen Sie, wir wollen es ein wenig bequem haben, wenn wir schon weit verreisen müssen, und es kann am Schwarzen Me er selbst im Mai und Juni schrecklich heiß sein, das kenne ich von früher. Luxuriöser wird e s in der Zwischenzeit auch nicht geworden sein in Serpnewoje – da können wir A lten in den großen Wagen wenigstens bequem sitzen und beim Fahren etwas schlafen.“
    „Also wollen Sie die Deluxe-Kategorie? Das steht bei Autovermietungen meistens für Mercedes oder Audi oder jedenfalls für die großen Modelle. Die kennen Sie, ja?“
    Frau Lampe nickt . „Deluxe, jawohl. Wir nehmen vier. Vier Wagen deluxe bitte…“ Sie lacht. „Herrlich… – wie das nun klingt, so richtig luxuriös… “
    Ines gluckst leise und sieht auf ihre Armbanduhr. Zehn nach sechs. Sie wäre längst gegangen , wenn Frau Petersen ihr nicht verboten hätte, sich in den Feierabend zu verabschieden, solange noch Kunden im Geschäft sind.
    „Frau Lampe?“, fragt Ines.
    „Ja, bitte? “
    „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie das frage… – es geht mich natürlich nichts an. Aber was um Himmels w illen wollen Sie mit vier Limousinen im Mai in der Ukr aine ? Das kostet Sie zigtausend Mark, allein für die Autos, und dann die Flüge noch extra... Was wollen Sie denn dort?“
    „Das ist wegen meiner Familie. Oder für meine Familie, muss ich eigentlich sagen. Ich will ja meine Kinder mitnehmen, die Kinder und Enkel. Wissen Sie, Mi nna – meine Schwester – und Georg – mein ältester Bruder – die kennen Bes sarabien natürlich, wir sind alle zusammen aufgewachsen, das ist unsere Heimat. Aber die Kinder und Enkel, die waren noch nie dort, die sollen...“
    „Frau Lampe, jetzt aber mal im Ernst! “ Ingrid Petersen ist zu der Überzeugung gelangt, dass die K undin verwirrt ist . „Sie wollen also mit Ihrer gesamten Großfamilie nach Odessa fliegen und dort durchs schöne Land gondeln... – meinetwegen. Aber haben Si e eine Vorstellung, was ...“
    „Warten Sie...“
    „Nein, Frau Lampe, lassen Sie mich bitte ausreden. Haben Sie eine Vorstellung davon, was da auf Sie zukommt? Finanziell auf Sie zukommt, meine ich? Wenn Sie mit zwanzig oder was Personen verreisen? In Business Class?“
    „Warten Sie doch, ich habe die Liste ja dabei.“ Frau Lampe öffnet ihre Handtasche. „Bitte, hier ist sie. Sehen Sie, es lohnt gar nicht , sich aufzuregen, Frau Petersen, es ist alles vorbereitet. Ich habe heute Vormittag noch einmal Häkchen an alle Namen gemach t. Wir sind jetzt insgesamt – achtzehn steht hier unten. Vorläufig. Sehen Sie…? W o der rote Kringel ist. Aber es werden nicht alle können, wie es bei einer großen Zahl immer ist. Zu einem bestimmten Termin können nie alle gleichzeitig. Nicht einmal zu Weihnachten, selbst Heiligabend fehlen immer ein paar Kandidaten.“
    „Jetzt reicht es mir langsam . “ Frau Petersen zwingt sich, leise zu sprechen. „ Sie können doch nicht mit achtzehn Mann verreisen! In die Ukraine… Wer soll denn das bezahlen?“
    Frau Lampe sieht sie überrascht an.
    „Ich schlage vor, Sie gehen jetzt nach Hause und denken noch einmal in Ruhe darüber nach. Und wenn Ihnen das alles gut durch den Kopf gegangen ist, dann kommen Sie wieder, und dann buchen wir für Sie eine schöne Zweiwochenreise in den Süden und meinetwegen auch einen Flug ans Schwarze Meer. Einverstanden?“
    Ines sieht dankbar zu ihrer Chefin hinüber, setzt ein Lächeln auf und nickt der Kundin zu. Und nun gehen Sie bitte schnell, denkt sie.
    „Was Sie aber von mir halten müssen“, sagt Frau Lampe leise. „Sie denken, ich weiß nicht, was ich t
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher