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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt
Autoren: Kari Erlhoff
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gesagt, dass sie auf etwas beißen soll. Wegen der starken Schmerzen.«
    »Mach mir bitte keine Angst, Bob!«
    Justus wandte sich Peters linker Schulter zu. Tatsächlich war da eine kleine Erhebung, kaum größer als ein Insektenstich. Die Haut drum herum war gerötet. Er goss etwas Desinfektionsmittel auf die Stelle, dann zog er sich Handschuhe an. »Bist du bereit?«
    Peter nickte schicksalsergeben.
    Es dauerte zehn Minuten, bis Justus seinen Freunden die Pinzette hinhielt. Ein kleiner schwarzer Gegenstand klemmte zwischen den Greifern. »Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Sender!«, sagte Justus zu Peter.
    »Ich werde ihn Edward nennen«, sagte Peter matt.
    Bob grinste und klebte ein Pflaster auf die Wunde.
    »Jetzt kann Moriarty uns nicht mehr orten«, meinte Justus zufrieden. »So können wir uns Moriarty ohne Vorwarnung mal aus der Nähe anschauen.«
    »Hast du denn eine Ahnung, wo er wohnt?« Bob reichte Peter das T-Shirt.
    »Nun, er ist offensichtlich so schwer gehbehindert, dass er auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Und er soll ein Gestüt im Großraum Los Angeles besitzen.«
    »Dann könnte Kellys Vater ihn kennen.« Peter sprang auf. »Er ist ein Western-Fan und kennt alle großen Ställe in der Gegend.«
    »Moriarty züchtet allerdings keine Westernpferde. Wie es scheint ist er im Rennsport tätig«, gab Justus zu bedenken.
    »Wenn wir Internet hätten, wären das bestimmt nur ein oder zwei Klicks, bis wir ihn finden würden«, überlegte Bob laut.
    »Wir können aber nicht ins Netz gehen.« Justus lehnte sich an das Badezimmerregal.
    »Wenn er so wohlhabend und erfolgreich ist, dass man Reportagen über ihn und sein Gestüt dreht, gehört er doch zur sogenannten High Society, oder?«
    »Schon, aber worauf willst du hinaus, Zweiter?«
    »Ich weiß jetzt, wer uns weiterhelfen könnte!« Peter rannte aus dem Bad.
    »Was soll das denn?« Bob sah ihm hinterher.
    »Keine Ahnung.« Justus verschränkte die Arme. »Er hätte uns ruhig sagen können, was er vorhat.«
    »Das tust du doch auch nie!«
    Sie hörten Schritte auf der Treppe. Dann trat Peter wieder ins Bad, gefolgt von Tante Mathilda.
    »Um Himmels willen!«, rief sie, als sie die blutigen Wattetupfer im Waschbecken sah. »Was habt ihr nur gemacht?«
    »Ich habe einen Sender bekommen«, erklärte Peter. »Aber deswegen habe ich Sie nicht geholt, Mrs Jonas.«
    Tante Mathilda sah von einem Jungen zum anderen. »Was ist los?«
    »Sie lesen doch ganz gerne diese Hochglanzmagazine über die Schönen und Reichen von Hollywood und Umgebung, oder?«, fragte Peter.
    »Na ja, ab und zu blättere ich beim Friseur schon mal durch diese Zeitschriften. Man muss sich ja informieren, was die High Society so macht«, erwiderte Tante Mathilda leicht verlegen.
    »Ist da jemals die Rede von einem Typen gewesen, der hier in der Gegend Rennpferde züchtet? Er ist wahrscheinlich nicht gerade schön, dafür aber reich.«
    »Ach, Gestüte gibt es hier doch viele«, sagte Tante Mathilda. »Und reiche Menschen hat es in Los Angeles wie Sand am Meer.«
    »Die gesuchte Person ist um die sechzig und hat schwarze, angegraute Haare. Außerdem sitzt er im Rollstuhl«, fügte Justus hinzu.
    »Im Rollstuhl?«, wiederholte Tante Mathilda. »Das grenzt die Sache doch erheblich ein. Da dürfte es wohl nur diesen einen da geben, den mit dem gigantischen Landsitz.«
    »Weißt du, wie er heißt?«
    »An einen Vornamen erinnere ich mich nicht, aber mit Nachnamen hieß er … hm, es war eine Farbe … Red! Oder Green?« Tante Mathilda starrte in den Badezimmerspiegel, als könnte ihr Spiegelbild ihr eine Antwort geben. Sie fuhr sich nachdenklich durch die hochgesteckten Haare. Dann drehte sie sich abrupt zu den Jungen um. »Es war Grey! Ich dachte damals nämlich noch: Der Name passt ja zu seinen Haaren, da ist auch reichlich Grau drin.« Sie lachte. »Die Zeitungen haben über ihn berichtet, da er vor ein paar Jahren einen recht spektakulären Reitunfall hatte. Seitdem kann er nicht mehr richtig laufen und sitzt wohl im Rollstuhl.«
    »Das könnte er sein!«
    »Weißt du noch mehr über ihn?«
    »Sein Landsitz wurde von bekannten Architekten im britischen Stil erbaut, alles sehr chic«, erzählte Tante Mathilda. »Und in dem Magazin Wohnen de luxe gab es mal einen Bericht über sein Haus. Das war voll von Antiquitäten. Dein Onkel hätte große Augen gemacht bei den ganzen Schätzen. Aber solche Sachen werden selten an Gebrauchtwarencenter verkauft.« Bei der Erwähnung von Onkel Titus glitt
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