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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt
Autoren: Kari Erlhoff
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sich den Verbandskasten, der im Flurschrank stand. »Kommt, Kollegen, jetzt wird frisiert.«
    Tante Mathilda sah den Jungen kopfschüttelnd nach, während sie die Treppe hinauf zum Badezimmer liefen.
    »Im Bad sind keine Wanzen!«, raunte Justus, sobald Bob die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. »Ich habe hier alles durchsucht. Zum Glück gibt es in diesem Raum kaum Verstecke. Aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein.«
    Justus schaltete das Radio ein. »Musik gefällig?« Er drehte die Lautstärke hoch.
    »Was hast du vor?« Peter sah mit Schrecken auf das Werkzeug, das Justus auf dem Waschbeckenrand ausbreitete. Da lagen neben Pflastern und Desinfektionsmittel auch ein spitzes Messer, eine Pinzette und mehrere lange Nadeln.
    »Also du neulich betäubt wurdest, hat man dir vermutlich einen Sender implantiert!«, erklärte Justus.
    Der Zweite Detektiv griff sich hektisch an die Schulter. »Hier?«
    »Das werden wir sehen.«
    »Ach du Schande!«, entfuhr es Bob. »Daher haben die uns in L.A. auch so leicht gefunden. Die waren die ganze Zeit Peters Peilsender auf den Fersen!«
    »Und wenn du am Abend ebenfalls allein mit dem Fahrrad nach Hause gefahren wärst statt mit dem Käfer, hätte es dich auch erwischt«, gab der Zweite Detektiv zurück. »Aber so habe ich mal wieder den Schwarzen Peter gezogen. Typisch, dass ich die Prügel abbekomme!«
    »Wir alle haben den Schwarzen Peter gezogen, als wir diesen Fall mit den Bauplänen aufgeklärt haben«, sagte Justus seufzend. »Sonst wäre Moriarty nie auf uns aufmerksam geworden.«
    »Aber meine Schulter muss es ausbaden.«
    »Das ist noch das Geringste.« Justus sah seine beiden Freunde ernst an. »Ich habe gestern Abend noch das Rätsel gelöst und Lester Price einen Besuch abgestattet.«
    Bob und Peter sahen ihn überrascht an. »Was?«
    »Lester Price ist in einem Zeugenschutzprogramm, weil er gegen einen New Yorker Gangsterboss aussagt. Zudem hat er Informationen über dessen Geschäftspartner. Der wiederum scheint niemand Geringeres zu sein als unser Moriarty. Kein Wunder, dass der Price aus dem Weg schaffen will.«
    »Wir können Moriarty also nicht einfach die Adresse von Price geben«, sagte Bob. »Das wäre sein Todesurteil.«
    »Price ist längst nicht mehr da. Er wird sich zum zweiten Mal eine neue Identität besorgen.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als Moriarty zu überführen«, schlussfolgerte Peter.
    »Ich werde es versuchen«, sagte Justus. »Seid ihr dabei?«
    »Aber natürlich!«, erwiderten seine Freunde fast einstimmig.
    »Auch wenn ihr dafür selbst in den Zeugenschutz gehen müsst?«
    Peters sah den Ersten Detektiv entsetzt an. »Dann würde ich Kelly nie wieder sehen. Und Jeffrey auch nicht. Und meine Freunde aus der Basketballmannschaft …«
    »Schlimmstenfalls würdest du Bob und mich auch nie wieder sehen.« Justus bemühte sich, so gelassen wie möglich zu sprechen.
    »Dann will ich das nicht!« Peter stand auf.
    »Soll Moriarty doch versuchen, sich zu rächen!«, sagte Bob. »Wir laufen nicht davon.«
    »Dann müsst ihr jeden Tag damit leben, dass Moriarty euch seine Leute auf den Hals hetzt. Oder dass er versucht, euch über eure Familien oder Freunde zu treffen«, gab der Erste Detektiv zu bedenken.
    »Das ist der schlimmste Tag meines Lebens«, sagte Peter tonlos. »Da überlebt man erfolgreich zahlreiche Entführungen, Verfolgungsjagden und Überfälle, und dann kommt so ein Verbrecherboss daher, schnipst mit dem Finger und macht alles kaputt!«
    »Ich könnte das auch allein durchziehen. Wenn nur ich aussage, habt ihr vielleicht nichts zu befürchten.« Justus setzte sich auf den Rand der Badewanne. »Moriarty hat es doch eh auf mich abgesehen.«
    »Das lassen wir nicht zu.« Bob setzte sich neben den Ersten Detektiv. »Wir sind ein Team, schon vergessen?«
    »Wenn wir aussagen, dann gemeinsam«, stimmte Peter zu.
    »Danke«, sagte Justus leise.
    »Und jetzt?«, fragte Bob.
    »Jetzt kümmern wir uns um den Sender!« Justus schob Peter einen Hocker hin. »Setz dich! Wir haben nicht viel Zeit.«
    Widerstrebend nahm der Zweite Detektiv Platz.
    »Nun zieh dein T-Shirt aus. Und nimm das hier.« Justus reichte Peter einen dicken Buntstift.
    »Was soll ich damit?«
    »Da kannst du draufbeißen, wenn es wehtut. Es wäre besser, wenn du nicht schreist.«
    »Ich soll auf den Stift beißen?«
    »Es könnte helfen«, bestätigte Bob. »Ich habe das mal im Kino gesehen. Eine Frau bekam in einem Taxi ein Kind und da hat der Arzt
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