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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt
Autoren: Kari Erlhoff
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bestreut und führte zwischen weitläufigen grünen Weiden mit hohen weißen Zäunen entlang bis zu einem Wohnhaus und mehreren Stallungen. Die Gebäude sahen aus, als kämen sie direkt aus einem Film über alte Adelshäuser in England.
    »Oha, der Kerl muss echt Geld haben!«, staunte Peter. »Man könnte tatsächlich denken, dass hier irgendein piekfeiner Lord wohnt.«
    »Wirklich sehr nobel!«, pflichtete ihm Bob bei. »Man mag den Kies kaum betreten.«
    »Davon lasse ich mich nicht einschüchtern!«, sagte Justus. »Hast du die Uhr eingeschaltet, Bob?«
    »Alles ist bereit.«
    »Gut, ab jetzt nehmen wir jedes Wort auf!« Zielstrebig steuerte er das große Haus an, das am Ende des Kieswegs zwischen zwei majestätischen Blutbuchen lag.
    »Willst du einfach klingeln?« Peter zögerte, als sie die Treppe erreichten, die zu der massiven Haustür hochführte.
    Statt zu antworten, zog Justus an einem altmodischen Klingelzug. Im Haus erklang ein Glockenspiel.
    »Vielleicht ist gar keiner da.« Bob rieb sich nervös die Hände. Doch die Jungen mussten nicht lange warten. Ein weißhaariger Butler mit schwarzem Anzug und weißen Handschuhen öffnete ihnen. »Ja bitte?«, fragte er mit britischem Akzent.
    Peter musste unwillkürlich an einen Pinguin denken. Er verkniff sich ein Lachen.
    »Wir möchten zu Mr Grey«, erklärte Justus.
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass Mr Grey ein Interesse daran hat, uns zu empfangen«, antwortete Justus selbstsicher.
    »Haben die Herren eine Karte, die ich überreichen kann?«
    »Selbstverständlich.« Justus zückte die Visitenkarte der drei ???.
    Der Butler nahm sie entgegen und legte sie auf ein silbernes Tablett. »Wenn ich Sie bitten dürfte, kurz zu warten.«
    Die Tür schloss sich wieder.
    »Oh Mann, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache!«, murmelte Peter. »Ich habe keine Lust, am Ende hier unter den Blutbuchen begraben zu werden oder als Pferdefutter zu enden.«
    »Pferde sind Vegetarier, Peter«, versuchte Bob seinen Freund zu beruhigen.
    »Nicht ganz.« Justus drehte sich zu seinen Kollegen. »Islandpferde bekommen zusätzlich zu ihrem pflanzlichen Futter gelegentlich auch Fisch.« Er kam jedoch nicht dazu, die Information zu einem wissenschaftlichen Vortrag auszuweiten, da die Tür schon wieder aufging. »Bitte treten Sie ein. Mein Master wird Sie empfangen.« Der Butler führte die drei ??? durch eine prunkvolle Eingangshalle, in der ein altmodischer Kronleuchter hing. Dann ging es durch einen langen Flur nach rechts in einen fensterlosen Raum. Er war menschenleer. Peter und Bob sahen sich nervös an.
    »Wenn ich die Herren bitte durchsuchen dürfte«, sagte der Butler im nasalen Tonfall.
    »Wie bitte?«
    »Ich kann Sie unmöglich so zu meinem Master bringen. Sie könnten bewaffnet sein.«
    »Na bitte, schauen Sie nach.« Peter breitete die Arme aus. Schon tastete der Butler ihn ab. Es ging erstaunlich schnell. Offenbar machte der Mann das nicht zum ersten Mal. Bei Bob fand er ein Handy, das er beiseitelegte.
    »Hey, damit kann ich Ihren Master ja wohl schwerlich angreifen«, empörte sich der dritte Detektiv.
    »Anweisung von oben«, sagte der Butler nur. Dann durchsuchte er Justus.
    Schließlich war er fertig. Die Uhr musste Bob nicht abnehmen. Justus war sichtlich erleichtert.
    »Kommen Sie!« Der Butler führte sie wieder auf den Flur und von dort aus in ein großes, holzgetäfeltes Arbeitszimmer. Hinter einem gewaltigen Schreibtisch saß ein dünner Mann mit grauen Schläfen. »Ah, die Herren Detektive. Kommen Sie doch näher.«
    »Guten Tag, Mr Grey«, sagte Justus. »Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich Sie mit Moriarty anspreche?«
    »Grey, Moriarty. Wie auch immer. Namen sind Schall und Rauch«, entgegnete Grey. Tatsächlich sprach er mit britischem Akzent. »Es sind die Taten eines Menschen, die für oder gegen ihn sprechen.« Er öffnete ein längliches Holzkästchen und nahm eine Zigarre heraus. »Mein lieber Holmes, ich würde Ihnen und Ihrem doppelten Watson ja auch eine Zigarre anbieten, aber ich fürchte, dass Sie in Ihrem jungen Alter noch nicht mit schlechten Gewohnheiten beginnen sollten.« Er lächelte.
    »Und, sind Sie denn gar nicht überrascht, dass wir Sie gefunden haben?«, fragte Peter. Die Gelassenheit von Grey irritierte ihn.
    »Warum sollte ich? Mir war bekannt, dass es sich bei Ihnen um ein außergewöhnliches Detektivtrio handelt. Ich habe jeden Tag mit einem Besuch gerechnet. Schade ist nur, dass Sie mir
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