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Bossing - wenn der Chef mobbt

Titel: Bossing - wenn der Chef mobbt
Autoren: Helmut Fuchs , Andreas Huber
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    Die detaillierte zeitliche und inhaltliche Dokumentation der Vorfälle hilft den Betroffenen, ansonsten unerkannt gebliebene Zusammenhänge zu erkennen und besser zu verstehen. Zudem können sich damit auch Angehörige, Berater, Helfer, Betriebsräte oder Richter einen Überblick über den Gang der Dinge verschaffen. Ein gut geführtes Mobbingtagebuch kann als Beweismaterial in einem Prozess dienen, wie sich immer wieder zeigt.

    Halten Sie es unbedingt auch fest, wenn an einem Tag nichts passiert ist, sowie wann Sie aus welchem Grund nicht in der Arbeit waren (aufgrund von Krankheit, Arztbesuch wegen …, Urlaub,…) oder die Mobber nicht in der Arbeit waren. Vergessen Sie auch nicht, Belästigungen der Mobber bei Ihnen zu Hause zu notieren. Untermauern Sie Ihre aufgezeichneten Mobbingbeweise, indem Sie schriftliche Anweisungen, etwa per E-Mail, in gedruckter Form aufbewahren.
Vorlage für ein Mobbing-/Bossingtagebuch

    Ein Tagebuch über alle Mobbing- und Bossing-Vorfälle ist eines der wichtigsten Hilfsmittel für Sie selbst, für andere – und für die Gerichte. Es verschafft einen Überblick und macht das unfassbare Geschehen als Ganzes begreifbar und nachvollziehbar. Die folgende Vorlage haben wir in Anlehnung an die Mobbingexperten Axel Esser und Martin Wolmerath erstellt.
    Vorgehensweise: Notieren Sie alles, sobald der erste Verdacht auftaucht! Rekonstruieren Sie alle vorhergegangenen Abläufe und Vorfälle, die irgendwie damit zusammenhängen!
    Es gilt: Fakten, Fakten, Fakten! Bleiben Sie objektiv, halten Sie alle Fakten und Geschehnisse fest!

Aspekt/Details
Eintrag
Bemerkungen/
Kommentare
Datum und Uhrzeit
Ort
Vorfall/Angriff:
Was ist genau passiert?
Wer war an welcher Handlung beteiligt?
Situation/Umstände:
Welche äußeren Bedingungen gab es?
Zweck/Ziel:
Wozu wurde dieser Angriff geführt (z. B. Schwächung von Selbstachtung/Wohlbefinden/sozialem Ansehen/ Arbeits- und Leistungsfähigkeit etc.)?
Ebene:
Wurde ich als Person und/oder wurde mein soziales Ansehen angegriffen?
Anlass/Ursache(n):
Gibt es bestimmte (Hinter-)Gründe?
Reaktion/Verhalten:
Was habe ich gemacht?
Wie habe ich mich verhalten/ wie reagiert?
Subjektive Folgen:
Wie fühlte ich mich während des Angriffs?
Wie fühlte ich mich danach/später?
Objektive Folgen/ Auswirkungen:
Was hat der Vorfall bewirkt oder verändert?
Welche körperlichen und/ oder gesundheitlichen Auswirkungen gab es?
Wann traten sie auf?
Unterstützung:
Wer oder was hat mir geholfen?
Wer oder was hat mir nicht geholfen?
Beweise/Zeugen:
Wer kann das Vorgefallene bezeugen?
Sonstige Belege, Dokumente, Materialien?
Keine Vorkommnisse:
Warum? Urlaub, Krankheit, Dienstreise?
Sonstiges
Speziell für Bossingfälle:
Wie hat sich der/die Vorgesetzte/n der Beteiligten verhalten?

    Achten Sie auf Ihre Formulierungen im Tagebuch und auch auf Ihr Befinden beim Notieren: Ihre Ausdrucksweise und Ihre körperlichen Reaktionen geben Ihnen bereits sehr genau Aufschluss darüber, was an Ihrem Arbeitsplatz vor sich geht.
Fünf Fallen und fünf Auswege
    Mobbingforscher Dieter Zapf (1997, mit Konstantin Warth) rät dazu, die »Fünf Fallen und fünf Auswege« für Mobbingbetroffene immer im Auge zu behalten:
    Falle 1: Sich selbst ins Abseits manövrieren.
    Ausweg: Knüpfen Sie ein soziales Netz am Arbeitsplatz. Wohlgesonnene Kollegen können vor Angriffen schützen, den Rücken stärken, wenn einem Fehler oder sonstige »Vergehen« untergeschoben werden sollen.
    Falle 2: Schwächen anderer nicht verstehen.
    Ausweg: Schärfen Sie Ihre Sensibilität und das Gespür für andere. Meist steckt nicht Bösartigkeit hinter den Angriffen, sondern eigene Eifersucht oder Ängste, die sich möglicherweise klären lassen.
    Falle 3: Konflikte nicht sehen wollen.
    Ausweg: Sprechen Sie Konflikte möglichst rasch an. Je länger ein Konflikt andauert, desto verfestigter sind die Positionen und desto schwieriger ist eine vernünftige Lösung.
    Falle 4: Allein damit fertig werden wollen.
    Ausweg: Wenn Sie das Gefühl haben, Sie kommen mit den Schwierigkeiten nicht klar und bekommen die Konflikte nicht in den Griff, holen Sie sich schnellstmöglich professionelle Hilfe von Experten.
    Falle 5: Zur Eskalation beitragen
    Ausweg: Setzen Sie bei aufkommendem Schwierigkeiten auf Deeskalation. Offizielle Schritte, Beschwerden oder gar juristische Konsequenzen in die Wege zu leiten bewirken oft das Gegenteil des Erwünschten, und der Konflikt eskaliert erst recht.

    Fassen wir zusammen, was
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