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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition)
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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ist, der sauer auf mich wäre, wenn ich mich seit unserer Rückkehr bei anderen Typen ausgetobt hätte ... aber das will ich einfach nicht. Das wäre für mich gleichgesetzt damit, meinen Mann zu betrügen. Wenn er ebenfalls könnte, wäre das okay. Aber solange er nicht kann, will ich auch nicht. Das ist ein ganz komisches Gefühl, stelle ich fest. Und nun bietet er mir an, mit ihm zu baden. Was hat das zu bedeuten? Ich meine, er weiß doch, dass ich alle Tricks kenne, um ihn gefügig zu machen. Ich brauche ihn doch bloß zu massieren.
    In diesem Moment schießt mir die Erleuchtung durch den Kopf. Möchte er, dass ich ihn so heiß mache, dass er gar nicht mehr anders kann, als sich mir hinzugeben? Nun, ich werde es sehen. Und wenn nicht, dann bade ich eben zusammen mit ihm, schelte ich mich innerlich, während er das Badewasser einlaufen lässt, was ja immer eine Weile dauert, alles vorbereitet, und eine CD in den Spieler einlegt. Der „Bolero“ von Maurice Ravel. Seine Lieblingsmusik.
    Aus dem Bad duftet es verführerisch nach Vanille, Salz und Rosenblätter. Sein Lieblingsbadezusatz. Außerdem hat er ein Räucherstäbchen mit Jasminduft angezündet. Sein Lieblingsduft.
    Als ich ins Bad komme, sehe ich, dass er zwei große Badetücher über die Heizung gehängt hat ... auch eine seiner Eigenarten.
    Und schon ist unser Bad fertig, und er zieht sich aus, mit scheuem Blick. Aber er plant irgendetwas, da bin ich mir sicher. Todsicher, sozusagen.
    Schnell bin auch ich nackt und klettere in das warme Wasser. Shahins Haare sind inzwischen etwas über schulterlang nachgewachsen, und ich schaue ihm gebannt zu, wie er Wasser über sie laufen lässt und mit den Fingern immer und immer wieder durch seine Haare fährt, untertaucht, eine Weile unter Wasser bleibt und dann wieder hochkommt. Die Wasserperlen auf seinem Körper sehen so scharf aus, dass ich mich kaum noch zurückhalten kann.
    „Soll ich dir den Rücken waschen?“, biete ich ihm an, um mich abzulenken, doch er schüttelt nur den Kopf.
    „Fahren wir eigentlich nach Holland?“, fragt er mich statt dessen. Stimmt, ich vergaß, er hat das Ganze schließlich geplant, und natürlich weiß er, wann der Termin ist.
    „Ich weiß nicht“, erwidere ich. „Möchtest du denn fahren?“
    Er scheint zu überlegen und nickt dann. „Ein paar Tage Abstand wäre vielleicht nicht schlecht ... aber nur, wenn du mitkommst.“
    „Okay“, gebe ich zurück. Damit ist dann alles gesagt. Er kommt mit, und das ist ein gutes Zeichen, wie ich finde.
    „Und jetzt massier mich bitte“, bittet Shahin, aber sein Blick ist eine reine Provokation.
    Wenn ich nicht genau wüsste, wie viel Angst er hat, ich würde darauf einsteigen. Aber ich werde es nicht tun, sondern nur das Verlangte. Also umfasse ich seinen Nacken mit meinen Händen und greife in den gewohnten Massagegriff, als ich erschrecke. Seine Muskeln sind verhärtet, so sehr ist er verspannt.
    „Du musst ja schon Schmerzen haben“, vermute ich halblaut. Der Blick, den er mir zuwirft, offenbart nicht nur, dass er wirklich Schmerzen hat, sondern auch seine ganze Verletzlichkeit. Das ist fast schon zu viel für mich, stelle ich fest, aber natürlich massiere ich ihn. Ich will ja nicht, dass er leidet – noch mehr, als sowieso schon, meine ich.
    Meine Hände gleiten über Shahins Körper, ich spüre seine Verspannungen und natürlich seine Anspannung unter den Fingerkuppen. Shahin will sich hingeben, er kämpft und er leidet – und ich mit ihm.
    Ich seufze leise, und da überrascht er mich: Er lehnt sich mit dem Rücken gegen meine Brust. Natürlich spürt er meine Erektion. Er zuckt leicht zusammen, verharrt jedoch.
    Ich werte das als gutes Zeichen. Was bleibt mir anderes übrig? Wenn ich bloß nicht so scharf wäre ...
    Shahin zittert, und ich weiß, dass er Angst hat. Was gäbe ich dafür, wenn er – wie früher – vor Erregung zittern würde ...
    Ich schlinge die Arme um ihn und lasse meine Hände langsam nach unten gleiten. Eigentlich rechne ich damit, dass er sich unter meinen Berührungen versteift, sich panisch zurückzieht. Aber er bewegt sich nicht. Ich höre, wie er geräuschvoll ausatmet.
    „Shahin ...?“, flüstere ich leise.
    „Ist okay“, murmelt er.
    Ich frage mich, ob seine gespielte Gleichgültigkeit wirklich gut ist, ob ich darauf eingehen soll. Ganz sacht streiche ich über sein Geschlecht. Ups – er ist erregt. Sein Schwanz steht wie eine Eins! Damit hätte ich nicht gerechnet. Was so eine Massage
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