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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition)
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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über alles liebe, und ziehe ihn zurück auf das Dach, lasse es zu, dass er mich auf unsere Decke bugsiert und wieder in seine Arme schließt, mich einfach nur beschützt und hält und mir schließlich meine Tränen vom Gesicht küsst. Ich gebe mich ihm hin, genieße seine Berührungen und Zärtlichkeiten, die er unauffällig mehr und mehr zunehmen lässt, bis ich gar nicht mehr anders kann, als mich von ihm hier draußen verführen zu lassen. Shahins Hände und Lippen auf meiner Haut entfachen in mir ein Feuerwerk der Emotionen, und seine Zunge treibt mich in den schieren Wahnsinn. Die warme Luft und der Wind tut sein Übriges, und bald bin ich Wachs in seinen Händen, nur darauf wartend, dass er mich endlich zu meinem Höhepunkt führt – und immer, während der ganzen Zeit, weiß ich, dass er mich mindestens genauso liebt wie ich ihn.
     

Kapitel Zwei
    Brix
     
    Geht man davon aus, dass ich, seit Shahin und ich ein Paar sind, keinen dieser furchtbaren Träume mehr durchlebt oder einen meiner „Engel“ gesehen habe, kann man sich vielleicht den Schock vorstellen, den ich bekomme, als ich erwache, und ganz genau weiß, dass ich das soeben Erlebte nicht erlebt – oder noch nicht erlebt – habe, sondern gerade meinen allerersten Albtraum seit ziemlich genau zwanzig Monaten, denn solange sind Shahin und ich jetzt zusammen, hatte. Verdammter Mist! Die Ziffern meiner Digitaluhr mit Weckfunktion zeigen 03.36 Uhr, Shahin schläft noch, und sein leises, gleichmäßiges Atmen erfüllt unser Schlafzimmer – und ich sitze schweißüberströmt in unserem Bett und wage kaum, zu atmen, so sehr hat mich die Erinnerung an den Dämon, der mir soeben im Traum erschienen ist, im Griff. Um genau zu sein, ich weiß nicht, ob es sich um einen Dämon gehandelt hat, denn ich habe mit solchen ... Wesen keinerlei Erfahrung.
    Nora, meine beste Freundin, hatte mal diesbezüglich etwas erzählt. Jedenfalls war ich an ein überdimensionales Andreaskreuz gefesselt, so ein Ding aus Holz, das genauso aussah wie die Warntafeln vor beziehungsweise an Bahnübergängen, nur größer. Und Carlos stand im Raum und grinste bestialisch. Wobei ich die Anwesenheit meines ehemaligen Chefs und Sektenführers der „Kinder der Isis“ eigentlich erst jetzt bewusst mitbekommen habe – egal! Dieses seltsame grüne Viech auf sieben Beinen (oder Armen, wie soll ich das auch so genau wissen?) hat meine Aufmerksamkeit nämlich ganz schön auf Trab gehalten. Was mich viel mehr erschrocken hat, war, dass keine Spur von Shahin zu sehen gewesen ist – und der würde mich doch wohl kaum alleine lassen, oder?
    Also bloß ein dummer Traum, denke ich und lasse mich zurück auf das Kissen fallen. Zum Glück wird Shahin davon nicht wach. Seinen gleichmäßigen Atemzügen zufolge hat er jedenfalls nichts mitbekommen. Und ich beschließe, ihm nichts von dem Traum zu erzählen. Hey, ich meine, es war nur ein Traum, eine Vision, um genau zu sein! Und ich habe diese Träume ja nicht mehr regelmäßig, weshalb sollte ich die Pferde scheu machen? Vielleicht erzähl ich’s ihm morgen, wenn ich dann noch mal so einen Mist träumen sollte. Außerdem, ich hatte diese Träume früher auch öfter, und es ist nichts passiert. Warum also Stress? Ich sag's ja, ich bin vielleicht einfach zu überarbeitet. Und deshalb beschließe ich jetzt, weiterzuschlafen, was mir nach ein paar Minuten auch gelingt.
     
    Geweckt werde ich von Shahin, der mir Kaffee und Frühstück ans Bett bringt. Er grinst, als er mir die bereits in der Küche geschmierten Brötchen reicht. Ich verstehe, warum ... immerhin haben wir nach unserer letzten Frühstück-im-Bett-Aktion vier Nächte lang immer wieder Krümel an den unmöglichsten Stellen gefunden – und ein Stückchen Streichkäse. Um genau zu sein, Shahin hat es gefunden. Mit seinem rechten Schulterblatt, weswegen wir erst unser Bett neu bezogen haben, bevor wir weiterkuscheln konnten. Auf diese Art ist zwar die Krümelgefahr nicht gebannt, aber die Möglichkeiten der Anwendung von Murphy’s Law sind ziemlich eingeschränkt. Und kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, bekomme ich meine Theorie auch schon bewiesen, denn das Marmeladenbrötchen rutscht mir aus der Hand und landet – mit der Marmeladenseite nach unten – auf Shahins Bauch.
    „Du könntest wenigstens den Rest ablecken“, beschwert Shahin sich sofort, und ich komme seinem Wunsch gerne entgegen. Natürlich bleibt es nicht bei dem Rest, und so dauert es nicht lange, bis ich keinen
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